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Die EU will sich besser gegen Hackerangriffe von Russland und Co. rüsten

Die EU will sich besser gegen Hackerangriffe von Russland und Co. rüsten

06.03.2024, 11:5506.03.2024, 14:51
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Mit neuen Regeln zur Cybersicherheit sollen Spitäler, Kraftwerke, Flughäfen oder etwa Stromnetze in der Europäischen Union (EU) künftig besser auf digitale Bedrohungen wie Hackerangriffe vorbereitet sein.

Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich unter anderem darauf, dass künftig ein sogenanntes Warnsystem für Cybersicherheit eingerichtet werden soll, wie die EU-Staaten und das Parlament in der Nacht zu Mittwoch in Brüssel mitteilten.

Dabei handle es sich um Einrichtungen, die Cyber-Bedrohungen erkennen, darauf reagieren und Informationen austauschen sollen. So könnten Behörden und zuständige Stellen effizienter auf grössere Vorfälle reagieren.

Mit KI gegen Elitehacker

Die Verordnung sieht auch vor, dass besonders wichtige Einrichtungen wie Spitäler oder Kraftwerke – sprich: kritische Infrastrukturen – auf mögliche Schwachstellen hin untersucht werden sollen.

Zwei deutsche Kohlekraftwerke in Bergheim. (Archivbild)
Kohlekraftwerke in Bergheim im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen.Bild: EPA

Zudem soll ein europäisches Zertifizierungssystem für Sicherheitsdienste geschaffen werden. Dadurch soll Vertrauen in Anbieter von Cybersicherheitsdiensten gestärkt werden.

Die Einigung auf die Verordnung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück. Demnach sollen auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Datenanalyse Cyber-Bedrohungen rechtzeitig erkannt und gemeldet werden.

Milliardenprojekt

Die Kosten für die Massnahmen des sogenannten EU-Cybersolidaritätsgesetzes schätzte die Kommission auf 1,1 Milliarden Euro.

Immer häufigere und folgenreichere Cybersicherheitsvorfälle seien eine Gefahr für den europäischen Binnenmarkt, so die Kommission. «Die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine hat diese Bedrohung weiter verschärft», teilte die Behörde bei der Vorstellung des Vorhabens vor knapp einem Jahr mit. Dies gehe mit einer Vielzahl «staatlicher, krimineller und hacktivistischer Akteure» einher, die an den aktuellen geopolitischen Spannungen beteiligt seien.

Das Europaparlament und die EU-Staaten müssen die Einigung noch bestätigen, was in den meisten Fällen nur noch eine Formsache ist.

(dsc/sda/dpa)

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