Die syrische Hauptstadt Damaskus ist angeblich von Israel angegriffen worden. Nach Angaben von Aktivisten sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Das angegriffene vierstöckige Gebäude sei völlig zerstört worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Samstag mit. Den Aktivisten zufolge waren dort Iran-treue Funktionäre zusammengekommen. Auf Bildern in den sozialen Medien war ein zerstörtes Haus an einem Strassenrand zu sehen
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Seit Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober haben die israelischen Angriffe zugenommen.
Beim Luftangriff sind nach iranischen Angaben mehrere Anhänger der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden. Das meldete der staatliche Rundfunk am Samstag. Die arabische Abteilung des Senders berichtete, dass zwei hochrangige Berater unter den Toten seien. Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur «Mehr »handelte es sich bei den Iranern um Offiziere des IRGC-Geheimdienstes. Den Aktivisten zufolge hat dort ein Treffen Iran-treuer Funktionäre gegeben.
Experten und Beobachter sind der Meinung, dass die Welt gegenwärtig einen gefährlichen Schattenkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten, Israel und dem Iran erlebt. Dessen Staatsführung hatte kurz nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel den Angriff als Akt des Widerstands gelobt, eine direkte Verstrickung aber vehement zurückgewiesen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete von einem Angriff auf ein Wohngebäude, der «das Ergebnis einer israelischen Aggression» sei. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.
Irans Präsident Ebrahim Raisi hat nach dem mutmasslich israelischen Luftschlag in Syrien dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht. Die Islamische Republik werde das «Verbrechen des zionistischen Regimes» nicht unbeantwortet lassen, zitierte der staatliche Rundfunk am Samstag Raisi.
Der Iran ist zusammen mit Russland der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung. Israel attackiert regelmässig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Offiziell ist der Iran nur beratend in Syrien aktiv. Die Revolutionsgarde (IRGC) ist Irans Elitestreitmacht und gilt als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee. Gegründet nach der Islamischen Revolution 1979 soll die Einheit einen Putsch verhindern und die Staatsideologie schützen. In den vergangenen Jahrzehnten sind die IRGC auch zu einer Wirtschaftsmacht aufgestiegen. Die IRGC sind mit den sogenannten Al-Kuds-Brigaden auch im Ausland tätig. (sda/dpa)
(cst/sda/dpa)
Ein ganz normaler Tag im Büro - im Mittleren Osten.