Bei einer Auseinandersetzung zwischen der griechischen Hafenpolizei und mutmasslichen Schleusern ist ein 17-jähriger Flüchtling vermutlich durch einen Schuss getötet worden. Die Flüchtlinge waren unterwegs von der Türkei in Richtung Griechenland.
Ein Schiff mit etwa 70 Migranten habe von der türkischen Westküste vor der südöstlichen Insel Symi illegal in griechische Gewässer eindringen wollen. Dabei habe es einen «ernsthaften Zwischenfall» gegeben, teilte das griechische Handelsmarineministerium am Samstagabend in Athen in einer Erklärung mit.
Die griechische Hafenpolizei und Beamte der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hatten demnach das Boot angehalten und seien an Bord gegangen. Während eines Handgemenges zwischen der Polizei und drei mutmasslichen türkischen Schleusern seien Schüsse gefallen. Wahrscheinlich dadurch sei ein 17-Jähriger an Bord getötet worden, sagte ein Arzt des Gesundheitszentrums von Symi der Ministeriumserklärung zufolge. Zur Herkunft des Todesopfers wurden keine Angaben gemacht. Es wurden Ermittlungen eingeleitet.
Schleuser festgenommen
Die drei mutmasslichen Schleuser wurden den Angaben zufolge allesamt festgenommen. Einer habe zugegeben, dass er einen Polizisten verletzt habe, nachdem er sich die Waffe des Beamten gegriffen habe.
Handelsmarineminister Christos Zois brachte seine Trauer über den Tod des jugendlichen Flüchtlings zum Ausdruck. Zugleich lobte er die Polizei für ihren «täglichen Kampf unter schwierigen Umständen, um Migranten zu helfen».
Griechenland sieht zurzeit mit einem massiven Andrang von Flüchtlingen, insbesondere aus dem Nahen Osten und Asien, konfrontiert. Seit Jahresbeginn landeten schon mehr als 160'000 Flüchtlinge an der griechischen Küste. Die griechischen Behörden wurden wiederholt wegen ihres Umgangs mit der Flüchtlingskrise kritisiert. (sda/afp)