Masern in Amerika für ausgerottet erklärt

Masern in Amerika für ausgerottet erklärt

27.09.2016, 18:04

Der amerikanische Kontinent ist offiziell frei von Masern. Die Region ist damit die erste weltweit, in der die hochansteckende Virusinfektion, die schwere Nebenwirkungen wie Blindheit und Lungenentzündung haben kann, nicht mehr vorkommt.

«Das ist ein historischer Tag für die Region und auch für die Welt», sagte die Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO/WHO) am Dienstag in Washington.

Dies sei das Ergebnis umfassender Impfaktionen gegen Masern, Röteln und Mumps, die in Nord- und Südamerika sowie der Karibik seit 22 Jahren durchgeführt worden seien, hiess es. Der letzte endemische Fall sei 2002 gemeldet worden, danach habe es nur noch importierte Fälle gegeben.

Dies war auch beim letzten grösseren Ausbruch im Dezember 2014 im US-Bundesstaat Kalifornien der Fall, als sich im Disneyland an einer importierten Erkrankung über 140 Menschen ansteckten. In den USA sind Masernimpfungen für Kinder vorgeschrieben und müssen in Schule und Kindergarten vorgewiesen werden. Allerdings können Eltern die Impfung aus religiösen Gründen verweigern.

Bevor die umfassenden Impfaktionen 1980 begannen, starben weltweit fast 2.6 Millionen Menschen pro Jahr an Masern. Auf dem amerikanischen Kontinent waren es laut PAHO allein zwischen 1971 und 1979 fast 102'000 Tote.

Die Masern sind die fünfte durch Impfungen vermeidbare Erkrankung, die auf dem amerikanischen Kontinent und der Karibik offiziell ausgerottet ist. Pocken, Kinderlähmung, Röteln und die beim Embryo dadurch ausgelöste Erkrankung gelten bereits als eliminiert.

In der Schweiz sind laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiterhin sporadisch Fälle und Ausbrüche zu erwarten. Grund dafür sei die immer noch ungenügende Durchimpfungsquote, heisst es auf der BAG-Website. Im vergangenen Jahr wurden 35 Fälle von Masern-Erkrankungen gezählt. (sda/dpa)

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