In Moskau beginnt am Montag der Spionage-Prozess gegen den ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan. Der 49-Jährige war im Dezember 2018 vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB bei einem angeblichen «Spionage-Akt» gefasst worden.
Im Januar 2019 wurde er offiziell angeklagt. Nach Angaben seines Anwalts war Whelan unwissentlich im Besitz von russischen Staatsgeheimnissen.
Paul Whelan im Juni 2019 vor einem Moskauer Gericht.Bild: EPA/EPA
Whelan habe einen USB-Stick mit geheimen Dokumenten erhalten, aber vom Inhalt des Datenträgers keine Kenntnis gehabt, erklärte der Anwalt. Der ehemalige Soldat der US-Marine sei davon ausgegangen, dass sich auf dem Datenträger Urlaubsfotos befanden.
Im Falle einer Verurteilung drohen Whelan, der neben der US-Staatsbürgerschaft auch einen irischen und einen kanadischen Pass besitzt, bis zu 20 Jahre Haft. Laut seiner Familie hielt er sich zum Zeitpunkt seiner Festnahme zu einer Hochzeitsfeier in Russland auf. (sda/afp)
Die Gadgets der Top-Agenten von damals
1 / 12
Die Gadgets der Top-Agenten von damals
«Top Secret – Die geheime Welt der Spionage»: So hiess die Ausstellung, die bis Mai 2015 im deutschen Oberhausen zu sehen war. Hier wurden Gadgets präsentiert, die die Top-Agenten der Vergangenheit genutzt haben.
quelle: institut für spionage gmbh / institut fã¼r spionage gmbh
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die israelische Armee hat einen Angriff auf die Stadt Rafah angekündigt. Sie will die verbliebenen Hamas-Kämpfer eliminieren. Nahost-Experte Andreas Krieg kritisiert die Pläne. Der Gaza-Streifen müsse sich selbst verwalten können, Israels Strategie der Gewalt sei nicht nachhaltig.
Herr Krieg, die israelische Armee plant eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens. Sie will so die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Wie realistisch ist es, dass Israel diese Offensive durchzieht?
Andreas Krieg: Sicher viel realistischer als noch vor ein paar Wochen.