How the #ParisAttacks have disproved several theories about Islamic State: https://t.co/Syt3sV7PLr pic.twitter.com/g0nxKG9XiO
— Reuters Opinion (@ReutersOpinion) November 16, 2015
Terror in Paris: Das schreiben die Schweizer Medien am Montag
Das war Tag Drei nach den Anschlägen von Paris – Der Nachrichten-Ticker zum Nachlesen
Hier geht's zum aktuellen Ticker.
Und das sind die Einträge vom Montag, 16. November:
Reuters-Kommentar
Widerstand gegen syrische Flüchtlinge in den USA und Kanada
UNO-Sicherheitsrat gedenkt der Opfer
Israel empört über Schweden
Wallström hatte am Samstag im schwedischen Fernsehen auf die Frage geantwortet, wie beunruhigt sie über eine Radikalisierung junger Leute in Schweden sei, die für das Terrornetzwerk Islamischer Staat kämpfen. «Wir haben offensichtlich Grund zur Sorge, nicht nur in Schweden, sondern auf der ganzen Welt - weil so viele radikalisiert werden.» Sie fügte hinzu: «Hier werden wir wieder zu Situationen wie der im Nahen Osten zurückgebracht, wo nicht zuletzt die Palästinenser sehen, dass es keine Zukunft gibt. Wir müssen entweder eine verzweifelte Situation akzeptieren oder Gewalt anwenden.»
Wallström sei einseitig und anti-israelisch, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums in Jerusalem. «Wer eine Verbindung zwischen den Anschlägen des radikalen Islam und den Schwierigkeiten zwischen Israel und den Palästinensern herstellen will, macht sich selber, seinem Volk und der Weltöffentlichkeit etwas vor», sagte Emmanuel Nahshon. (sda/dpa)
Medienbericht: Serbische Polizei verhaftet Mann mit identischem Pass wie Pariser Attentäter
Serbian police arrest man carrying Syrian passport with exact same details as document found on Paris bomber https://t.co/7kQz9pX6Yv
— Henrik Moltke (@moltke) 16. November 2015
Laut der britischen Zeitschrift «Independent» wurde in Serbien ein Mann verhaftet, der einen Pass auf sich trug, der praktisch identisch mit dem eines Pariser Attentäters war. Einzig das Photo war nicht jenes von Almohammad Ahmad, der sich vor dem Stadion de France in die Luft jagte. Dieser Umstand erhärtet die Vermutung, dass der Pass eines der Attentäter von Paris gefälscht ist.
10'000 kommen zu Pegida-Demonstration
Schwangere Frau im Bataclan sucht ihren Retter
Auf Twitter ging die Geschichte weiter: Die Schwangere suchte ihren Retter:
Pour elle, merci de RT largement ce message. #bataclan #rechercheparis #parisrecherche pic.twitter.com/0xKxTPegJJ
— Frans /A\ Torreele (@__F_A_T__) 15. November 2015
Am Montagvormittag meldet Twitterr @_F_A_T_ dann den Erfolg der Suche: Seine Freundin habe ihren Retter gefunden und ihm gedankt. Ihr und dem Baby gehe es gut, schreibt die «Huffington Post».
On a retrouvé l'homme qui a aidé mon amie à se hisser de la fenêtre du Bataclan. La suite de l'histoire leur appartient. Merci. #bataclan
— Frans /A\ Torreele (@__F_A_T__) 16. November 2015Der Eiffelturm in Blau Weiss Rot
Ce soir, la Tour Eiffel est Bleu Blanc Rouge. #NousSommesUnis #FluctuatNecMergitur pic.twitter.com/hIhyO4rOJC
— Paris (@Paris) 16. November 2015Marsaillaise und Tricolore
Von den Anwesenden sprachen viele Französisch. Einige trugen Frankreich-Fahnen mit sich herum, andere zündeten zur Form eines Eifelturms ausgelegte Teelichter oder Grabkerzen an. Auch Blumen wurden niedergelegt.
Als das Schweizer Parlamentsgebäude um 18.00 Uhr in den Farben Blau, Weiss und rot erschien, applaudierten die Menschen auf dem Platz. Jemand stimmte die Marsaillaise an, dann war alles wieder ruhig. Viele Passanten blieben stehen, hielten inne und gingen dann wieder ihres Weges.
