International
Justiz

Korruptions-Urteil: US-Senator Menendez will zurücktreten

Goldbarren und Luxuskarre: US-Senator Menendez will wegen Korruptions-Urteil zurücktreten

23.07.2024, 23:07
Mehr «International»
FILE - Sen. Bob Menendez, D-N.J., listens during a Senate Foreign Relations Committee, Dec. 7, 2023, in Washington. (AP Photo/Mariam Zuhaib, File)
Menendez
Noch einer vom alten Schlag: Senator Menendez bewahrte Goldbarren und Bargeld zuhause auf.Bild: keystone

Nach einem Schuldspruch wegen Korruption gibt US-Senator Bob Menendez den Rufen nach einem Rücktritt Berichten zufolge nach. Der 70-Jährige werde sein Amt als Volksvertreter aufgeben, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf anonyme Quellen. Mehrere ranghohe Demokraten hatten Menendez zuvor zum Rückzug gedrängt - er hatte den Schritt aber lange verweigert. Den Berichten zufolge soll der Rücktritt mit Ende August wirksam werden.

Der Senator aus dem Bundesstaat New Jersey war vor einer Woche in New York schuldig gesprochen worden. Zwölf Geschworene verurteilten den Demokraten aus New Jersey in allen 16 Anklagepunkten - darunter Bestechlichkeit und Betrug. Das Strafmass soll am 29. Oktober verkündet werden. Menendez droht eine langjährige Haftstrafe, er kann aber in Berufung gehen.

Siebter verurteilter Senator in US-Geschichte

Laut «New York Times» ist der 70-Jährige erst der siebte amtierende Senator in der US-Geschichte, der wegen einer Straftat verurteilt wurde. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Menendez seinen politischen Einfluss im Sinne der Regierungen Ägyptens und Katars nutzte und im Gegenzug Schmiergeld und Luxusartikel annahm.

Ermittler fanden bei ihm etwa 500'000 US-Dollar (rund 459'000 Euro) in bar - nach Angaben der Staatsanwaltschaft versteckt in Umschlägen und in seinen Jacken. Ausserdem war von Goldbarren und einem Luxusauto die Rede.

Menendez hatte auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess gegen seine ebenfalls angeklagte Ehefrau verzögert sich wegen einer Krebs-Behandlung, der sie sich unterzieht. Der Demokrat sitzt seit 2006 für den Bundesstaat New Jersey an der US-Ostküste im Senat. Bereits in der Vergangenheit wurde gegen ihn ermittelt, damals standen fragwürdige Geschäfte und Luxusreisen im Fokus. Zu einer Verurteilung kam es aber nie. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Kann mir Empathie nicht leisten»: Darum wird der CEO-Mörder als Volksheld gefeiert
Luigi Mangione ist der Hauptverdächtige im Mordfall des US-Krankenversicherungschefs Brian Thompson in New York. Viele Leute sehen in ihm einen Rächer der Armen. Seine Motivation war aber wohl eine andere.

«Ein echter amerikanischer Held», «Gerechtigkeit» oder «eine absolute Legende», schreiben Menschen auf der Spendenseite «GiveSendGo» zu ihren Beiträgen. Fast 10'000 Dollar sind schon zusammengekommen. Der geplante Empfänger: Luigi Mangione. Der hat nicht etwa Geldprobleme oder eine schwere Krankheit wie viele, für die auf solchen Seiten Geld gesammelt wird.

Zur Story