Die schwedische Staatsanwaltschaft leitet nach der Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee eine Voruntersuchung wegen mutmasslich «schwerer Sabotage» ein. Ein Schiff, das im Verdacht steht, die Sabotage begangen zu haben, wurde beschlagnahmt, wie die Behörde am Sonntagabend mitteilte. Das Datenkabel zwischen Schweden und Lettland war am frühen Morgen beschädigt worden.
Die Ursache ist noch unklar. Die Behörden Lettlands hatten mitgeteilt, der Schaden sei ersten Anhaltspunkten zufolge auf äussere Einwirkung zurückzuführen.
Auf der Plattform X identifizierten mehrere Nutzer das Schiff mithilfe von Trackingseiten. Demnach handelt es sich bei dem beschlagnahmten Schiff wohl um den Frachter Vezhen, der unter der Flagge von Malta unterwegs war. Die schwedische Staatsanwaltschaft hielt sich hierzu zunächst bedeckt.
Die lettische Marine hatte vor der Mitteilung aus Schweden ein Patrouillenschiff zu einem Schiff entsandt, das sich in Nähe der Schadenstelle aufhielt. Dabei seien keine verdächtigen Aktivitäten oder Schäden am Anker festgestellt worden, sagte Marine-Chef Maris Polencs. Das kontrollierte Schiff sei auf dem Weg nach Russland und wartet auf die nächste Freigabe zur Weiterfahrt. Im Bereich der Schäden seien zwei weitere Schiffe identifiziert worden, teilten die lettischen Streitkräfte mit.
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas kündigte auf X an, am Montag bei einem Treffen mit den Aussenministern der Europäischen Union darüber sprechen zu wollen, wie man angesichts der russischen Kampagne hybriden Bedrohungen besser vorbeugen und darauf reagieren könne.
Die Ursache für den Kabelschaden ist noch unklar. Der Schaden liegt in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Schwedens, wie während einer Pressekonferenz in Lettland mitgeteilt wurde. Das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum berichtete, das Kabel sei «erheblich» beschädigt. Der Schaden habe keine Auswirkungen auf die Datenübertragung lettischer Endnutzer.
In den vergangenen Wochen hatten mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein. Russland führt seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Beteiligt an der Untersuchung des Vorfalls waren am Sonntag auch Schiffe und Flugzeuge der Nato. Die lettische Marine hatte am Nachmittag mitgeteilt, bei einer Kontrolle eines Schiffes in der Nähe der Schadensstelle seien keine verdächtigen Aktivitäten an Bord oder Schäden am Anker festgestellt worden. Zwei weitere Schiffe wurden im ungefähren Bereich der Schäden identifiziert, hiess es in einer Mitteilung der lettischen Streitkräfte.
Verwendete Quellen:
Russland führt Krieg gegen Europa und Europa will davon nichts Wissen.
Die NATO und die EU müssen Putin ein für alle mal klarmachen, wo die Grenzen sind und sonst halt militärisch reagieren.