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Deutschland: Asylbewerber bekommen Bezahlkarte statt Bargeld

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Bild: AP

In Deutschland sollen Asylbewerber eine Bezahlkarte statt Bargeld bekommen

Künftig sollen staatliche Leistungen für Asylbewerber bundesweit mit einer Bezahlkarte ausgezahlt werden. Das teilt der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz mit.
31.01.2024, 10:3431.01.2024, 11:35
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Ein Artikel von
t-online

In Deutschland soll eine Bezahlkarte für die Auszahlung staatlicher Leistungen für Asylbewerber nach Angaben von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bundesweit eingeführt werden.

Das teilte Rhein als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Wiesbaden mit. Die Bundesländer Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen demnach beim Vergabeverfahren für die Einführung einer Bezahlkarte aber eigene Wege.

Guthaben statt Bargeld

Bund und Länder hatten sich im November darauf geeinigt, dass Asylbewerber künftig einen Teil ihrer Leistungen als Guthaben auf einer Geldkarte erhalten sollen. Damit sollen die Flüchtlinge wie mit einer EC-Karte bargeldlos einkaufen können, das Abheben von Bargeld soll aber eingeschränkt werden. Überweisungen ins Ausland sollen nicht möglich sein.

Hamburg ist federführend bei der Umsetzung des Projekts. Dort startet im Februar das Pilotprojekt namens «Social Card». Ziel sei es, «die bezirklichen Zahlstellen zu entlasten» und gleichzeitig das Verfahren zu vereinfachen, teilte ein Sprecher der SPD-geführten Hamburger Sozialverwaltung dem «Tagesspiegel» mit.

Die Bezahlkarten erhalten zunächst nur Asylsuchende, die in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht sind. Sie wird vom Migrationsamt ausgegeben. Ab dem zweiten Quartal sollen alle Auszahlungen an Asylsuchende in Hamburg auf die Bezahlkarte umgestellt werden. In Hamburg gilt vorläufig:

  • Geflüchtete sind Nutzer der Bezahlkarte. Kontoinhaber ist die Kreisverwaltung.
  • Auf das Konto werden Asylbewerberleistungen überwiesen. Hinzu kommen durchschnittlich 100 Euro in bar.
  • Einkaufen ist überall möglich, wo Mastercard akzeptiert wird.
  • Die Bezahlkarten sollen nur in der Region und auch nur in Deutschland funktionieren.
  • Bargeldauszahlungen oder Überweisungen, z. B. in Heimatländern, sind nicht möglich.
  • Die Behörde kann die Karte sperren oder entladen.

Update folgt.

    (t-online, mit Material der dpa)

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    Bibilieli
    31.01.2024 10:44registriert September 2014
    Finde ich gut. Wer wirklich Asyl braucht, dem dürfte es herzlich egal sein, in welcher Form das Geld ausbezahlt wird - solange damit alles Überlebenswichtige bezahlt werden kann.
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    Dr no
    31.01.2024 11:41registriert Mai 2018
    Sehr gut ! hier muss die Schweiz unbedingt nachziehen. Wenn die Möglichkeit Geld in die Heimat zu schicken wegfällt, sinkt auch der Anreiz einen Verwandten ins Ausland zu schicken, der dann das halbe Dorf ernähren hilft.
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    @Jeff
    31.01.2024 11:03registriert Juli 2023
    Eine gute Idee auch für die Schweiz.

    So wird der Anreiz der Migration reduziert. Nur wirkliche Flüchtlinge kommen.

    Thüringen hat dieses System in einzelnen Landkreisen schon erprobt und gute Erfahrungen gemacht:

    Von 135 Asylbewerbern benutzen rund ein Drittel die Karte (43), während ein Drittel von selbst ausreiste (35), nachdem es kein "Bargeld" mehr gab. Das restliche Drittel habe entweder eine Arbeit gesucht oder war schon länger als 18 Monate im Land, was Bargeld-Nutzung erlaube.

    Quelle:
    NZZ, "In zwei ostdeutschen Kreisen bekommen Asylsuchende kaum noch Bargeld ausgezahlt"
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