CIA wusste von IS-Aktivitäten
Burkhalter: «Schweiz wird sich dem Terrorismus nicht beugen»
Krisen seien alltäglich geworden und das Bedürfnis nach Demokratie habe einen seit Jahren nicht mehr gesehenen Grad erreicht, sagte der Chef des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten weiter. «Wir leben in einer Zeit grosser Unsicherheit.»
Eine «kreative Diplomatie» sei hier gefragt, erklärte der Schweizer Aussenminister laut Redetext vor Professoren und Wirtschaftsvertretern.
Bundeshaus in tricolore
Das Bundeshaus am Montagabend. #AttentatsParis #AttaquesParis #Paris pic.twitter.com/98pf6UR1CQ
— Christian Liechti (@cho19) 16. November 2015
Das #Bundeshaus heute Abend um 18 Uhr in Blau-Weiss-Rot. #ParisAttacks #Bern https://t.co/pFHf5nKqBi ^cs
https://t.co/LdRUfRQcQi
— SRF News (@srfnews) 16. November 2015Eiffelturm in tricolore
#villelumiere #ParisAttacks pic.twitter.com/BVGiIEuBoG
— Paris c'est nous !! (@Shady75i) 16. November 2015
Der Eiffelturm ist nach den Terrorangriffen in Paris vom Freitag wieder geöffnet. Ab 16.20 Uhr am Montagnachmittag wurde das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt erneut für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wie die Betreiber mitteilten. Der Turm war am Samstag wie viele weitere Einrichtungen gesperrt worden.
Auf Wunsch der Stadtverwaltung soll der Eiffelturm jeden Abend bis Mittwoch einschliesslich bei Einbruch der Dunkelheit in den französichen Nationalfarben Blau, Weiss und Rot angestrahlt werden. Auch das Motto der Stadt «Fluctuat nec Mergitur» («Sie schwankt, geht aber nicht unter») soll jeweils bis 1.00 Uhr morgens auf das Bauwerk projiziert werden.
Obama: «Bodentruppen wären ein Fehler»
Der Kampf gegen den IS könne nur gelingen, wenn die örtliche Bevölkerung dahinterstehe. Ein militärischer Erfolg ausländischer Bodentruppen würe nach dem Abzug wieder infrage gestellt.
«Es wäre eine Wiederholung dessen, was wir schon gesehen haben», sagte Obama. Er kündigte an, den Kampf gegen den IS zu verstärken, jedoch auf Grundlage der bestehenden Strategie. Im Vorfeld der Anschläge von Paris hätten den USA keine spezifischen Drohungen vorgelegen.
In seiner teilweise äusserst emotionalen Rede verteidigte Obama seinen Kurs gegen den IS. «Wir sollten nicht erst schiessen und dann zielen.» Regelmässig besuche er das Krankenhaus Walter Reed bei Washington, in dem verletzte US-Soldaten liegen. «Ich sehe da 25-Jährige, die querschnittsgelähmt sind oder ihre Beine verloren haben», sagte er. «Schicken wir Soldaten nach Syrien, werden sie verletzt oder getötet. Ich werde nicht die politischen Spielchen, die manche spielen, mitmachen.» Letzteres bezog sich auf Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner wie zum Beispiel Jeb Bush, der am Sonntag entsprechende Forderungen gestellt hatte.
Rega bringt verletzte Schweizerin aus Paris in die Schweiz
Die Rega hat die bei den Pariser Attentaten verletzte Schweizerin zurück in die Schweiz geflogen. Am Montagnachmittag landete das Ambulanz-Flugzeug. Daraufhin wurde die Verletzte in ein Spital gebracht. Bereits in der Nacht des Attentats hatte ein Angehöriger der Frau die Rettungsflugwacht verständigt, wie die Rega am Montagnachmittag mitteilte. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Ärzten vor Ort sowie der Schweizer Botschaft habe der Rückflug rasch organisiert werden können.
