Kreditkarten: Kontaktloses Zahlen mit Kreditkarte noch nicht sehr verbreitet

Kreditkarten: Kontaktloses Zahlen mit Kreditkarte noch nicht sehr verbreitet

25.08.2015, 09:40

Rund zwei Jahre nachdem in der Schweiz das kontaktlose Zahlen mit der Kreditkarte im grösseren Stil eingeführt wurde, nutzen erst wenige Kunden diese Möglichkeit. Und dies obwohl eine Umfrage zeigt, dass viele die Funktion kennen.

Eine Onlineumfrage bei über 15'000 Kreditkartenbesitzer ergab, dass 70 Prozent schon mindestens einmal kontaktlos bezahlt haben. Möglich ist dies dank eines Chips auf der Kreditkarte: An der Supermarktkasse oder am Kiosk muss bei Kleinbeträgen nur noch die Kreditkarte ans Zahlterminal gehalten werden, worauf die Karte belastet wird, ohne dass ein PIN-Code eingegeben werden muss.

Die Ergebnisse der Umfrage der Interessengemeinschaft Schweizer Kartenanbieter, die am Dienstag publiziert wurden, widersprechen indes der tatsächlichen Nutzung der Kontaktlosfunktion. Bei den über SIX abgewickelten Zahlungen wurden im Juni nämlich lediglich 8.5 Prozent kontaktlos getätigt. Bei der Statistik, die der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage zur Verfügung gestellt wurde, sind nur Transaktionen mit Kreditkarten berücksichtigt worden, welche bereits über die Kontaktlosfunktion verfügen.

Obwohl der Anteil der kontaktlosen Zahlungen noch tief ist, so ist er doch stark steigend. Vergangenen Sommer betrug der Anteil der kontaktlos getätigten Kreditkartentransaktionen noch weniger als 4 Prozent. Da die Zahl der fürs kontaktlose Zahlen ausgerüstete Karten ständig steigt, verzeichnet SIX Payment Services nach eigenen Angaben beim Gesamtvolumen der kontaktlosen Transaktionen denn auch monatliche Zuwachsraten von 8 Prozent.

SIX Payment Services ist in der Schweiz einer der beiden grossen Anbieter von Zahlterminals. Vom zweiten Anbieter Aduno waren keine Zahlen erhältlich.

Dass die Akzeptanz des kontaktlosen Zahlens steigt, zeigt auch die Höhe des Beträge, die mit der Karte bezahlt werden. Die Höhe der durchschnittlichen Kreditkartentransaktion sinkt nämlich, wie aus der Medienmitteilung der Interessensgemeinschaft Schweizer Kartenanbieter hervorgeht. Dies dürfte ein Hinweis dafür sein, dass Kreditkarten auch zunehmend für die Begleichung von kleineren Beträgen genutzt wird.

Noch gibt es die Möglichkeit des kontaktlosen Zahlens und des Verzichts auf eine PIN-Eingabe bei Kleinbeträgen fast nur bei Kreditkarten. Diese schnelle Art des bargeldlosen Bezahlens dürfte beliebter werden, wenn auch Debitkarten wie beispielsweise die Maestro-Karten mit der Funktion ausgerüstet werden. Dies ist allerdings praktisch noch bei keiner Bank der Fall. Die Postfinance hat aber unlängst angekündigt, inskünftig die Postcard entsprechend auszuliefern. (sda)

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