Viele Musiker:innen und Künstler:innen vermeiden politische Statements. Sie befürchten, es sich sonst mit ihren Fans zu verscherzen. Ganz anders Limp Bizkit. Die Nu-Metal-Band aus Jacksonville in Florida erzielte in ihrer Geschichte bereits grosse Erfolge. Die Gruppe um Frontmann Fred Durst hat mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft, darunter 40 Millionen Alben. Im März touren die Musiker durch Europa.
Nun gerät Limp Bizkit allerdings in die Kritik. Grund dafür sind die politischen Statements der Band. Fans sind ausser sich deswegen. Kein Wunder, schliesslich positionierten sie sich zu einem der grössten politischen Konflikte des aktuellen Geschehens. Limp Bizkit vertraten zumindest in der Vergangenheit eine Meinung, die offenbar gar nicht gut ankommt.
Auf Social Media kursieren Fotos von Auftritten, auf denen zu sehen ist, dass die Mitglieder der Band umstrittene Plakate hochhalten: «Die Krim ist Russland», steht etwa darauf. Ein brisantes Statement in Hinblick auf die Geschichte der Krim: Russland hatte die ukrainische Halbinsel im Frühjahr 2014 nach einer bewaffneten Invasion der Streitkräfte annektiert. Seit dem 18. März 2014 gehört die Krim nach Auffassung Russlands zur Russischen Föderation.
Eine erzwungene Massnahme, die aus westlicher Sicht völkerrechtswidrig war. International wird die Halbinsel deshalb weiterhin als Gebietskörperschaft der Ukraine angesehen.
Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 tobt der Krieg im Land. Damit rücken die Konflikte zwischen Putins Föderation und der Ukraine wieder in den Fokus. Die umstrittenen Fotos der Band gelangten erneut in die sozialen Netzwerke. Entstanden sind sie wohl im Jahr 2015.
Eine Userin postete die Bilder und schrieb dazu: «Wer es nicht wusste: Die Band Limp Bizkit hat Russland im Krieg gegen die Ukraine seit 2014 aktiv unterstützt. Limp Bizkit traten demnach oft illegal auf der besetzten Krim auf und zeigten bei Konzerten Plakate.»
Who did not know - the band Limp Bizkit has been actively supporting Russia in the war against Ukraine since 2014. #LimpBizkit often performed illegally in occupied Crimea, appearing at concerts with "Crimea is Russia" posters. pic.twitter.com/GMIpvPJM0R
— Вікторія Сірко 🇺🇦 (@VikaSirko) January 4, 2023
Das kommt offenbar gar nicht gut an. Zahlreiche User zeigen sich unter dem Beitrag fassungslos. Einige sagen, sich deswegen von der Band abgewandt zu haben. Ein User schreibt unter den Tweet, dass er alle Tracks der Band löschen werde. Ein anderer kommentiert: «Ich habe sie auch geliebt und hatte alle ihre Alben, habe sie aber alle zerstört.»
Es ist nicht das erste Mal, dass die Band wegen ihrer Nähe zu Russland mit Konsequenzen rechnen muss. 2015 war gegen den Frontman Fred Durst vonseiten der Ukraine gar ein fünf Jahre geltendes Einreiseverbot verhängt worden. Die Begründung: Er sei eine «Gefahr für die Sicherheit» der Ukraine.
Furthermore - one member of the band was married to a russian colonist and a traitor to Ukraine.
— Starships324 🇲🇾 🕉 ⚜️🐉🐓🦄🔱🛕🏯🌄 (@LoshadSpaceport) January 5, 2023
That, along with his pro-russia comments, was how come he was banned from visiting Ukraine.
Im November 2015 soll Durst bei einem Konzert in der russischen Stadt Woronesch das Schild mit der umstrittenen Aufschrift hochgehalten haben.