Nach etwas mehr als 48 Stunden sei die Verletzte in einem der drei Ambulanz-Flugzeuge zurückgebracht worden. Dass eine Schweizerin bei den Attentaten in Paris vom Freitagabend verletzt worden war, hatte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bereits am Samstag mitgeteilt. Von Schweizer Todesopfern hat das EDA keine Kenntnis. (sda)
Standing Ovation
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande:
François Hollande spricht in Versailles
Italienische Polizei fahndet bei Turin nach Verdächtigen
Anonymous erklärt IS den Krieg
Make no mistake: #Anonymous is at war with #Daesh. We won't stop opposing #IslamicState. We're also better hackers. #OpISIS
— Anonymous (@GroupAnon) 15. November 2015Verfahren gegen zwei Verdächtige
Polizei-Einsatz in Brüssel ohne Festnahmen beendet
Der Einsatz im Stadtteil Molenbeek hatte der Behörde zufolge einem der Hauptverdächtigen der Anschläge, Salah Abdeslam, gegolten. Dutzende Beamte und Polizeiwagen einschliesslich maskierter Spezialkräfte waren vor Ort gewesen.
Salah Abdeslam ist international zur Fahndung ausgeschrieben und wird als «gefährlich» beschrieben. (sda/dpa/afp)
Englische Fussballfans werden die Marseillaise singen
Rausgehen und Fussballspielen? So einfach wird es nicht für Frankreichs Nationalmannschaft. Den Schock von den schrecklichen Attentaten in Paris und beim Stadion in Saint-Denis müssen die Spieler erst noch weiter verarbeiten. Mit Aktionen wollen ihnen Englands Fussballer dabei helfen.
Es soll ein Symbol für die Verbundenheit mit Frankreich werden: Aus 90'000 Kehlen soll vor dem Spiel der «Équipe tricolore» die Marseillaise erklingen. Ob englische Fans oder neutrale Zuschauer, ob französische oder englische Spieler - im Wembley soll die Fussball-Welt französisch sprechen. «Wembley öffnet seine Arme für ein Land in Trauer», titelte die «Times» am Montag. Zum ersten Mal seit 1998 werden die englischen Fans vor dem Spiel nicht das St.George-Kreuz in die Höhe halten, sondern die französische Fahne.
If you have a ticket for Wembley on Tuesday then it's time to learn La Marseillaise. Time to show what fraternité is about.
— Mark Pougatch (@markpougatch) 14. November 2015IS-Video droht mit neuen Angriffen gegen Frankreich und Westen
«Wir erneuern unseren Aufruf an die Muslime in Europa, im ungläubigen Westen und überall, die Kreuzfahrer in ihrer Heimat und wo immer sie sind zu attackieren», sagt ein Sprecher in einem rund elfminütigen Film, der am Montag über das Internet verbreitet wurde. Darin droht ein Kämpfer: «Ich schwöre bei Gott, wir werden Amerika auf seinem eigenen Boden schlagen. Wir werden Rom erobern.» (sda/dpa)
Ende der Razzia in Molenbeek
Unterdessen wurden fünf der am Wochenende in Belgien festgenommenen sieben Verdächtigen wieder auf freien Fuss gesetzt, wie die Staatsanwaltschaft bereits zuvor öffentlich gemacht hatte. Unter den Freigelassenen ist demnach auch Mohamed Abdeslam, der Bruder von Salah und Brahim Abdeslam.
ARD dementiert Meldung um Verhaftung von Salah Abdeslam
#TOUSAUBISTROT
Le RDV est pris #TousAuBistrot avec @LeFooding https://t.co/ZyWzdbugmF pic.twitter.com/jbBZExRSnD
— Arièle Bonte (@arielebonte) 16. November 2015US-geführte Koalition zerstört in Syrien 116 IS-Tanklastwagen
Salah Abdeslam offenbar doch gefasst
Erhöhte Sicherheitsmassnahmen an Schweizer Grenze
«Dieses Risiko besteht», sagte Noth am Montag in der Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio SRF. Hauptgründe dafür seien die nicht mehr funktionierenden Aussengrenzkontrollen und die sehr mangelhaften Binnengrenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union.
Zurzeit sei die Lage in der Schweiz unter Kontrolle. «Wenn sich die Situation aber verschärfen würde, dann brauchen wir Unterstützung von den Kantonen oder der Militärpolizei.» (sda)
Staatsanwaltschaft dementiert Berichte über Verhaftung Salah Abdeslams
Die belgische Staatsanwaltschaft hat einem Bericht des Privatsenders RTL widersprochen, der international gesuchte mutmassliche Attentäter Abdeslam Salah sei in Belgien verhaftet worden. Das berichtet die französische Zeitung «Libération». Zuvor hatte das belgische RTL berichtet, Salah Abdeslam sei bei einer Razzia im Viertel Molenbeek der Hauptstadt Brüssel gefasst worden.
