I offer @SonyPictures 100k for the rights of "The Interview" I will post it free on my blog. Pls get in touch with me via @SonyPicturesBr
— Paulo Coelho (@paulocoelho) 18. Dezember 2014
Nach dem Stopp der Nordkorea-Satire «The Interview» hat der brasilianische Autor Paulo Coelho dem Konzern Sony 100'000 Dollar für die Rechte an dem Film angeboten. Coelho kritisiert mit seiner Aktion, dass mit Terrordrohungen der Stopp eines Films erreicht wird.
Er bat in seinem Twitter-Eintrag am Donnerstag die brasilianische Vertretung der Filmproduktionsfirma darum, mit ihm in Kontakt zu treten und stellte für sein Angebot eine Frist bis Freitagmittag (Ortszeit).
Offer to @SonyPictures stands till Fri 12:00 AM. You recover 0,01% of the budget, & I can say NO to terrorist threats pic.twitter.com/ZAqWpgm6fe
— Paulo Coelho (@paulocoelho) 18. Dezember 2014
Der Stopp des Films sei ein «furchtbarer Präzedenzfall», sagte Coelho der Zeitung «O Globo». Die Entscheidung von Sony bedeute, «dass die Terroristen gewonnen haben».
Sony hatte die für kommende Woche in den USA geplante Veröffentlichung von «The Interview» nach mysteriösen Terrordrohungen von Hackern abgesagt. Der Konzern reagierte damit auf die Entscheidung mehrerer Kino-Ketten, den Film wegen der Drohungen nicht zu zeigen.
Die Hackergruppe Guardians of Peace (GOP) hatte am Dienstag eine ominöse Warnung ausgesprochen und an die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA erinnert. Sony reagierte zunächst nicht öffentlich auf Coelhos Angebot. Zahlreiche Hollywood-Grössen hatten sich bereits enttäuscht über Sonys Entscheid gezeigt.
Talkmaster Jimmy Kimmel sprach von einem «unamerikanischen Akt der Feigheit, der terroristische Handlungen bestätigt und einen ungeheuerlichen Präzedenzfall schafft».
Der US-Senator John McCain erklärte, die Entscheidung schaffe einen «beunruhigenden Präzedenzfall», der die Täter nur stärke und dazu ermutige, künftig die Cyber-Waffe noch aggressiver einzusetzen. McCains republikanischer Parteikollege Newt Gingrich sprach im Internetdienst Twitter von einer «sehr gefährlichen» Entwicklung.
In «The Interview» geht es um ein fiktives Mordkomplott des US-Geheimdienstes CIA gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Die USA vermuten das nordkoreanische Regime als Drahtzieher hinter der Attacke auf Sony.
North Korea won't allow #TheInterview to air because of an assassination scene of their leader...here it is anyway! pic.twitter.com/YGGpfoHmfp
— Abdinoor ² (@abdinoorx2) 19. Dezember 2014
«The Interview» ist nicht der erste Spielfilm, der sich mit dem Schicksal lebender Personen der Zeitgeschichte auseinandersetzt.
In der US-Parodie «Hot Shots! Part deux» friert Lloyd Bridges als US-Präsident im Zweikampf den irakischen Machthaber Saddam Hussein ein. Dieser zerspringt in tausend Teile, die sich am Cheminée erwärmen und wieder zusammenschmelzen – in Anlehnung an eine Eigenschaft des Bösewichts im Film «The Terminator».
In seinem Satire-Werk «The Great Dictator» aus dem Jahr 1940 demaskiert Charlie Chaplin alias Adenoid Hynkel Diktator Adolf Hitler. (kad/sda/afp)