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Kämpfe in der Ukraine werden heftiger und fordern dutzende Tote

Ukrainische Soldaten unterwegs auf einem Panzer
Ukrainische Soldaten unterwegs auf einem PanzerBild: Getty Images Europe
Gefechte zwischen der Armee und prorussischen Separatisten

Kämpfe in der Ukraine werden heftiger und fordern dutzende Tote

10.07.2014, 17:2610.07.2014, 18:48
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Die Kämpfe in der Ostukraine werden heftiger und verlustreicher. Bei Gefechten zwischen der Armee und prorussischen Separatisten sind am Donnerstag Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Aufständischen halten sich weiter in den Städten Donezk und Lugansk verschanzt.

Die Aufständischen sprachen von etwa 50 toten Soldaten bei blutigen Kämpfen um den Flughafen von Lugansk. Auch das Militär räumte Verluste ein. Allerdings seien bei einem Feuergefecht nahe der Millionenmetropole Donezk auch mindestens 25 «Terroristen vernichtet» worden, sagte Bataillonskommandant Semjon Sementschenko am Donnerstag in dem Konfliktgebiet.

Nach Kämpfen zwischen Militär und prorussischen Separatisten ist die Wohnung dieses Mannes zerstört
Nach Kämpfen zwischen Militär und prorussischen Separatisten ist die Wohnung dieses Mannes zerstörtBild: SERGEY POLEZHAKA/EPA/KEYSTONE

Telefonat mit Putin

Die Verwaltung von Donezk sprach von schweren Kämpfen rund um den stillgelegten internationalen Flughafen. Die Bewohner naher Siedlungen sollten keinesfalls die Häuser verlassen, sagte ein Sprecher. Der selbst ernannte Regierungschef der nicht anerkannten «Volksrepublik Donezk», Alexander Borodaj, bestätigte die Gefechte.

Falls sich die Armee nicht zurückziehe, müssten etwa 100'000 Bürger aus Sicherheitsgründen die Stadt verlassen, behauptete er. Ein Militärkonvoi aus Panzern und Mannschaftswagen hatte bereits am Vortag rund 20 Kilometer südlich von Donezk Position bezogen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande setzten bei einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ihre Bemühungen um eine Entschärfung des Konflikts fort.

Einreiseverbote gegen 71 Personen

Merkel und Hollande hätten von Putin erneut Druck auf die Separatisten gefordert, teilte der Élyséepalast in Paris mit. Putin zeigte sich dem Kreml zufolge bei dem Gespräch besorgt über die wachsende Zahl von Flüchtlingen aus der Ostukraine unter anderem nach Russland.

Nach Angaben von Putins Berater Juri Uschakow könnte Putin an diesem Sonntag in Rio de Janeiro am Rande des Finals der Fussball-WM kurz mit Merkel über die Ukraine sprechen.

Die Europäische Union einigte sich auf Einreiseverbote und Kontensperrungen gegen elf weitere Beteiligte des Konflikts. Damit steige die Zahl auf 71, sagten Diplomaten. Es soll sich vor allem um Vertreter der Aufständischen handeln. Separatistenanführer Andrej Purgin sprach von «sinnlosen» Strafmassnahmen. «Niemand plant Fahrten nach Europa, und ein Konto hat von uns dort auch niemand», sagte er.

Menschen warten auf humanitäre Hilfe in der Nähe von Slaviansk
Menschen warten auf humanitäre Hilfe in der Nähe von SlavianskBild: ANASTASIA VLASOVA/EPA/KEYSTONE

Sewersk zurückerobert

Das Militär eroberte bei seiner «Anti-Terror-Operation» den strategisch wichtigen Ort Sewersk zurück. Die Aufständischen hätten die Stellungen nach kurzem Kampf geräumt, sagte ein Armeesprecher.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sieht die Separatisten in der Defensive. Durch Luftangriffe und massives Artilleriefeuer sei es der Armee gelungen, die Kampfzone in den vergangenen Tagen um die Hälfte zu verringern, sagte der prowestliche Staatschef in Kiew.

Eine Waffenruhe gebe es nur, wenn die Aufständischen zu Zugeständnissen bereit seien. Dazu gehöre die Abgabe von Waffen und die Freilassung von Gefangenen. Das Militär versucht, die militanten Gruppen mit der Belagerung von Donezk und Lugansk zum Aufgeben zu zwingen.

Insgesamt seien bei der Offensive in der Ostukraine seit Mitte April rund 200 Militärangehörige getötet und etwa 500 verwundet worden, sagte der renommierte Militärexperte Dmitri Tymtschuk in Kiew. Die Behörden bestätigten zudem fast 500 zivile Todesopfer. Zudem sollen nach Schätzungen Hunderte Aufständische ums Leben gekommen sein. (jas/sda/dpa)

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