Bei der Aktion nahm die Polizei jedoch einen anderen Mann fest, wie der belgische Rundfunk RTBF und die Nachrichtenagentur Belga übereinstimmend berichteten. Die Identität des Festgenommenen war zunächst unklar. Spezialeinsatzkräfte sind in der Islamistenhochburg Molenbeek auf der Suche nach mutmasslichen Dschihadisten, nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters dauert die Polizeiaktion noch an.
Hier die Falschmeldung, die auch watson aufgegriffen hatte:
Intervention policière en cours à Molenbeek: Salah Abdeslam aurait été arrêté https://t.co/UZlp6M84YN
— RTL info (@rtlinfo) 16. November 2015Schweigeminute in ganz Europa
Minute de silence, 12h00: la Prés. S. Sommaruga invite la population à s'associer à ce geste de respect envers les victimes des attentats.
— André Simonazzi (@BR_Sprecher) 16. November 2015
Europa gedenkt der Opfer von #Paris mit einer #Schweigeminute pic.twitter.com/Bz1PWPoqU7
— Claus Grimm (@GrimmClaus) 16. November 2015
BILD: RT RalphStanger: #Schweigeminute vor #Rathaus #Saarbrücken nach #ParisAttacks pic.twitter.com/0rm8HW66na #BILD
— Alamio Deutschland (@alamiode) 16. November 2015
The end of the minutes silence Le carillon pic.twitter.com/OhQtszhrj4
— bendepear (@bendepear) 16. November 2015
Bundeshaus erstrahlt am Montagabend in den Farben Frankreichs
Am Montagmittag ist länderübergreifend eine Schweigeminute im Gedenken der Opfer der Pariser Anschläge angesetzt. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga lade die Bevölkerung ein, sich daran zu beteiligen, twitterte Bundesratssprecher André Simonazzi am Montagmorgen.
Minute de silence, 12h00: la Prés. S. Sommaruga invite la population à s'associer à ce geste de respect envers les victimes des attentats.
— André Simonazzi (@BR_Sprecher) 16. November 2015Explosionen und Schüsse bei Razzia in Molenbeek
euronews: RT EuroSandor: Suspect taken away by police at #Molenbeek raid, in Brussels. pic.twitter.com/sE4WYcM4gk
— Michael Voolaid (@michaelvoolaid) 16. November 2015
BREAKING: Molenbeek raid ongoing in front of us. Masked uniformed and plainclothes officers, together with dogs. pic.twitter.com/HP7nqw0vu5
— Paul Brennan (@paulrbrennan) 16. November 2015Ermittler Bestätigen: Der Drahtzieher heisst Abdelhamid Abaaoud
BREAKING: French official identifies suspected mastermind of Paris attacks as Belgian Abdelhamid Abaaoud.
— The Associated Press (@AP) 16. November 2015
Official identifies suspected #Parisattacks mastermind as Abdelhamid Abaaoud, 27 year old Belgian of Moroccan origin pic.twitter.com/QPbPd8x5nE
— Y. Veilleux-Lepage (@YVeilleuxLepage) 16. November 2015G20 wollen dem Terror den Geldhahn zudrehen
In seltener Einigkeit sagten die G20 dem Terrorismus den Kampf an. In dem Entwurf heisst es, die Zusammenarbeit zur Austrocknung der Finanzkanäle von Terroristen solle ausgebaut werden. Um den wachsenden Strom von Extremisten einzudämmen, die nach Ausbildung und Kampf in Bürgerkriegsländern in ihre Heimat zurückkehren und eine Terrorgefahr darstellen, sollen die Grenzen besser überwacht werden.
Die Sicherheit im internationalen Flugverkehr wird verstärkt. Gegen Terrorpropaganda auch im Internet soll stärker vorgegangen werden. «Unmissverständlich verurteilen wir alle terroristischen Taten, Methoden und Praktiken, die unter keinen Umständen gerechtfertigt werden können, unabhängig von ihrer Motivation», heisst es in dem Entwurf weiter. Terrorismus dürfe mit keiner Religion, Nationalität, Zivilisation oder ethnischen Gruppe in Verbindung gebracht werden. (sda/dpa/afp)
Polizei ermittelte bereits 2012 gegen Bataclan-Attentäter
Briten vereitelten sechs Terroranschläge
Cameron sagte nach BBC-Angaben ausserdem, britische Sicherheitsbehörden hätten in den vergangenen Monaten sechs Terroranschläge vereitelt. Er plädierte erneut dafür, dass die britischen Streitkräfte an Luftangriffen auf Stellungen der Terrormilizen IS auch in Syrien teilnehmen - bislang fliegen britische Piloten nur im Irak Angriffe auf IS-Stellungen.
