Vier Tage nach dem gewaltigen Erdrutsch in Nepal geht die Regierung des Himalaya-Landes von 156 Toten aus. «Wir haben es nur geschafft, 34 Leichen zu bergen», sagte Gopal Parajuli, Verwaltungschef des Distrikts Sindupalchowk, am Mittwoch.
Ein ganzer Berghang war in der Nacht zum Samstag in ein Tal etwa 90 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu gerutscht und hatte fast ein ganzes Dorf begraben. Auch stauen die Erd- und Steinmassen seit Tagen den Fluss Sunkoshi auf.
Alle Versuche, den dadurch entstandenen kilometerlangen Stausee ablaufen zu lassen, schlugen bislang fehl. Beobachter fürchten, dass der See das Tal noch sehr lange blockieren wird, weil die Erdmassen sich über Hunderte Meter Breite erstrecken und kaum zu beseitigen sind.
Dutzende Häuser sowie fünf kleine Wasserkraftwerke wurden durch den See überflutet. Auch die für den Handel extrem wichtige Arniko-Überlandstrasse ist verschüttet, wodurch Nepal auf dem Landweg von China abgeschnitten ist. (jas/sda)