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Drei Tote im Westerwald in Deutschland gefunden – Polizei sperrt Ort ab

Drei Tote im Westerwald gefunden – eine Person flieht zu Fuss

06.04.2025, 12:1606.04.2025, 17:46
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06.04.2025, Rheinland-Pfalz, Weitefeld: Spurensicherung und Polizei arbeiten in Weitefeld im Westerwald. Drei Menschen sind in Weitefeld im Westerwald tot aufgefunden worden. Foto: Thomas Frey/dpa +++ ...
Der Tatort befindet sich in einem beschaulichem Wohnquartier.Bild: keystone

Das beschauliche Dorf Weitefeld im Westerwald steht unter Schock: In den frühen Morgenstunden entdeckt die Polizei in einem Einfamilienhaus drei Leichen. Zwei Todesopfer sind männlich und eines weiblich, wie ein Polizeisprecher sagte. Es deute vieles darauf hin, dass sich die Tat im familiären Umfeld abspielte.

Die Ermittler suchten am Sonntag zunächst noch nach dem mutmasslichen Täter, unter anderem mit einem Helikopter über einem angrenzenden Wald. Auf die Frage, ob eines der männlichen Opfer minderjährig sei, sagte der Sprecher: «Wir können es nicht ausschliessen.»

Nach Aussagen des Ortsbürgermeisters von Weitefeld, Karl-Heinz Kessler (parteilos), wohnten im Tathaus eine Frau, ein Mann und ein Junge in jugendlichem Alter. Am Morgen waren dort die Strassen mit rot-weissem Flatterband abgesperrt und mehrere Spurensicherer der Polizei in weissen Schutzoveralls zu sehen.

Eine Person flieht zu Fuss

Für ein Motiv im familiären Umfeld spreche neben dem Wohnhaus als Tatort auch die frühe Uhrzeit, erläuterte der Polizeisprecher. Die Beamten seien gegen 3.45 Uhr am Sonntagmorgen mit einem Notruf informiert worden. Die Polizei kann nach eigenen Angaben nicht ausschliessen, dass ein sterbendes Opfer noch selbst den Hilferuf abgesetzt hat. Es habe eine schreiende Frau angerufen.

Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuss vom Tatort geflohen, ergänzte der Sprecher. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Die Polizei war mit sehr vielen Beamten im Örtchen Weitefeld im Kreis Altenkirchen hoch im Norden von Rheinland-Pfalz im Einsatz, darunter auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK). Sie ermittelte in einer scheinbaren Idylle im Kontrast zu der Gewalttat: In den Vorgärten nahe dem Tathaus blühten Forsythien und Obstbäume an einem Frühlingstag mit strahlendem Sonnenschein.

Keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung

Für die fast 2300 Einwohnerinnen und Einwohner von Weitefeld gebe es keine konkrete Gefahr. Dennoch bat die Polizei darum, in der Region keine Anhalter mitzunehmen. Die Beamten sperrten Weitefeld ab, an den Ortseingängen wurden Streifenwagen postiert. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wollte, wurde kontrolliert. Es waren Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen zu sehen.

Ein direkter Anwohner berichtete, er habe kurz nach 6.00 Uhr einen Hubschrauber über seiner Strasse fliegen sehen. Ein anderer Anwohner sagte, sein Sohn habe sein Auto ausserhalb parken und zu Fuss ins Dorf gehen müssen. Ortsbürgermeister Kessler zeigte sich von der Tat tief betroffen. «Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen 5.00 Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschliessen. «Seitdem ist die ganze Zeit was los», so der 68-Jährige.

Der Ort sei vollkommen abgeriegelt. «Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist», berichtete Kessler. Zunächst waren die Strassen wie leer gefegt, die Bürger von Weitefeld blieben trotz des strahlenden Sonnenscheins in ihren Häusern.

Anwohner sind schockiert

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: «Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer grossen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist.»

«Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich», sagte ein 43 Jahre alter Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden. Im Ort herrsche eine Art Ausgangssperre. Das Dorf mit zwei Ortsteilen gilt als älteste Gemeinde im Kreis Altenkirchen, der Ortsname wurde erstmals 848 urkundlich erwähnt. (sda/dpa)

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