Vierter Attentäter identifiziert?
Neue Details zu den Razzien in der Nacht
Allein in der Region von Lyon und Villefranche-sur-Saône gab es 13 Durchsuchungen. Laut Ermittlerkreisen wurden bei einem Verdächtigen eine Panzerfaust, Splitterschutzwesten, mehrere Pistolen und ein Sturmgewehr gefunden.
In der Region von Grenoble wurde laut der Zeitung «Dauphiné Libéré» «mehr als ein halbes Dutzend» Menschen festgenommen sowie Geld und Waffen beschlagnahmt. Laut Ermittlerkreisen richteten sich die Durchsuchungen gegen Verdächtige an der Grenze von Kriminalität und politischem Extremismus.
In Toulouse wurden in der Nacht bei Durchsuchungen drei Verdächtige festgenommen. Die Razzien fanden in dem Viertel statt, in dem der islamistische Attentäter Mohammed Merah lebte, der im März in Toulouse und Montauban drei Soldaten und einen Lehrer und drei Schüler einer jüdischen Schule ermordet hatte. Auch im Grossraum Paris gab es laut Ermittlern rund 30 Durchsuchungen. (sda/afp)
Nur wenig Verunsicherung an der Börse
Die meisten Experten heben in ihren Kommentaren hervor, dass die Anschläge zweifelsohne zunächst die Marktteilnehmer verunsichern. Die Geschichte habe aber gezeigt, dass die Reaktion wohl zeitlich begrenzt sein werde. Ebenso dürfte der wirtschaftliche Einfluss überschaubar bleiben.
Der Devisenmarkt zeigt sich am Morgen überraschend stabil. Die zuvor noch befürchtete Flucht in sichere Häfen, zu denen auch der Schweizer Franken zählt, blieb zunächst aus. Die Terroranschläge von Paris rechtfertigen keine nennenswerte Risk-Off-Stimmung am Devisenmarkt, kommentieren die Währungsexperten der Commerzbank. (sda/awp)
Panzerfaust bei Durchsuchungen in Lyon gefunden
In der Nacht zu Montag liefen im Rahmen des nach den Anschlägen verhängten Ausnahmezustands auch in Bobigny, Toulouse, Grenoble und anderen Städten Frankreichs dutzende Durchsuchungen im islamistischen Milieu, die aber nicht in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris standen.
Insgesamt habe es mehr als 150 Durchsuchungen in Frankreich gegeben, sagte Ministerpräsident Manuel Valls am Montagmorgen im Radiosender RTL. Präsident François Hollande hatte am Freitagabend nach den islamistischen Anschlägen mit 132 Toten den Ausnahmezustand verhängt. Er erlaubt insbesondere Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss in der Nacht.
(sda/afp/cma)
Video zeigt die letzten Sekunden vor dem Angriff
Drahtzieher der Anschläge sitzen offenbar in Syrien
Laut Frankreichs Premierminister Manuel Valls wurden die Terroranschläge in Paris von Syrien aus organisiert. Die Anschläge wurden von Syrien aus «organisiert» und «geplant», sagte er am Montagmorgen dem Radiosender RTL.
Die Terrorbedrohung richtet sich laut Valls auch gegen weitere europäische Länder. «Wir müssen länger mit dieser Bedrohung leben», «Wir wissen, dass Operationen vorbereitet wurden und noch vorbereitet werden, nicht nur gegen Frankreich, sondern auch gegen andere europäische Länder», sagte Valls.
RTL France präsentiert möglichen Drahtzieher
INFO RTL - Abdelhamid Abaoud, commanditaire présumé des attaques > https://t.co/e9ngkQvHtV pic.twitter.com/ylXLKwb5uG
— RTL France (@RTLFrance) 16. November 2015Ölpreise nach Terroranschlägen leicht gestiegen
Insgesamt blieben die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Terroranschläge in Paris bislang begrenzt. Ökonomen rechnen mit geringen Auswirkungen auf die globale Konjunktur. «Solange die Anschläge von Paris nicht der Beginn einer fortgesetzten Reihe von Anschlägen sind, gehen wir davon aus, dass die makroökonomischen Auswirkungen begrenzt und von kurzer Dauer sein werden», schrieb ein Analyst bei der Bank JP Morgan. (sda/dpa)
«‹Love, Peace and Happiness› ist auf lange Sicht gesehen fatal»
>> Hier gehts zur Presseschau
Norwegens Reaktion auf Utøya – Kann das Frankreich auch?
