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Facebook verbannt berüchtigte US-Extremisten angeblich endgültig

Facebook verbannt berüchtigte US-Extremisten angeblich endgültig (auch bei Instagram)

Neben Alex Jones und Milo Yiannopoulos wird auch ein bekannter Islamist bei den grossen US-Social-Media-Plattformen rausgeworfen.
03.05.2019, 06:3403.05.2019, 07:29
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Der Facebook-Konzern hat angeblich mehrere Konten umstrittener Figuren der politischen Rechten in den USA gesperrt. Von der Massnahme betroffen sind unter anderem der Verschwörungstheoretiker Alex Jones.

Auch die Konten des rechtspopulistischen Autors Milo Yiannopoulos und des Chefs der radikalen religiös-politischen Organisation «Nation of Islam», Louis Farrakhan, wurden blockiert, wie das Unternehmen in einer Stellungnahme vom Donnerstag bekanntgab.

Rauswurf mit Pannen

Allerdings ging der Rauswurf bei Facebook und Instagram nicht reibungslos über die Bühne. Mehrere Profile waren zum Teil noch stundenlang verfügbar nach der Ankündigung, was es den Extremisten ermöglichte, ihre Anhänger zu informieren und sie zu anderen Internet-Diensten wie etwa dem Smartphone-Messenger Telegram umzuleiten.

Facebook sah sich zuletzt wachsendem Druck ausgesetzt, seine Regeln im Umgang mit hassererfüllten und diskriminierenden Kommentaren konsequenter durchzusetzen.

Die Facebook-«Gemeinschaftsstandards» verbieten Gefährliche Personen und Organisationen, die an Folgendem beteiligt sind:

  • Terroristische Handlungen
  • Organisierter Hass
  • Massen- oder Serienmord
  • Menschenhandel
  • Organisierte Gewalt oder kriminelle Handlungen

9-11-Verschwörungstheoretiker

Alex Jones ist der führende Kopf hinter dem Portal «Infowars» und hat in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden sei. Sein Facebook-Konto hatte das Unternehmen bereits gesperrt, nun nahm es seinen Instagram-Account ins Visier.

Milo Yiannopoulos ist ein rechter Blogger, der in der Vergangenheit für das Portal «Breitbart News» schrieb. Louis Farrakhan fiel wiederholt mit antisemitischen Äusserungen auf.

Verbannt werden auch Paul Nehlen, Paul Joseph Watson, Laura Loomer und Infowars, berichtet The Verge.

Der Facebook-Konzern stehe unter dem zunehmenden Druck von Bürgerrechtsgruppen, gegen Hassreden vorzugehen, hält das IT-Newsportal CNet fest. Dies insbesondere nach dem Massaker in neuseeländischen Moscheen.

Schon im März dieses Jahres hatte Facebook verlauten lassen, dass es weisse nationalistische und weisse separatistische Inhalte auf seiner Plattform verbiete. Und Alex Jones war angeblich schon 2018 von Facebook verbannt worden.

(dsc/sda/dpa)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno S.1988
03.05.2019 09:14registriert Juli 2016
Ich verstehe den Schritt. Ich kann es nachvollziehen, dass man diesem Verrückten keine Plattform mehr bieten möchte. Aber das Ganze kann sehr gefährlich werden. Wie wird definiert, wer verrückt und gefährlich ist? Assange, Snowden und Manning sind zum Beispiel je nach Ansicht Nationalhelden oder verrückte und gefährliche Cyber-Terroristen. Was ist mit Jimmy Dore und Kyle Kulinski? Zwei aus der linken Ecke, die jedoch von den Mitte-Demokraten als radikal bezeichnet werden, während sie in der Schweiz unsere momentane politische Ausrichtung repräsentieren würden, nämlich die soziale Marktwirtschaft.
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The Destiny // Team Telegram
03.05.2019 08:49registriert Mai 2014
Und die Leute freuen sich über Zensur, schöne neue Welt, gerade von einem Konzern aus dem Free-Speech-Land hätte ich das nicht erwartet.

(Disclaimer, weder kenne ich, noch lese ich Artikel von genannten Personen, aber wer nicht gegen das Gesetz verstösst, sollte nicht ausgeschlossen werden dürfen)
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Domino
03.05.2019 08:34registriert Januar 2016
Ein weiterer Schritt gegen den mündigen Bürger. Jede abweichende Meinung wird gelöscht. Als nächstes folgen Ken Jebsen, Gonser, Broder, Sarazin, Samad, Schwarzer etc.
Ade Meinungsfreiheit.
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