Israels Luftwaffe hat erneut Ziele im Gazastreifen beschossen: In der Nacht zum Dienstag seien eine Werkstatt zur Herstellung von Raketen sowie eine militärische Anlage der radikalislamischen Hamas angegriffen worden, teilte die Armee mit. Der Angriff Israels erfolgte als Reaktion auf die zunehmenden Angriffe militanter Palästinenser mit Brandballons.
+ Nach Angriffen mit Brandballons: Israel beschießt Ziele im Gazastreifen https://t.co/uMKONd57wV
— ntv Nachrichten (@ntvde) September 7, 2021
Teil der beschossenen Militäranlage sei eine Zementfabrik, die zur Herstellung von Hamas-Angriffstunneln diene. Israels Militär teilte mit, dass sich die Militäranlage absichtlich in einem zivilen Wohngebiet befinde – neben einer Moschee und einer Wasseraufbereitungsanlage.
Nach einem elftägigen kriegerischen Schlagabtausch zwischen Israel und den Hamas im Mai ist seit dem 21. Mai zwar eine Waffenruhe in Kraft, trotzdem kam es an der Gaza-Grenze zuletzt immer wieder zu Konfrontationen, die die Sorge vor einem neuen grösseren Konflikt schürten: Zum einen gab es bei täglichen gewaltsamen Demonstrationen Tote und Verletzte, zum anderen werden wieder vermehrt Ballons mit Brand- und Sprengsätzen aus Gaza auf israelisches Gebiet geschickt.
Die Hamas fordert eine vollständige Aufhebung der seit 2007 verschärften Blockade des Gazastreifens. Zwar hat Israel in der vergangenen Woche eine Reihe von Erleichterungen umgesetzt um die Lage zu beruhigen, aber weiterhin leben im palästinensischen Küstengebiet etwa zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Israel und Ägypten begründen das Aufrechterhalten der Blockade mit Sicherheitserwägungen, denn die herrschende Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. (yam/sda/dpa)