Details zu den Razzien
Bei der Fahndung gab es am späten Sonntagabend eine Hausdurchsuchung im Hauptstadtvorort Bobigny, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete. Es sollen auch Anwohner befragt worden sein. Nähere Details zur Razzia und deren Ergebnissen wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Die Regionalzeitung «La Dépêche du Midi» berichtete zudem über einen Grosseinsatz von Spezialeinheiten gegen Islamistenkreise in Toulouse. Laut AFP hängt die Operation nicht nur mit den Ereignissen in Paris, sondern mit dem allgemeinen Anti-Terror-Kampf zusammen: Mindestens drei Personen seien festgenommen und einer Waffe beschlagnahmt worden, hiess es aus Kreisen der Staatsanwaltschaft.
Sarkozy will über 11'000 Menschen unter Hausarrest stellen
«Wir müssen unsere Politik der Inneren Sicherheit drastisch verschärfen», sagte der Parteichef der oppositionellen Republikaner am Sonntag im Sender TF1. Eine Überwachung mit elektronischen Fussfesseln verlangt er für Personen, die wegen ihrer Radikalisierung in die sogenannte Kartei S des Inlandgeheimdienstes aufgenommen wurden.
In der Kartei S seien derzeit 11'500 Menschen aufgelistet, führte Sarkozy aus. «Ich schlage vor, darüber nachzudenken, sie bei sich unter Hausarrest zu stellen, mit einer elektronischen Fussfessel.»
«Wenn wir die jüngsten Attentate anschauen, waren alle in dieser Datei», sagte er. Dschihadisten sollten bei ihrer Rückkehr nach Frankreich inhaftiert werden. Sarkozy warb am Sonntag zudem erneut darum, beim Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat enger mit Russland zusammenzuarbeiten.
Er betonte aber, er sei bereit, konstruktiv mit Präsident François Hollande zusammenzuarbeiten. Die sozialistische Regierung hatte nach den Anschlägen zur nationalen Einheit aufgerufen. sda/dpa)
Das passierte in der Nacht / Das wissen wir
Rückblick: Das waren die wichtigsten Meldungen aus der Nacht:
– Frankreich hat weniger als 48 Stunden nach der Attacke zum Gegenschlag ausgeholt: Die Luftwaffe griff am Sonntagabend die IS-Hochburg Rakka an. Dabei warfen zehn französische Jagdbomber 20 Bomben ab. Sie hätten eine IS-Kommandostelle mit Waffen- und Munitionslager sowie ein Ausbildungslager für Terroristen zerstört, hiess es. Die Operation wurde laut Ministerium «in Koordination mit den amerikanischen Kräften» durchgeführt.
– Derweil wird nach weiteren Attentätern und Komplizen gesucht. Mindestens ein Verdächtiger der Terrorserie war am Sonntagabend noch auf der Flucht. Die belgische Justiz schrieb den 26-Jährigen Abdeslam Salah, ein Bruder eines Bataclan-Attentäters, international zur Fahndung aus. Offenbar war Salah zuvor in eine Grenzkontrolle geraten, jedoch laufengelassen worden.
- Befürchtet wird, dass eine ganze Gruppe von Attentätern oder deren Helfern abgetaucht sein könnte.
Überblick: Was wissen wir über Taten und Täter? Wie reagiert die Welt? Und die Schweiz?
Die wichtigsten Fragen und Antworten gibt's hier.
05:10: Razzien in französischen Städten
#ParisAttacks: Police searches on 4 cities tonight #Bobigny #Toulouse #Grenoble & #Jeumont https://t.co/5kZHpTVPgo pic.twitter.com/sXOdYYbqji
— José Miguel Sardo (@jmsardo) 16. November 2015Talk bei Günther Jauch: «Totalen Schutz gibt es nicht.»
