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Tesla startet seinen Robotaxi-Dienst – mit diesen Einschränkungen

A driverless Tesla robotaxi, a ride-booking service, moves through traffic, Sunday, June 22, 2025, in Austin, Texas. (AP Photo/Eric Gay)
Musk Self Driving Promises
Ein zum Robotaxi umgenutztes Model Y von Tesla. Auf dem Beifahrersitz fährt ein Kontrolleur mit.Bild: keystone

Tesla startet seinen Robotaxi-Dienst – mit diesen Einschränkungen

Der Elektroauto-Hersteller hat den von Firmenchef Elon Musk seit Langem angekündigten Robotaxi-Dienst zunächst im Kleinformat und mit einem Aufpasser im Beifahrersitz gestartet.
23.06.2025, 07:2423.06.2025, 07:44
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In der Stadt Austin im US-Bundesstaat Texas können von Tesla ausgewählte Nutzerinnen und Nutzer seit Sonntag per App Fahrten in einigen Wagen ohne einen Menschen am Steuer buchen. Der Elektroauto-Hersteller suchte dafür zunächst vor allem dem Unternehmen freundlich gesinnte Online-Influencer aus.

Das Angebot ist zunächst auf einen überschaubaren Teil der Innenstadt von Austin begrenzt. Musk hatte zuvor bereits angekündigt, dass zum Start nur 10 bis 20 Fahrzeuge verfügbar sein würden. Zugleich behauptet er, dass die meisten neuen Tesla-Autos bereits alle nötige Technik an Bord hätten, um autonom unterwegs zu sein.

Zweifel an Musks Konzept

Musk spricht von Millionen selbstfahrenden Teslas auf den Strassen und einem Anteil von mehr als 90 Prozent am Robotaxi-Geschäft für seine Firma.

Doch Experten und Rivalen haben Zweifel daran, wie zuverlässig Teslas autonom fahren können, da Musk nur auf Kameras setzen will und auf die teureren Laser-Radare (Lidar) verzichtet, die automatisch die Umgebung abtasten und auch bei schlechter Sicht potenziell gefährliche Objekte erkennen sollen.

Mit dieser Technik ist auch der aktuell mit Abstand führende Robotaxi-Anbieter Waymo unterwegs. Waymo macht inzwischen mit über 1500 Autos mehr als 250'000 Fahrten mit Passagieren ohne einen Menschen am Steuer. Allerdings hätte Tesla einen erheblichen Kostenvorteil, wenn Musks Wette auf Kameras aufgeht.

Mitarbeiter auf Beifahrersitz

A rider boards a driverless Tesla robotaxi, a ride-booking service, Sunday, June 22, 2025, in Austin, Texas. (AP Photo/Eric Gay)
Musk Self Driving Promises
Testkunde in Austin, Texas.Bild: keystone

Tesla setzt in Austin angeblich standardmässige Wagen des Typs Model Y ein. Die Produktion eines speziellen Robotaxi-Fahrzeugs ohne Lenkrad und Pedale soll laut dem Unternehmen im kommenden Jahr beginnen.

Derzeit sitzt im Beifahrersitz noch ein Mitarbeiter des Konzerns, der das Auto bei Bedarf stoppen kann. Bei ihm müssen sich die Fahrgäste auch mit ihren Apps anmelden, wie aus einigen Erlebnisberichten hervorgeht. Vielen der Tesla-Robotaxis folgt ein Begleitfahrzeug – und sie können auch ferngesteuert werden.

Noch ein Konkurrent

Waymo ist in einem viel grösseren Gebiet von Austin komplett autonom unterwegs. Letzte Woche wurde zudem bekannt, dass das Google-Schwesterunternehmen seinen Fahrdienst auch in New York starten will.

Deshalb beantragte Waymo zunächst eine Genehmigung für autonome Fahrten mit Sicherheitsfahrern am Steuer. Zudem wird Waymo schon mal von Menschen gesteuerte Fahrzeuge nach New York schicken, um Daten über die Strassen zu sammeln. In einer ersten solchen Aktion hatte die Firma bereits 2021 präzise Karten erstellt.

Unterdessen nimmt noch ein weiterer Konkurrent Fahrt auf: Die zum Amazon-Konzern gehörende Firma Zoox stellte ein Werk bei San Francisco für ihre Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor. In der Produktionslinie sollen in der Spitze mehr als 10'000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden können. Zoox macht keine Angaben dazu, wie schnell diese Marke erreicht werden soll. Einige Zoox-Robotaxis sind bisher in Las Vegas unterwegs, San Francisco, Austin und Miami sollen folgen.

(sda/awp/dpa)

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Okay, Boomer
23.06.2025 07:48registriert Juli 2022
In Austin soll es ja wenig regnen und selten schneien. Bei meinem Tesla versagte regelmässig der Autopilot schon bei leichtem Niederschlag, wenn die Kameras nichts mehr sahen.
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