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Mindestens 170 Menschen bei Angriffen in Burkina Faso getötet

Mindestens 170 Menschen bei Angriffen in Burkina Faso getötet

03.03.2024, 17:2403.03.2024, 17:24
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Bei einer Angriffsserie im Norden Burkina Fasos sind am vergangenen Wochenende mindestens 170 Menschen getötet worden. Dies gab der burkinischen Staatsanwalt Aly Benjamin Coulibaly in einer Erklärung am Samstag bekannt. Demnach hatte ein Team der Staatsanwaltschaft die betroffenen Dörfer besucht und festgestellt, dass es am vergangenen Sonntag in der Provinz Yatenga zu massiven Angriffen gekommen war. Die burkinischen Behörden hatten bislang noch keine Todeszahlen bekannt gegeben.

A Burkinabe soldier walks past a French Armoured Personnel Carrier part of a French military convoy heading to Niger, stopped by protesters in Kaya, Burkina Faso, Saturday Nov. 20, 2021. Residents of  ...
Ein Soldat in Burkina Faso (Symbolbild). Bild: keystone

Am gleichen Wochenende war es zu Angriffen auf eine Kirche und eine Moschee gekommen. Dabei starben 29 Gläubige. Zu den Bluttaten hat sich bislang niemand bekannt. Im Norden Burkina Fasos sind zahlreiche islamistische Gruppen aktiv, die den Terrormilizen Al-Qaida und Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Nach Erhebungen der Konfliktdatenorganisation ACLED wurden im vergangenen Jahr mehr als 8400 Menschen im Konflikt zwischen Terroristen und der Regierung in Burkina Faso getötet. Davon seien mindestens 2300 Zivilisten gewesen.

An diesem Montag reist Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) für politische Gespräche nach Burkina Faso. Schulze ist die erste europäische Ministerin, die das westafrikanische Land seit dem Militärputsch 2022 unter Hauptmann Ibrahim Traoré besucht. Die militärische Übergangsregierung kontrolliert Schätzungen zufolge nur noch etwa die Hälfte des Staatsgebiets und hat die für dieses Jahr versprochenen Wahlen auf unbestimmte Zeit verschoben. Mehr als zwei Millionen Einwohner sind auf der Flucht.

Burkina Faso nähert sich wie seine ebenfalls nach Putschen vom Militär regierten Nachbarn Mali und Niger immer weiter Russland an. Alle drei haben sich von der äusserst unbeliebten Ex-Kolonialmacht Frankreich abgewandt, die die Region zuvor im Anti-Terror-Kampf unterstützte. Schulze reist auch als Vorsitzende der Sahel-Allianz, die von Deutschland, Frankreich und der Europäischen Union gegründet wurde, um die Staaten der Region zu unterstützen. Deutschland ist viertgrösster Geldgeber hinter der Weltbank, Frankreich und der EU. Begleitet wird Schulze von dem zuständigen Vizepräsidenten der Weltbank. (sda/dpa)

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