Der unabhängige Messenger-Dienst Signal hat am Dienstagabend per Blog-Post eine zukunftsweisende Verbesserung angekündigt: Das Signal-Kommunikationsprotokoll habe ein technisches Upgrade erhalten, um vor neuartigen Hackerangriffen mit Quantencomputern geschützt zu sein.
In einem Blog-Post heisst es:
Die Präsidentin der gemeinnützigen Signal-Stiftung, Meredith Whittaker, zeigte sich bei X (Twitter) stolz: Signal sei der erste grosse Messenger, der «Quantenresistenz» biete.
Das neue Protokoll soll in der neusten Version des Signal-Messengers bereits integriert sein, wie golem.de festhält. Es werde automatisch verwendet, sobald beide Teilnehmer eines Chats die aktuelle App-Version verwenden.
Der ebenfalls quelloffene und mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abgesicherte deutsche Webmail-Anbieter Tutanota gratulierte den Signal-Entwicklern zur «Quantensicherheit». Der Schritt sorge dafür, «dass alle unsere Daten jetzt und in Zukunft sicher bleiben». Man wolle dies auch tun.
Das deutsche Techportal schreibt, dass Google letzten Monat ebenfalls angekündigt habe, «passwortlose Log-ins» sowie mit Google Chrome aufgebaute Verbindungen durch quantenresistente kryptografische Verfahren abzusichern.
Im März hatten Forschende der Universität Genf über einen neuen Sensor mit bisher unerreichter Leistung für die sogenannte Quantenverschlüsselung informiert. Diese neuen Hacker-Detektoren seien in der Herstellung nicht komplexer als die bereits auf dem Markt erhältlichen Geräte.
Die Signal-Stiftung wurde 2018 vom Kryptografie- und Cybersicherheits-Experten Moxie Marlinspike und dem WhatsApp-Co-Gründer Brian Acton ins Leben gerufen. Sie hat ihren Sitz in den USA und bezweckt die Entwicklung von Open-Source-Technologie, die «die freie Meinungsäusserung schützt und eine sichere globale Kommunikation ermöglicht».
(dsc)