Landesweite Trauerbeflaggung in den USA
1900 neue Geheimagenten in Grossbritannien
Anschläge wie zuletzt in Paris aber auch wie das Hotel-Attentat in Tunesien im Sommer hätten die Regierung dazu veranlasst, sagte Cameron. Die Geheimdienste MI5, MI6 und GCHQ erhielten deswegen 1900 zusätzliche Stellen.
Zudem würden die Ausgaben für die Luftverkehrssicherheit von derzeit jährlich rund neun Millionen Pfund in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppelt. (sda/reu/afp)
Razzia im Pariser Vorort Bobigny
Über das Ziel und das Ergebnis der Durchsuchung machte die Polizei keine Angaben. Einem Augenzeugen zufolge befragten die Polizisten auch Anwohner. (sda/afp)
New York Times über Auswirkungen der Paris-Anschläge
The tragedy in Paris is roiling American politics https://t.co/L2AgdKETFp pic.twitter.com/tfMRyUpBtp
— The New York Times (@nytimes) November 15, 2015
Frankreich warnt Spanien vor Flüchtligem
Polens Aussenminister fordert syrische Flüchlingsarmee
Witold Waszczykowski
«Hunderttausende Syrer sind in letzter Zeit nach Europa gekommen. Wir können ihnen helfen, eine Armee aufzubauen», sagte der Politiker der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Sonntag im polnischen TV-Sender TVP Info. «Mit unserer Hilfe könnten sie zurückgehen, um ihr Land zu befreien.»
Es müsse verhindert werden, «dass wir unsere Soldaten in den Kampf nach Syrien schicken, während hunderttausende Syrer (auf dem Berliner Boulevard) Unter den Linden ihren Kaffee trinken», sagte Waszczykowski. (sda)
Börse in Tokio reagiert
Der Index für 225 führende Werte sackte um 250,23 Punkte auf den Zwischenstand von 19 346,68 Punkten ab. Der breit gefasste Topix gab bis dahin um 18,68 Punkte oder 1,18 Prozent auf 1567,15 Punkte nach. (sda/dpa)
Irak warnte vor Terrorangriffen
Das Schreiben beruft sich auf direkte Quellen innerhalb des IS. Demnach gab al-Bagdadi Befehle aus, mit denen er alle Mitglieder der Organisation zur Umsetzung eines internationalen Anschlags aufrief. Er habe dabei Bombenanschläge, Attentate und auch Geiselnahmen in den kommenden Tagen gefordert. Die Iraker hätten aber keine genauen Informationen darüber gehabt, wann oder wo der Anschlag stattfinden sollte, hiess es.
Ein hochrangiger Sicherheitsmitarbeiter aus Frankreich sagte, der französische Geheimdienst bekomme diese Art von Mitteilungen «die ganze Zeit» und «jeden Tag». Ein Geheimdienstbeamter aus den USA sagte, ihm seien keine an westliche Regierungen geschickte Informationen bekannt, die detailliert genug gewesen seien, um den Pariser Terror zu vereiteln.
Merkel und Putin diskutieren Syrien
Merkel und Putin hätten sich über die Einschätzung der Wiener Gespräche zum Syrien-Konflikt ausgetauscht, hiess es ohne weitere Erläuterungen aus deutschen Regierungskreisen.
Putin hatte sich auch bereits überraschend mit US-Präsident Barack Obama getroffen. Ein Vertreter des Weissen Hauses sagte anschliessend, beide Staatschefs seien sich einig gewesen, dass es einen von Syrien gestalteten politischen Übergang im Land geben solle.
Die internationale Syrien-Konferenz in Wien hatte am Samstag einen «Fahrplan» zur Überwindung des Bürgerkriegs beschlossen. Demnach sollen innerhalb von 18 Monaten eine Übergangsregierung gebildet und Wahlen abgehalten werden. (sda/dpa/afp)
Weiterhin Trauerbekundungen auf der ganzen Welt
Härteres Vorgehen gegen radikale Imame
Der Ausnahmezustand erlaube es, mit Entschlossenheit die Ausweisung von denjenigen voranzutreiben, «die in Frankreich Hass predigen, die unter Terrorverdacht stehen oder an Terrorakten beteiligt waren», sagte Cazeneuve am Sonntag im TV-Sender France 2. (sda/dpa)
Details zur mutmasslichen Kontrolle eines Verdächtigen
Abdeslam Salah ist ein Bruder eines der Selbstmordattentäter aus dem Pariser Konzertsaal «Bataclan». Die belgische Justiz schrieb ihn am Sonntag international zur Fahndung aus.
