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Mit Auto die Spanische Treppe in Rom hinunter - Mann muss vor Gericht

Oben im Bild zu erkennen: der schnittige Maserati, der die Stufen hinunterholpert.
Oben im Bild zu erkennen: der schnittige Maserati, der die Stufen hinunterholpert.bild: facebook/poliziaromacapitale

Mit Auto die Spanische Treppe in Rom hinunter - Mann muss vor Gericht

11.04.2023, 16:1711.04.2023, 16:45

Fast ein Jahr nach seiner Fahrt auf der berühmten Spanischen Treppe in Rom in einem Maserati-Mietwagen muss der mutmassliche Fahrer nun vor Gericht. Der 38-Jährige soll sich wegen des Vorwurfs der «Beschädigung eines Kulturerbes» vor Gericht verantworten.

Das entschied ein Untersuchungsrichter laut der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag. Die «Beschädigung eines Kulturerbes» wird in Italien mit Haftstrafen von zwei bis fünf Jahren geahndet. Der Vorfall sorgte damals für grosses Aufsehen.

Bei der nächtlichen Aktion im Mai 2022 lenkte der saudi-arabische Staatsbürger den Wagen an der Kirche Trinità dei Monti an der weltberühmten Treppe hinunter - mindestens drei Stufen wurden beschädigt, hiess es damals von der Polizei. Der Schaden wurde auf rund 50 000 Euro beziffert, meldete Ansa am Dienstag. Dank der Hilfe von Passanten kam der Fahrer mit seinem Wagen demnach wieder von der Treppe und fuhr davon. Wenige Tage später wurde er am Mailänder Flughafen gefasst, als er den Luxuswagen bei der Autovermietung zurückgeben wollte. Videokameras hatten den Vorfall damals aufgenommen, so dass der Mann identifiziert werden konnte.

Frei von Touristen, frei von Autos: Die spanische Treppe in Rom.
Frei von Touristen, frei von Autos: die spanische Treppe.Bild: Digital Vision

Bei der Spanischen Treppe handelt es sich um eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Die Freitreppe des Architekten Francesco De Sanctis aus dem 18. Jahrhundert gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Schon mehrmals sind Autos die Stufen hinuntergefahren. 2018 hatte etwa ein Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen verloren, 2007 fuhr ein Betrunkener die Barocktreppe hinab. Schon länger wird diskutiert, wie man die Treppe besser schützen könnte - am oberen Teil führt eine Strasse vorbei, die nicht für den Verkehr gesperrt ist. (sda/dpa)

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