Nordkorea übt in Armeemanöver Zerstörung von Südkoreas Hauptstadt

Nordkorea übt in Armeemanöver Zerstörung von Südkoreas Hauptstadt

02.12.2016, 06:32

Nordkorea hat mit militärischen Drohgebärden auf den neuerlichen Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats reagiert. Machthaber Kim Jong Un hat laut Staatsmedien persönliche ein Artilleriemanöver befehligt, das auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul abzielt.

Die Agentur KCNA zitierte Kim am Freitag mit den Worten: «Wenn ein Krieg ausbricht, wird ein dermassen tödlicher Schlag gegen die südkoreanischen Kräfte ausgeführt, dass wir deren Willen zur Gegenwehr von Beginn an brechen und sie einfach hinwegfegen.» Weiter habe er gesagt: «Nichts und niemand würde überleben.»

Bei der Übung von Einheiten in Grenznähe wurde den Angaben zufolge ein Angriff auf die «reaktionären Herrschaftsorgane» in Seoul und in anderen südkoreanischen Städten simuliert. Kim habe selbst eine Übung grenznaher Artillerieeinheiten befehligt.

Kohleexport im Visier

Am Mittwoch hatte der UNO-Sicherheitsrat mit neuen Sanktionen gegen Nordkorea auf den jüngsten Atomwaffentest des Landes reagiert. Nach mehrmonatigen Verhandlungen wurde die Resolution von allen 15 Mitgliedern des Sicherheitsrates angenommen.

Die neuen Strafmassnahmen legen für Nordkoreas Kohleexport nach China eine Obergrenze fest, mit der die für Nordkorea sehr wichtigen Einnahmen um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken sollen.

Die Resolution verurteilte den Anfang September vorgenommenen neuerlichen Atombombentest «auf das Schärfste». Es ist bereits die sechste UNO-Sanktionsrunde seit Nordkoreas erstem Atombombentest im Jahr 2006.

Südkorea und Japan sanktionieren

Derweil haben Südkorea und Japan ebenfalls als Reaktion auf Nordkoreas Atomtest im September ihre Sanktionen gegen das isolierte Land weiter verschärft. Unter anderem seien Organisationen und Personen, die zur Entwicklung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms beitrügen, auf eine Schwarze Liste gesetzt worden, teilten die Regierungen am Freitag unabhängig voneinander mit.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagte am Freitag laut der Nachrichtenagentur Kyodo bei einer Kabinettssitzung zudem, dass die Liste auch chinesische Organisationen und Personen umfasse, die an Nordkoreas Projekten beteiligt sein sollen. Die Sanktionen Japans und Südkoreas sollen die UNO-Sanktionen verstärken. (sda/afp)

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