Eishockey

Millimeter-Entscheidung: Die unglaubliche Tragödie hinter diesem Pfostentreffer

Bild
Pfosten statt Tor – Silber statt Gold

Millimeter-Entscheidung: Die unglaubliche Tragödie hinter diesem Pfostentreffer

Die US-Frauen hatten Eishockey-Gold praktisch sicher. Der Puck war unterwegs ins leere Tor. Doch er prallte an den Pfosten – und im Gegenzug fiel der Ausgleich. Das sind die wohl dramatischsten 30 Sekunden von Sotschi.
21.02.2014, 09:1321.02.2014, 09:23
Reto Fehr
Mehr «Eishockey»

Kanadas Eishockeyfrauen sind zum vierten Mal in Serie Olympiasiegerinnen. Doch so dramatisch kam der Erfolg wohl noch nie zustande. Erst in der 57. Minute konnten die Ahornblätter-Girls gegen die USA auf 1:2 verkürzen. Kanada ersetzte rund 90 Sekunden vor dem Ende die Torhüterin durch eine sechste Feldspielerin. Doch statt dem Ausgleich schien das 1:3 zu fallen. Kelli Stack hatte einen Befreiungsschlag in Richtung Kanada-Tor befördert. Aber die Scheibe kam einen hauch zu weit links aufs Tor, prallte im falschen Winkel auf den Pfosten und spickte zurück ins Spielfeld:

Animiertes GIFGIF abspielen
Pfosten statt Tor. Die Entscheidung fällt nicht.GIF: imgur.com

Doch es lohnt sich einen zweiten Blick auf die Szene zu werfen. Denn Stacks Befreiungsschlag wurde erst durch eine Schiedsrichterin ermöglicht, welche der Kanadierin Catherine Ward den Weg versperrte – wieso auch immer. Nur so kam die Amerikanerin überhaupt zu ihrem Empty-Netter-Versuch: 

Hier behindert die Schiedsrichterin Kanadas Catherine Ward am Scheibenbesitz.Video: Youtube/Jack Rahilly

Da hatten die Amerikaner noch Freude

So gesehen, war der Pfostenschuss nur gerecht. Und die Schützin Stack selbst hatte angeblich eh schon längst bemerkt, dass der Puck ans Gehäuse prallen wird: «Aus meinem Winkel konnte ich sehen, dass die Scheibe an den Pfosten geht.»

Nicht so dramatisch, dachten auch diese amerikanischen Fans auf der Tribüne, welche die Szene so sahen:

Der verpasste Empty-Netter aus Sicht von amerikanischen Fans.Video: Youtube/chezyt

Die Wende: 30 Sekunden später ist alles anders

Es sei an dieser Stelle gesagt: Schade, liessen die Jungs das Video nicht weiterlaufen. Und auch wenn sie es taten, ins Internet haben sie es (logischerweise) nicht geladen. Denn keine 30 Sekunden nach dieser Szene kommt es zum Gegenangriff. US-Torfrau Jessie Vetter unterläuft ein Fehler und Marie-Philip Poulin trifft 54 Sekunden vor der Schlusssirene zum 2:2. Gold ist für die USA wieder in die Ferne gerückt, die Verlängerung muss her.

Und dort fiel bekanntlich der Siegtreffer für Kanada. Wieder war es Poulin, die traf. Und die kanadischen Kommentatoren von Sportsnet flippten vor Freude komplett aus:

Die kanadischen Kommentatoren erleben das Tor zum Goldgewinn ihrer Eishockey-Frauen.Video: Youtube/Sportsnetcanada

Finde die Unterschiede!

Weil es in einem Final immer Sieger und Verlierer geben muss, sahen wir am Ende diese zwei Momente, welche auf den ersten Blick genau gleich aussehen. Oder finden Sie einen Unterschied? Kleiner Tipp: Die Roten haben soeben Olympia-Gold gewonnen.

Die amerikanischen Verliererinnen.
Die amerikanischen Verliererinnen.Bild: Keystone
Die kanadischen Siegerinnen.
Die kanadischen Siegerinnen.Bild: Getty Images Europe
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1