(sda/dpa)
Kommentar des «Tages-Anzeiger»
#ParisAttacks Der IS wird seine Ziele nicht erreichen, wenn wir besonnen bleiben. Ein Leitartikel. https://t.co/zqAJIxeF4Z
— Tages-Anzeiger (@tagesanzeiger) November 15, 2015
Hat die Polizei einen Verdächtigen laufen lassen?
BREAKING: 4 French officials tell AP police questioned, freed fugitive suspect hours after Paris attacks
— The Associated Press (@AP) 15. November 2015
Demnach hätten die Polizisten den Verdächtigen angehalten, seine Identität überprüft - und ihn dann weiterfahren lassen. Die vier Quellen sprachen AP gegenüber ohne ihren Namen preiszugeben, da sie nicht befugt sind, öffentlich über die Untersuchungen zu sprechen.
Frankreich fliegt Angriffe auf IS-Hochburg
«Die Ziele der Luftangriffe wurden zerstört», sagte das französische Verteidigungsministerium. Die Angriffe wurden rund 48 Stunden nach der Anschlagsserie von Paris geflogen. Frankreich fliegt seit September 2014 Luftangriffe gegen die IS-Dschihadisten im Irak und weitete den Einsatz im vergangenen September auf Syrien aus.
Innenminister: Anschläge wurden im Ausland vorbereitet
«Sehr viele von denen, die in Belgien waren, und zur Organisation und Umsetzung dieser Attentate beigetragen haben, waren den französischen Diensten nicht bekannt», sagte Cazeneuve.
Er sprach sich erneut für systematische und koordinierte Kontrollen an den Binnengrenzen der Europäischen Union aus. Dies habe Frankreich in den vergangenen Monaten mehrfach gefordert und sei innerhalb der geltenden Regeln des Schengener Abkommens, das grundsätzlich die Grenzkontrollen innerhalb Europas abgeschafft hat, möglich. (sda/dpa)
Museen, Galerien und Theater öffnen am Montag wieder
Nun ist es offiziell: Mehrere Selbstmordattentäter wollten ins Stadion
Opferzahl steigt auf 132 Personen
#BREAKING Death toll in Paris attacks rises to 132 after three die: hospitals
— Agence France-Presse (@AFP) 15. November 2015Panik auf den Strassen nach einem lauten Knall
I saw people trembling, screaming & running in panic. If tonight teaches anything then how fast panic spreads and how real it feels. #Paris
— Mathieu von Rohr (@mathieuvonrohr) 15. November 2015
Auch vor dem Restaurant «Le Petit Cambodge» brach Panik aus: Ein Mann klemmte sich zwei Kinder unter die Arme, um sie in Sicherheit zu bringen. Auch dieses Restaurant war am Freitag von Terroristen angegriffen worden. (Foto: AP/dpa)
Terroristen wollten am gleichen Tag in Istanbul zuschlagen, fünf Verdächtige verhaftet
«Wir gehen davon aus, dass sie einen Anschlag in Istanbul am selben Tag wie die Anschläge in Paris planten», fügte der Regierungsvertreter hinzu. Erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass ein «grosser Anschlag» vereitelt worden sei.
Die Türkei fahndet seit dem Anschlag auf eine Friedensdemonstration in der Hauptstadt Ankara am 10. Oktober verstärkt nach Dschihadisten. Bei dem Attentat, zu dem sich wie in Paris die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt hatte, waren 102 Menschen getötet worden - es war der folgenschwerste Anschlag in der Geschichte des Landes.
Die Festnahme des «Jihadi-John»-Gefährten Aine Lesley Davis, ebenfalls ein Brite, war bereits am Freitag von einem türkischen Regierungsvertreter vermeldet worden. Er war demnach einer der «engsten Gefährten» von «Jihadi John» und wurde mit mehreren anderen Islamisten bei einer Razzia in Istanbul aufgegriffen.
«Jihadi John», der mit wirklichem Namen Mohammed Emwazi heisst, war nach US-Angaben vor wenigen Tagen höchstwahrscheinlich bei einem US-Luftangriff in Syrien getötet worden. (sda/afp)
#BREAKING Turkey foiled major Istanbul terror plot on same day as Paris attacks, official says
— Agence France-Presse (@AFP) 15. November 2015