Musik macht Männer attraktiver

Musik macht Männer attraktiver

13.09.2017, 12:08

Musik macht Männer für Frauen attraktiver. Das zeigen österreichische Psychologen mit einer Studie. Männer hingegen scheinen sich durch Musik nicht so beeinflussen zu lassen.

Wie Musik als Teil der menschlichen Kultur entstanden ist, ist nach wie vor rätselhaft. Charles Darwin vertrat die These, dass sich Musik durch sexuelle Selektion entwickelt habe. Deuten doch die fürs Musizieren notwendigen motorischen und kognitiven Fähigkeiten auf gute Gene hin, so wie Vögel in der Paarungszeit mit ihrem Gesang auf ihre genetische Ausstattung hinweisen wollen.

Weil es nur wenige Befunde gibt, die Darwins These unterstützen, wollten die österreichischen Forscher mit neuen Experimenten die Rolle von Musik bei der Partnerwahl untersuchen. Dabei sei «die Attraktivität des Gesichts eines der wichtigsten körperlichen Merkmale, welche die Partnerwahl beeinflussen können», erklärte Helmut Leder von der Fakultät für Psychologie der Universität Wien.

Musik beeinflusst Wahrnehmung

Und diese Wahrnehmung kann offensichtlich durch Musik beeinflusst werden, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift «PLoS One». Manuela Marin von der Universität Innsbruck führte gemeinsam mit Leder und Kollegen ein Experiment mit 96 heterosexuellen Personen (Durchschnittsalter rund 23 Jahre) durch, deren musikalische Ausbildung und Vorlieben sich ähnelten.

Den Probandinnen und Probanden wurden Musikausschnitte (klassische Klaviermusik aus dem 19. Jahrhundert) mit unterschiedlichem emotionalen Gehalt vorgespielt. Anschliessend bekamen sie Bilder von Gesichtern des anderen Geschlechts mit neutralem Gesichtsausdruck zur Bewertung vorgelegt. Abgefragt wurde die Attraktivität der abgebildeten Person sowie die Bereitschaft, die Person zu «daten». Zur Kontrolle wurden den Testpersonen auch Gesichter ohne Musik präsentiert.

Effekt nur bei Frauen

Es zeigte sich, dass Frauen nach dem Hören von Musik Männer als attraktiver einstuften als ohne Musik und ihre Bereitschaft zu einer Verabredung stieg. Vor allem hoch erregende und somit komplexe Musik habe zum grössten Effekt geführt. Bei Männern konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden, so die Studienautoren. Die Zyklusphase der Frauen spielte dabei keine Rolle.

Die Wissenschaftler würde es nun interessieren, ob musikalische Fähigkeiten und Kreativität Schwächen in Bezug auf körperliche Erscheinung und Fitness zum Teil kompensieren können. Für sie stellt sich auch die Frage, wie man Darwins Theorie mit anderen biologischen und sozialen Theorien zur Entstehung von Musik in Einklang bringen kann.

«Musik kann den sozialen Zusammenhalt fördern, und sie spielt auch eine Rolle in der Mutter-Kind Beziehung. Bis wir diese Zusammenhänge verstehen, ist es noch ein weiter Weg», so Marin. (sda/apa)

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