Die Zahl der registrierten Ebola-Todesfälle in Westafrika ist in den vergangenen Tagen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich gestiegen. Am 19. und 20. August seien aus den vier betroffenen Ländern Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone 77 neue Todesfälle gemeldet worden, teilte die WHO am Freitag in Genf mit.
Damit sind nach offiziellen Angaben bislang 1427 Menschen durch die Epidemie ums Leben gekommen. WHO-Experten gehen allerdings seit längerem davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer bei Ebola-Opfern gibt.
Ein Grund dafür ist, dass viele Familien ihre erkrankten Angehörigen verstecken. Die meisten Menschen fürchteten eine Ausgrenzung bei einer Ebola-Diagnose, erklärte die WHO am Freitag. Einige bestritten, dass es sich um die Viruserkrankung handele, und hätten Angst, dass sich ihre Verwandten auf Isolierstationen der Spitäler anstecken.
Zudem würden Leichen oft ohne Benachrichtigung der Behörden beerdigt. Nach Erkenntnissen der WHO gibt es auch Gebiete, in denen wegen Personalmangel oder mangelnder Unterstützung vor Ort keine Ebola-Nachforschungen möglich sind. (aeg/sda/dpa/reu)