Bei einem Flugzeugabsturz am Stadtrand von Mailand sind alle acht Insassen ums Leben gekommen. Eine einmotorige Chartermaschine krachte am Sonntag aus zunächst ungeklärter Ursache kurz nach dem Start auf dem Flughafen Linate in ein leerstehendes Bürogebäude. Nach ersten Angaben der Feuerwehr starben dabei der Pilot, ein weiteres Crewmitglied und sechs Passagiere. Die Opfer kamen alle aus dem Ausland, unter den Toten ist auch ein Kind, wie Staatsanwältin Tiziana Siciliano am Ort des Unglücks mitteilte.
Das Gebäude in San Donato Milanese am Rand der norditalienischen Millionenstadt fing nach dem heftigen Aufprall Feuer - wegen Renovierungsarbeiten waren aber keine Menschen in den Büros.
Das Privatflugzeug vom Typ Pilatus PC-12 war um 13.04 Uhr vom zweitgrössten Mailänder Flughafen Linate abgehoben, um nach Olbia auf Sardinien zu fliegen. Nur Minuten nach dem Start stürzte es dann ab. Das geht aus den Daten des Internetdienstes Flightradar24 hervor. Demnach verlor das Flugzeug nach der Startphase und einer ersten Schleife plötzlich an Höhe und krachte nur Sekunden später zu Boden.
Der Grund für den Absturz war zunächst unklar. Augenzeugen berichteten, dass ein Motor der Maschine gebrannt habe und das Flugzeug daraufhin im Sturzflug zu Boden ging, ohne dass Manöver ersichtlich waren. «Der Aufprall war verheerend», sagte Carlo Cardinali von der Feuerwehr Mailand laut Nachrichtenagentur Ansa. Die Teams haben den Flugschreiber für weitere Auswertungen gefunden.
Das Flugzeug stürzte nahe der Via 8 Ottobre 2001 ab, die an einen anderen Unfall vor fast genau 20 Jahren erinnert. Damals kollidierte just am Flughafen Linate bei dichtem Nebel ein Passagierflieger der Scandinavian Airlines mit einer kleinen Cessna; alle 114 Menschen an Bord der zwei Flugzeuge starben. Das war das grösste Luftfahrtsunglück Italiens. (sda/dpa)