Parteien: Präsident der SP des «Valais romand» nimmt nach Knatsch den Hut

Parteien: Präsident der SP des «Valais romand» nimmt nach Knatsch den Hut

08.07.2016, 10:16

Der Präsident der SP Unterwallis, Gaël Bourgeois, gibt sein Amt im Herbst ab. Hintergrund ist der Knatsch um die Kandidatur der SP für die Walliser Regierungswahlen im März 2017.

Zwischen der SP Unterwallis und der SP Oberwallis war wegen der Kandidatur ein Streit ausgebrochen. Die bisherige SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten hatte Anfang Mai angekündigt, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren.

Ihr Vorgehen hatte sie jedoch nicht mit der SP Unterwallis und deren möglichem Kandidaten Stéphane Rossini abgesprochen. Rossini sprach danach von einem «Putsch» und entschied, nicht zur Wahl anzutreten. Er wolle einen internen Konflikt in der SP vermeiden, begründete der ehemalige Nationalrat seinen Entscheid.

Nach diesen Streitereien sieht sich Gaël Bourgeois nicht in der Lage, die SP Unterwallis in den Wahlkampf zu führen, wie die SP Unterwallis am Freitag mitteilte. Es sei wichtig, dass die Walliser SP rasch die Kampagne für die Staatsratswahlen organisieren könne. Dafür sei eine enge Zusammenarbeit zwischen SP Oberwallis, SP Unterwallis und Waeber-Kalbermatten notwendig.

«Angesichts der Art, wie Waeber-Kalbermatten ihre Kandidatur angekündigt hat, und den schwierigen Diskussionen mit der SP Oberwallis ist es offensichtlich, dass ich das notwendige Vertrauen unserer Partner nicht besitze, um den Wahlkampf gut zu führen», wird Bourgeois zitiert.

Er werde die Kampagne für die kommunalen Wahlen im Herbst leiten, danach aber abtreten. Er bedauere die Situation und gehe schweren Herzens. Der neue Präsident oder die neue Präsidentin wird am 18. November gewählt.

Bourgeois ruft zu Fusion auf

Das Zerwürfnis förderte ein Grundproblem der SP Wallis zu Tage. Seit dem Einzug in die Walliser Kantonsregierung 1997 vertraten stets Oberwalliser die SP. Waeber-Kalbermatten war bei ihrer Wahl 2009 zudem die erste Frau in der Walliser Kantonsregierung.

Andererseits sah die Unterwalliser SP ihre Ansprüche dadurch legitimiert, dass jeweils 80 Prozent der Stimmen der Sozialdemokraten aus dem welschen Kantonsteil stammen. Bourgeois rief am Freitag zu einer Fusion von SP Unterwallis und SP Oberwallis zu einer Kantonalpartei auf, um ähnliche Situationen in Zukunft zu verhindern.

Wenn bis Ende Juli keine andere Kandidatur aus dem französischsprachigen Wallis auftaucht, dürfte Waeber-Kalbermatten am 24. September auch im Unterwallis nominiert werden. Die Oberwalliser SP segnete ihre Kandidatur bereits ab. Bourgeois rief die SP Unterwallis dazu auf, sich hinter die Kandidatur zu stellen. (sda)

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