International
Italien

Italien setzt Drohnen im Kampf gegen Brandstifter ein

epa10775029 Firefighters work to extinguish a fire at a waste management facility near the Ciampino airport, in Rome, Italy, 29 July 2023. Extinguishing operations are underway as six teams of firefig ...
Ein iralienischer Feuerwehrmann im Kampf gegen die Flammen.Bild: keystone

Italien setzt Drohnen im Kampf gegen Brandstifter ein

10.08.2023, 13:5910.08.2023, 13:59

Die italienischen Behörden setzen Drohnen im Kampf gegen Brandstifter ein. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden in der süditalienischen Region Kalabrien 32 Pyromanen angezeigt.

Ein zehnjähriger Bub wurde von einer Drohne dabei erwischt, wie er im Auftrag seines Grossvaters in Zungri in Kalabrien ein Feuer legte. Die Bilder wurden vom Präsident der Region Kalabrien, Roberto Occhiuto, in einem Video auf Facebook verbreitet.

Auch auf der Insel Sardinien, auf der in den vergangenen Tagen mehrere Feuer tobten, wurden Drohnen eingesetzt, um die Brandstifter zu entlarven. In einem Fall wurde ein Pyromane gefilmt, wie er mit einem Motorrad flüchtete, nachdem er einen Wald in Brand gesetzt hatte.

Italien will verstärkt Jagd auf Brandstifter machen, die in den vergangenen Tagen Hunderte Feuer gelegt hatten. So hat die Regierung am Montag die Mindeststrafe für vorsätzliche Brandstiftung von vier auf sechs Jahren erhöht. Wer aus Fahrlässigkeit einen Brand verursacht, muss mit zwei Jahren Haft rechnen, bisher war lediglich eine einjährige Haftstrafe vorgesehen.

Geschäft mit dem Feuer

Nur fünf Prozent der Brände werden laut Experten von Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust handeln. Meist stecken wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden. Der Zivilschutz sprach von einem «Geschäft mit dem Feuer». Strenge Regeln verbieten zwar das Bauen auf abgebrannten Gebieten, dennoch geht man davon aus, dass Spekulation ein Hauptgrund der neuen Brandwelle ist.

Vor allem in Süditalien wolle man oft durch Brände die staatliche Aufforstung erzwingen, wie Medien berichteten. Dafür würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. Diese wollten mit den Feuern dafür sorgen, dass weitergearbeitet werden kann, so der Verdacht einiger Ermittler. In vielen Gegenden Süditaliens liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 20 Prozent.

(yam/sda/apa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump lässt den Penny nach 232 Jahren sterben
1793 konnte man in den USA für einen Cent noch eine Kerze kaufen. Heutzutage wird die kleinste Münze kaum noch genutzt – und kostete in der Herstellung deutlich mehr, als sie wert ist.
Mehr als 230 Jahre nach der Prägung des ersten Pennys haben die USA die Produktion der Ein-Cent-Münze eingestellt. Am Mittwoch sei der letzte Penny geprägt worden, teilte die Münzanstalt in Philadelphia mit. Als Gründe für das Ende des Pennys führte die Regierung von Präsident Donald Trump die hohen Produktionskosten von zuletzt fast vier Cent pro Stück an und die Tatsache, dass die kleinste verfügbare Münze kaum noch genutzt wird. Das Finanzministerium rechnet dadurch mit jährlichen Einsparungen in Höhe von 56 Millionen Dollar.
Zur Story