Erstmals hat Google verraten, wie viel die Videoplattform YouTube einbringt. Die Zahl wurde bei der Präsentation des Quartalsergebnisses des Mutterkonzers Alphabet genannt.
Demnach hat YouTube in den letzten drei Monaten 4.7 Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen generiert.
Über das ganze (letzte) Jahr erwirtschaftete YouTube 15.1 Milliarden Dollar und trug damit zu rund 10 Prozent aller Alphabet-Einnahmen bei. Damit sei das Anzeigengeschäft von YouTube fast ein Fünftel so gross wie das von Facebook und mehr als sechsmal so gross wie das von Twitch, das sich im Besitz von Amazon befindet, vergleicht The Verge.
Google hatte youtube.com 2006 gekauft. FĂĽr 1,65 Milliarden Dollar.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat zum Jahresende weniger umgesetzt als erwartet worden war. Angetrieben vom Werbegeschäft legten die Erlöse im vierten Quartal im Jahresvergleich zwar um gut 17 Prozent auf 46.1 Milliarden Dollar zu. Es handelt sich damit aber um das schwächste Wachstum seit fünf Jahren und Analysten hatten mit rund 47 Milliarden Dollar an Umsatz gerechnet.
Der US-Internetgigant teilte seine Quartalszahlen am Montag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss mit. Anleger reagierten umgehend enttäuscht auf den Zahlenkranz und liessen die Aktien nachbörslich um rund vier Prozent fallen.
Der Gewinn stieg indes stärker als erwartet worden war. Er erhöhte sich von 8.9 Milliarden auf 10.7 Milliarden Dollar.
Erstmals wies Alphabet auch die Umsätze des Cloud-Geschäfts aus. Sie lagen demnach bei 2.61 Milliarden Dollar.
Das Zahlenwerk unterstreicht die Frage, ob Google seine vorherrschende Position im Online-Werbegeschäft auf Dauer behaupten kann. Der Konzern steht zum einen im Visier der US-Wettbewerbshüter. Zum anderen macht die Konkurrenz mächtig Druck. Internetgiganten wie Amazon und Facebook bauen ihr Anzeigengeschäft international kontinuierlich aus. Dagegen schwächte sich Googles Wachstum in diesem Bereich im vergangenen Jahr ab, was das Management auf ungünstige Wechselkurseffekte und einmalige Änderungen im Produktportfolio zurückführte.
Ein weiterer kritischer Punkt bei dem Konzern sind die wachsenden Kosten. Sie lagen im Schlussquartal mit 36.8 Milliarden Dollar um 18.5 Prozent ĂĽber dem Wert vor Jahresfrist. Der Konzern stellt beispielsweise tausende von Vertriebsmitarbeitern ein, baut neue Rechenzentren und gibt viel Geld fĂĽr Marketing aus.
«Ich bin sehr zufrieden mit unseren anhaltenden Fortschritten im Suchmaschinengeschäft und beim Aufbau zweier unserer neueren Wachstumsbereiche», verkündete Konzernchef Sundar Pichai mit Blick auf YouTube und die Cloud-Services (mit IT-Diensten sowie Online-Speicherplatz).
Pichai, der nach Erfolgen als Chef der Tochter Google im Dezember 2019 auch die Führung des Dachkonzerns Alphabet von Mitgründer Larry Page übernommen hatte, setzte nunmehr bei seiner ersten Bilanzvorlage gleich neue Massstäbe in Sachen Transparenz.
(dsc/sda/dpa/reu)
bossac
Raffaele Merminod
Und ich soll den Adblocker ausschalten?
Firefly
Was könnte man mit diesem Geld alles anstellen?
Und ich plädiere für die Abschaffung der Mehrwertsteuer und einer Einführung der Werbesteuer.