Grossbritannien hat entschieden: Es will die EU verlassen. Gemäss BBC ist der Vorsprung des Brexit-Lagers uneinholbar. Damit steht das Vereinigte Königreich vor einem Austritt aus der Europäischen Union. Die EU-Gegner siegten mit über einer Million Stimmen Vorsprung.
Das Referendum hat die politische Spaltung des Landes sichtbar gemacht. Während die Schotten im Norden der Insel mit sehr grosser Mehrheit für den EU-Verbleib stimmten, entschieden die Wähler in England und Wales sich in den meisten Regionen klar für den Brexit. Eine klare Ausnahme bildete grössere Städte. London, die Hauptstadt, stimmte deutlich für den EU-Verbleib.
Pfund stürzt ab
Am Devisenmarkt stürzte das Pfund Sterling am Freitag um mehr als zehn Prozent auf 1.3304 Dollar ein - das war der tiefste Stand seit September 1985. Der Sieg der Brexit-Befürworter hat auch den Euro einbrechen lassen: Der Euro brach auf 1.0914 Dollar ein - der grösste Kursrückgang in der Geschichte der Gemeinschaftswährung.
Seit dem frühen Morgen kostete Euro meist leicht weniger als 1.07 Franken. Die Schweizer Währung kletterte damit auf den höchsten Stand seit August 2015.
Das Votum hat auch die Kurse der britischen Banken einbrechen lassen. An der Börse in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong, wo einige der Finanzwerte gehandelt werden, ging es am Freitag prozentual zweistellig abwärts.
Auch an den Börsen in Ostasien und Australien kam es zur Talfahrt. Nach einem Auf und Ab am Morgen, notierte der Nikkei-Index in Tokio gegen Mittag Ortszeit rund 3 Prozent niedriger bei 15'742 Punkten. Der südkoreanischen Kospi gab bis zum Mittag ebenfalls kräftig nach und notierte bei 1925 Punkten ebenfalls rund 3 Prozent schwächer.
Premier Cameron als Verlierer
Premierminister David Cameron hat für einen Verbleib in der EU geworben, nachdem er in Brüssel Sonderregelungen für die Briten ausgehandelt hatte. Sein Hauptkontrahent in dem hitzigen Wahlkampf war der Londoner Ex-Bürgermeister Boris Johnson. Sein Lager propagierte eine Abkehr von der EU mit der Warnung vor einer ungebremsten Einwanderung von Ausländern.
Die EU-Anhänger um Cameron konterten mit dem Schreckensbild einer Rezession und einem massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen. Ein Brexit könnte Auswirkungen weit über die Grenzen Grossbritanniens hinaus haben. (sda/reu)