Es ist die westliche Konsumschlacht schlecht hin: der Black Friday, jeweils am letzten Freitag im November. In diesem Jahr ist das Rotstrich-Datum der 29. November 2024. Oft startet die Schnäppchenjagd bereits Anfang der Woche. Insbesondere für die Onlinehändler ist die Zeit Ende November ein absoluter Kassenschlager.
Der Onlinehändler Digitec Galaxus schreibt auf Anfrage von BärnToday: «Black Friday ist bei uns der umsatzstärkste Tag des Jahres – und die Vorweihnachtszeit die umsatzstärkste Saison.» Doch geht bei den Rabatten tatsächlich alles mit rechten Dingen zu?
Auf der Webseite von Digitec Galaxus werfen mehrere anonyme User dem Onlinehändler in der Kommentarspalte vor, dass er aktuell die Preise gewisser Produkte hochschraube, um später mit noch grösseren Rabatten zu punkten.
Bei Digitec Galaxus hat man Kenntnis von der Kritik. Man nehme diese Rückmeldungen ernst. Mediensprecher Tobias Billeter verweist aber auf die transparente Preisübersicht, welche der Onlinehändler vor rund einem Jahr eingeführt hat. Diese zeigt die Preisentwicklung transparent und direkt beim ausgewählten Produkt an.
«Wir sind bezüglich Preisentwicklung 365 Tage im Jahr voll transparent. Jede Kundin und jeder Kunde kann online bei uns nachschauen, wie sich die Preise in den letzten Monaten entwickelt haben. Und sollte es zu einem Preisanstieg kommen, klären wir gerne ab, weswegen dem so ist.» Bei Fragen stehe ausserdem der Kundendienst zur Verfügung.
Die Stiftung für Konsumentenschutz steht Shopping-Events wie dem Black Friday grundsätzlich kritisch gegenüber. Sie warnt in ihrem Ratgeber, dass solche vom Detailhandel koordinierten Marketingmassnahmen die Leute zu unnötigen Käufen verleiten. In bestimmten Fällen könne ein Kauf am Black Friday für die Konsumentinnen und Konsumenten ein guter Deal sein, insgesamt könne aber nur wenig gespart werden.
Der Vorwurf, dass Preise von Onlinehändlern aber aktuell nach oben geschraubt würden, um die Kundschaft später bei Rabatten zu täuschen, können die Konsumentenschützerinnen und Schützer nicht bestätigen: «In Hinblick auf die bevorstehenden Shopping-Days beobachten wir derzeit die Preise von spezifischen Produkten auf verschiedenen Verkaufsplattformen, darunter auch Galaxus. Bislang konnten wir jedoch keine signifikanten Preisanpassungen feststellen», schreibt die Stiftung auf Anfrage von BärnToday.
Der Black Friday ist nur einer von mehreren Schnäppchen-Tagen im November. Der «Singles Day» anfangs November stammt aus China, «Black Friday», «Cyber Monday» und die «Cyber Week» wurden ursprünglich in den USA lanciert. Letztere beiden beziehen sich vor allem auf elektronische Artikel.