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Liebe Frau Freitag. Sie sind eine Frau (das sind Sie, oder?), und meine Frage muss an eine Frau gerichtet werden, denn wir Männer haben ja eine klare Meinung dazu:

Männer denken gern, jegliche Herrlichkeit sei in ihrem Schritt zu finden. Aber Begeisterung sieht anders aus. 
Männer denken gern, jegliche Herrlichkeit sei in ihrem Schritt zu finden. Aber Begeisterung sieht anders aus. Bild: Kafi Freitag
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Liebe Frau Freitag. Sie sind eine Frau (das sind Sie, oder?), und meine Frage muss an eine Frau gerichtet werden, denn wir Männer haben ja eine klare Meinung dazu:

Die orale Befriedigung gehört zum Liebesspiel, wie das Musikhören zum Autofahren. Es muss nicht sein, aber es ist was sehr Schönes. Das wird wohl kaum jemand abstreiten; es ist auch kein Tabuthema. Anders ist es wohl mit den sogenannten “Cumshots” – ich verwende hier absichtlich die Pornoterminologie, weil in jener Welt auch dieses Thema alles andere als ein Tabuthema ist. Wie ist es aber im Alltag? Stehen Frauen auf sowas? Oder gar das Gegenteil, aber die meisten sagen (mir) nichts? Danke schon jetzt für eine befriedigende Antwort! Ihr Tom, 29
17.07.2014, 13:5117.07.2014, 14:21
Kafi Freitag
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Lieber Tom 

Besten Dank für Ihre Frage und das vielsagende Bild mit dem Autofahren und dem Musikhören. Ich höre ja furchtbar gerne im Auto Musik, und seit ich einen CD-Wechsler für sage und schreibe sechs CDs habe, bin ich umso glücklicher, weil ich jetzt meine gesamte CD-Sammlung (sechs Stück!) immer bei mir haben und superflink zwischen dem Udo, Udo, Reinhard, Konstantin, Manfred und dem Herbert hin- und herswitchen kann. Ob das in Zukunft noch ohne diesen Link, den Sie mir da bedauerlicherweise untergejubelt haben, möglich ist, wird sich zeigen. Aufgrund meines unerschütterlichen Musikgeschmacks bin ich diesbezüglich aber recht zuversichtlich. 

Sie meinen also, dass der Oralverkehr zum Liebesspiel dazugehört und wenn Bill Clinton das auch ein wenig anders sieht, so kann ich persönlich Ihre Verquickung guten Gewissens unterstützen.

Was ich allerdings nicht unterstützen kann, ist die Idee, dass Frauen es mögen, wenn man ihnen ins Gesicht, oder noch schlimmer, in den Mund spritzt. Und ja, ich ­weiss dass die Frauen in den Pornos so tun, als hätten sie sich schon die letzten drei Wochen während des Mittagessens darauf gefreut, endlich mal wieder Sperma schlucken zu dürfen. Aber ich muss Sie leider enttäuschen, lieber Tom. Frauen mögen hierzulande Champagner und Vanilleeis und in Japan stehen viele auf den Geschmack von vergorenen Bohnen. Auf den Geschmack von Sperma steht aber weltweit keine Frau und da können Sie noch so lange Ananassaft trinken, wie Sie wollen. Sperma schmeckt grauenhaft, und wenn Sie es selber schon einmal probiert haben, dann wissen Sie das auch selber.

Vielleicht sind Sie in Ihrem Leben Frauen begegnet, die es mochten, wenn Sie ihnen ins Gesicht gespritzt haben. Aber das sollten Sie auf keinen Fall mit einer Vorliebe für Ihr Ejakulat verwechseln, sondern höchstens mit der durchaus sehr stimulierenden Vorstellung der totalen Hingabe. Aber so wie es für viele Frauen eine aufregende Fantasie sein mag, von einem wildfremden Mann überwältigt, und mitten auf dem Paradeplatz vor dem Sprüngli-Schaufenster genommen zu werden, so ist es in der Realität ein sehr unwillkommenes Erlebnis und mit dem viel zitierten ­Cumshot verhält es sich nicht viel anders. Die Idee davon ist besser als die Realisation in der Wirklichkeit.

Es gibt meiner Meinung nach nur etwas, was noch unangenehmer ist, als Sperma im Mund, und das ist Sperma im Haar. Aber darüber gerne ein andermal, das ist vermutlich eher ein Frauenthema.

 Alles Gute! Ihre Kafi.

P.S. Und ja, ich bin tatsächlich eine Frau, aber danke der Nachfrage. 

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Kafi Freitag (39) beantwortet auf ihrem Blog www.FragFrauFreitag.ch Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.ch.



Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (www.FreitagCoaching.ch) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie ist verheiratet und Mutter eines zehnjährigen Sohnes.



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