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Eagle S: Finnland veröffentlicht Foto von beschädigten Rumpf

Die Unterwasseraufnahmen zeigen Risse in der Farbe und Einschlagspuren, die vermutlich von der Ankerkette verursacht wurden, so die Polizei in einer Pressemitteilung.
Die Unterwasseraufnahmen zeigen Risse in der Farbe und Einschlagspuren, die vermutlich von der Ankerkette verursacht wurden, so die Polizei in einer Pressemitteilung.bild: polizei finnland

Beschädigtes Unterseekabel: Finnland veröffentlicht Foto vom Rumpf des Öltankers

31.12.2024, 13:2231.12.2024, 18:09
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Nach der Beschädigung des unterseeischen Stromkabels Estlink 2 in der Ostsee hat die Polizei in Finnland Fotos vom Schiffsrumpf eines verdächtigen Öltankers veröffentlicht. Auf den Unterwasseraufnahmen sind Beschädigungen am Rumpf der «Eagle S» zu sehen, die nach Polizeiangaben durch die Ankerkette entstanden sind. Die Spuren könnten ein weiterer Hinweis dafür sein, dass die Schäden an dem Stromkabel durch den Anker des Schiffs entstanden sind. Am Meeresboden wurden entsprechende Schleifspuren entdeckt.

Derzeit liegt die «Eagle S» östlich von Helsinki vor Anker. Am ersten Weihnachtsfeiertag war das Stromkabel zwischen Finnland und Estland beschädigt worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und setzten den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker fest, der nach Angaben der EU zur Schattenflotte Russlands gehört.

epa11795848 A handout photo made available by the Finnish Border Guard shows a helicopter used by the authorities during an operation to move the Eagle S tanker from the Gulf of Finland to Svartbeck i ...
Die «Eagle S», welche zur Schattenflotte Russlands gehört.Bild: keystone

Ermittlungen dauern an

Die Ermittlungen dauern den Polizeiangaben zufolge an. Die Besatzung sei auch am Montag verhört worden und habe dabei kooperiert, hiess es. Sieben Besatzungsmitglieder, die als Verdächtige gelten, seien zudem mit einem Reiseverbot belegt worden. Ziel sei es, ein umfassendes Bild davon zu erhalten, was an Bord geschehen sei. Der Verdacht laute auf schwere Sachbeschädigung und schwere Störung der Kommunikationsinfrastruktur, so die Polizeimitteilung.

Weitere Hinweise erhoffen sich die Ermittler durch die Auswertung von Geräten mit Daten zum Kurs des Schiffs, die beschlagnahmt wurden. Die Untersuchungen unter Wasser waren wegen schwieriger Wetterverhältnisse zeitweise unterbrochen worden, konnten am Dienstag aber wieder aufgenommen werden. Die Ermittlungen werden demnach in der Nähe der Schleifspuren am Meeresboden durchgeführt.

Tanker soll eingehender Untersuchung unterzogen werden

Die Zeitung «Helsingin Sanomat» hatte zuvor berichtet, dass die Betreiberfirma des Tankers einen finnischen Anwalt damit beauftragte, die Freigabe des Schiffs vor Gericht zu beantragen.

Die finnische Sicherheitsbehörde kündigte an, das Schiff einer eingehenden Untersuchung auf mögliche Mängel zu unterziehen. Im Zweifel könne der Tanker so lange festgehalten werden, bis etwaige Mängel behoben sind, berichtete die finnische Nachrichtenagentur STT unter Berufung auf die Behörde Traficom. (sda/dpa)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rivka
31.12.2024 14:15registriert April 2021
Danke an Finnland! So wie es aussieht, wissen sie wie sie mit ihrem widerwärtigen Nachbarn im Osten umgehen müssen.
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Yesbutter
31.12.2024 14:17registriert August 2023
Dieses Schiff muss festgesetzt werden und die Ladung muss beschlagnahmt werden, Zudem den Kapitän inhaftieren und anklagen. Es ist unfassbar wie verantwortungslos hier gehandelt wurde und wird. Man stelle sich vor, die Ankerkette hätte nicht nur die Farbe beschädigt, sondern ein Leck geschlagen. Die Folgen wären für die gesamte Ostsee und ihre Anrainer gigantisch. Es wird Zeit, dass die gesamte Schattenflotte Russlands stillgelegt wird und alle Schiffe aus Russland und mit Ziel Russland strengstens kontrolliert wird. Auch in internationalen Gewässern
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realkontrol.com
31.12.2024 14:45registriert April 2022
Die Zufahrten zur Ostsee zwischen Dänemark und Schweden müssen auf Schrott-Tanker kontrolliert werden. Diese potentiellen Umweltgefährder müssen festgesetzt und anschließend auf Kosten der Eigner verschrottet werden.
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