Digital
Apple

Apple-Chef Tim Cook teilt gegen Google aus

Apple-Chef Tim Cook bei einer Präsentation: Mit seinen jüngsten Äusserungen zielt er direkt auf den Konkurrenten Google ab.
Apple-Chef Tim Cook bei einer Präsentation: Mit seinen jüngsten Äusserungen zielt er direkt auf den Konkurrenten Google ab.Bild: STEPHEN LAM/REUTERS
Kunde oder Produkt

Apple-Chef Tim Cook teilt gegen Google aus

18.09.2014, 06:0718.09.2014, 08:18
Mehr «Digital»

Apple will seine Kunden besser über die Absicherung der Privatsphäre bei seinen Geräten und Diensten informieren. Der iPhone-Konzern schaltete in der Nacht zum Donnerstag eine neue Webseite mit Details zu verschiedenen Angeboten frei. Dort unterstreicht Apple besonders den Unterschied zu anderen Online-Diensten, die Geld mit Werbung verdienen - und zielt dabei ganz offensichtlich vor allem auf Google.

So betont Apple, man zeichne bei der hauseigenen Karten-App keine Ortsinformationen der Nutzer auf - im Gegensatz zu «anderen Unternehmen», die Profile für ihre Werbekunden erstellten. «Wir haben kein Interesse daran. Und wir könnten es nicht tun, selbst wenn wir wollten.» Die Nutzer von Apples Kartendienst seien nicht identifizierbar.

«Sie sind das Produkt»

Apple-Chef Tim Cook hatte das Thema Datenschutz bereits vor einigen Tagen in einem TV-Interview angesprochen und distanzierte sich nun in einem offenen Brief von den Rivalen. Nutzer kostenloser Online-Dienste verstünden inzwischen, dass sie dort keine Kunden seien. «Sie sind das Produkt», das an Werbekunden vermarktet werde.

Apple mache dagegen sein Geld mit dem Verkauf von Geräten. «Wir bauen kein Profil auf Basis Ihrer E-Mail-Inhalte oder des Internet-Verhaltens, um es an Werbetreibende zu verkaufen.»

Apples eigene Negativ-Schlagzeilen

Cook bekräftigte, Apple habe keiner Regierungsbehörde in keinem Land eine Hintertür in seinen Geräten und Diensten offengelassen. «Wir haben auch nie Zugang zu unseren Servern gewährt. Und wir werden es nie tun.»

Solche Vorwürfe gegen Internet-Unternehmen aus den USA hatte es seit Ausbruch des NSA-Skandals im Juni 2013 gegeben. Die Informationen in Diensten wie dem SMS-Chat iMessage seien verschlüsselt und auch für Apple nicht zugänglich, hiess es weiter.

Apple hatte in den vergangenen Jahren selbst einige negative Datenschutz-Schlagzeilen gehabt. So fanden Computer-Forscher vor einigen Jahren heraus, dass in der damaligen iPhone-Software sich zum Teil Informationen über die Fortbewegung der Nutzer auslesen liessen. 

Vor kurzem waren private Fotos von Prominenten aus deren Apple-Profilen in der iCloud gestohlen und im Internet veröffentlicht worden. Apple betonte, die Angreifer hätten gezielt deren Passwörter ausgespäht, aber nicht die Server des Konzerns aufgeknackt. Im Zuge der neuen Kampagne wolle man die Nutzer auch darüber informieren, wie sie ihre Profile besser schützen können, hiess es. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Kritische Infrastruktur: Bund muss mehr in Cybersicherheit investieren
Das eidgenössische Parlament pocht nach dem Xplain-Skandal auf verbindliche Cybersicherheitsprüfungen wichtiger Produkte und rennt damit bei der Landesregierung offene Türen ein.

Der Bund muss gesetzliche Grundlagen und Geldmittel haben, um vernetzte Infrastrukturen, Geräte und Anwendungen auf Cybersicherheit zu überprüfen. Das verlangt das Parlament. Der Nationalrat hat dazu am Donnerstag eine Motion überwiesen.

Zur Story