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Limp Bizkit: Russland-Bilder entfachen Sturm der Entrüstung

Limp Bizkit: Russland-Bilder entfachen Sturm der Entrüstung

06.01.2023, 13:4607.01.2023, 17:39
Anna Von Stefenelli / watson.de
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Limp Bizkit Bern, Switzerland. July 25th, 2019. The American rap rock band Limp Bizkit performs a live concert at Festhalle in Bern. Here rapper and vocalist Fred Durst is seen live on stage. Bern Swi ...
Fred Durst.Bild: www.imago-images.de

Viele Musiker:innen und Künstler:innen vermeiden politische Statements. Sie befürchten, es sich sonst mit ihren Fans zu verscherzen. Ganz anders Limp Bizkit. Die Nu-Metal-Band aus Jacksonville in Florida erzielte in ihrer Geschichte bereits grosse Erfolge. Die Gruppe um Frontmann Fred Durst hat mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft, darunter 40 Millionen Alben. Im März touren die Musiker durch Europa.

Nun gerät Limp Bizkit allerdings in die Kritik. Grund dafür sind die politischen Statements der Band. Fans sind ausser sich deswegen. Kein Wunder, schliesslich positionierten sie sich zu einem der grössten politischen Konflikte des aktuellen Geschehens. Limp Bizkit vertraten zumindest in der Vergangenheit eine Meinung, die offenbar gar nicht gut ankommt.

Jan. 1, 2011 - 31385JBB 2000 MTV VIDEO MUSIC AWARDS.AT RADIO CITY MUSIC HALL, NYC. 09/07/2000.CHRISTINA AGUILERA AND FRED DURST. JOHN BARRETT / 2000 - ZUMAg49_
Gross um die Jahrtausendwende: Limp Bizkit und Christina AguileraBild: imago stock&people

Limp Bizkit positionierten sich mit Plakaten: «Die Krim ist Russland»

Auf Social Media kursieren Fotos von Auftritten, auf denen zu sehen ist, dass die Mitglieder der Band umstrittene Plakate hochhalten: «Die Krim ist Russland», steht etwa darauf. Ein brisantes Statement in Hinblick auf die Geschichte der Krim: Russland hatte die ukrainische Halbinsel im Frühjahr 2014 nach einer bewaffneten Invasion der Streitkräfte annektiert. Seit dem 18. März 2014 gehört die Krim nach Auffassung Russlands zur Russischen Föderation.

Eine erzwungene Massnahme, die aus westlicher Sicht völkerrechtswidrig war. International wird die Halbinsel deshalb weiterhin als Gebietskörperschaft der Ukraine angesehen.

Alte Fotos kursieren auf Social Media – und entfachen Shitstorm

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 tobt der Krieg im Land. Damit rücken die Konflikte zwischen Putins Föderation und der Ukraine wieder in den Fokus. Die umstrittenen Fotos der Band gelangten erneut in die sozialen Netzwerke. Entstanden sind sie wohl im Jahr 2015.

Eine Userin postete die Bilder und schrieb dazu: «Wer es nicht wusste: Die Band Limp Bizkit hat Russland im Krieg gegen die Ukraine seit 2014 aktiv unterstützt. Limp Bizkit traten demnach oft illegal auf der besetzten Krim auf und zeigten bei Konzerten Plakate.»

Das kommt offenbar gar nicht gut an. Zahlreiche User zeigen sich unter dem Beitrag fassungslos. Einige sagen, sich deswegen von der Band abgewandt zu haben. Ein User schreibt unter den Tweet, dass er alle Tracks der Band löschen werde. Ein anderer kommentiert: «Ich habe sie auch geliebt und hatte alle ihre Alben, habe sie aber alle zerstört.»

Brisante Vorgeschichte: Frontman Fred Durst erhielt Einreiseverbot

March 9, 2019 - Costa Mesa, California, U.S - Fred Durst Performs with Limp Bizkit at The Musink Festival in Costa Mesa Ca. on March 9th, 2019 Costa Mesa U.S. - ZUMAs196 20190309_zap_s196_011 Copyrigh ...
Bild: www.imago-images.de

Es ist nicht das erste Mal, dass die Band wegen ihrer Nähe zu Russland mit Konsequenzen rechnen muss. 2015 war gegen den Frontman Fred Durst vonseiten der Ukraine gar ein fünf Jahre geltendes Einreiseverbot verhängt worden. Die Begründung: Er sei eine «Gefahr für die Sicherheit» der Ukraine.

Im November 2015 soll Durst bei einem Konzert in der russischen Stadt Woronesch das Schild mit der umstrittenen Aufschrift hochgehalten haben.

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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manhunt
06.01.2023 14:20registriert April 2014
na dann ist florida ab jetzt eben wieder spanisch. mal sehen, was durst dazu sagt😉
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Gitarrenmensch
06.01.2023 14:05registriert Mai 2021
Durst war schon immer ein Widerling der sterbenslangweilige, widerliche Musik machte. Da passt die politische Einstellung offenbar dazu.
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Ikswodorb
06.01.2023 14:56registriert Februar 2019
Spätestens wenn man die Woodstock'99-Doku gesehen hat, weiss man, dass dieser Durst nicht die hellste Kerze ist.
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