In Wien ist laut Behördenangaben ein Terroranschlag verhindert worden. Ein 18-jähriger Österreicher sitze wegen eines geplanten Anschlags seit Freitagnachmittag in Haft, sagte Innenminister Wolfgang Sobotka.
Wegen laufender Ermittlungen wollte der Minister bei einer Pressekonferenz zunächst keine weiteren Details nennen.
«Der heutige Fall zeigt einmal mehr, dass Österreich keine Insel der Seligen ist», sagte Sobotka. Die Land und ganz Europa müssten in diesen Zeiten stets mit einer Bedrohung durch Terror rechnen. Deshalb seien «stärkere polizeiliche Instrumente» nötig, betonte Sobotka.
Der Mann, der hauptsächlich in Wien gewohnt haben soll, sei in Deutschland gewesen. Medienberichte, wonach der Mann erst am Freitag aus Deutschland nach Wien eingereist sein soll, bestätigte Sobotka aber nicht.
Sobotka war selbst noch in Deutschland zu Besuch bei seinem Amtskollegen Thomas de Maizière, als er von dem geplanten Anschlag erfuhr. Er kehrte daraufhin umgehend nach Wien zurück. Die «Kronen Zeitung» berichtete in ihrer Online-Ausgabe zuerst von der Festnahme des Verdächtigen.
Die Polizei teilte am Freitag mit, dass sich in den vergangenen Tagen Hinweise auf einen geplanten Anschlag verdichtet hätten. Ausländische Geheimdienste hätten die Behörden darüber informiert. Der Mann sei daraufhin überwacht und in einer Wiener Wohnung von einer Sondereinheit der Polizei festgenommen worden.
Die «Kronen Zeitung» berichtete, der Mann habe in der zweiten Januarhälfte einen Sprengstoffanschlag verüben wollen. Den Sprengsatz soll der Verdächtige in Deutschland selbst gebaut haben. Der Mann war laut dem Bericht der Zeitung Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Es gab «einzelne Indizien» auf eine mögliche islamistische Radikalisierung, die man aber noch prüfen müsse, sagte Sobotka. Der Minister forderte stärkere präventive Massnahmen: «Ein 18-Jähriger radikalisiert sich nicht von heute auf morgen.»
Bundeskanzler Christian Kern bedankte sich auf Twitter bei den Beamten für ihre Arbeit. «Danke für euren Einsatz - ihr macht ÖSTERREICH zu einem der sichersten Länder der Welt», schrieb der Regierungschef.
Die Behörden mahnten die Bevölkerung dennoch zu verstärkter Vorsicht. Vor allem an stark frequentierten Orten sollten die Menschen besonders aufmerksam sein. Wenn jemand herrenlose Gegenstände - etwa Gepäckstücke - sieht, müsse sofort die Polizei alarmiert werden.
Die Behörden wurden in Alarmbereitschaft gesetzt. Beamte in Uniform und in zivil seien verstärkt in der ganzen Stadt unterwegs, hiess es von der Polizei. (sda/dpa)