Die Pensionkassenrenten verschlechtern sich laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) «dramatisch». Die Umwandlungssätze auf dem überobligatorischen Teil seien auf breiter Front gesunken. Die Lösung sieht der SGB in einer Erhöhung der AHV-Renten.
Ein Blick in die Schweizer Pensionskassenlandschaft zeige ein erschreckendes Bild, sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner gemäss Redetext am Dienstag vor den Medien in Bern. Die zukünftigen Renten der Pensionskassen seien «in einem noch vor kurzem unvorstellbaren Ausmass gesenkt».
Gemäss einer Auswertung des SGB sanken die Umwandlungssätze in den überobligatorischen Vorsorgelösungen auf breiter Front unter 6 Prozent, wie es in der Medienmitteilung heisst. Einige grosse Pensionskassen drückten die Sätze gar unter 5 Prozent.
Innert sieben Jahren hätten zehn der grössten Pensionskassen ihre Umwandlungssätze um mehr als 10 Prozent gesenkt, kritisiert der SGB. Die grössten Kürzungen müssen die Versicherten der SBB-Pensionskasse mit -20 Prozent hinnehmen.
Die Renten aus AHV und Pensionskassen sollen gemäss Verfassung «die Fortsetzung des gewohnten Lebens in angemessener Weise» garantieren, wie der SGB in Erinnerung ruft. Das aber sei für immer mehr künftige Rentnerinnen und Rentner ausser Reichweite. Betroffen davon seien nicht nur Menschen mit tiefem Erwerbseinkommen, sondern auch viele mit Löhnen um die 7000 Franken.
Angesichts dieser Zahlen bekräftigt der SGB seine Forderung nach höheren AHV-Renten. Der SGB hat zu diesem Zweck bereits die Volksinitative AHVplus eingereicht, die eine Verbesserung der AHV-Altersrenten um 10 Prozent oder rund 200 Franken pro Monat verlangt.
Das Parlament lehnt die Initiative ab. Der Ständerat schlägt im Rahmen der Altersvorsorge 2020 aber vor, die neuen AHV-Renten für Einzelpersonen um 70 Franken pro Monat zu erhöhen. (sda)