Vor vielen Jahren sind wir selbst einmal unbeschwert auf Spielplätzen herumgetollt, haben die Zeit – sofern sie überhaupt in unseren kleinen Köpfen existierte – völlig vergessen und mutig jedes noch so hohe Klettergerüst erklommen. Und wer von uns ist nicht, oben angelangt, vor Stolz geplatzt und hat gerufen: «Mami, lueg!»
Die Ausstellung «Architektur für Kinder: Zürichs Spielplätze» vom ETH-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) widmet sich der Geschichte dieser Kinderorte, die bis zum Zweiten Weltkrieg nicht mehr waren als ein paar Schaukeln und Rutschen irgendwo auf einem isolierten Platz.
Wie so oft wenn es um das Wohl der Kinder geht, entwickelte sich in Skandinavien der Pioniergeist zuerst: Dänen und Schweden entwarfen Spielskulpturen, richtige Abenteuerspielplätze wurden aus dem Boden gestampft, Sand-, Wasser- und Stein-Landschaften im Namen der Kleinen erschaffen.
In Zürich entstand nach 1953 eine aktive Spielplatzbewegung, die von Privatpersonen und der Pro Juventute getragen wurde.
In den 50ern haben die Kinder also noch auf Barren herumgeturnt, an Häuschen gesägt, mit dem Pickel den Boden aufgelockert und ordentlich Dreck geschaufelt. Heute würde wohl sofort der «zu gefährlich!»-Aufschrei durch die Spielwiesen hallen, obwohl die Spielplätze in der Schweiz im Vergleich mit denen in den USA noch immer «viel erlebnisreicher, vielfältiger und nicht einfach normiert und gefahrenlos» seien – nur «um allfälligen Haftungsklagen aus dem Weg zu gehen», erzählt die Basler Stadtplanerin und Kuratorin der Ausstellung Gabriela Burkhalter dem Tagesanzeiger.
Zum Abschluss wollen wir Ihnen noch dieses wunderbare Gif zeigen. Spielplätze mögen für Kinder das Paradies sein, für die Eltern ist es aber oftmals etwas ganz anderes.
(rof)