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Beschädigtes Unterseekabel – Schweden beschlagnahmt verdächtiges Schiff

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Ein Schiff der schwedischen Küstenwache im Hafen von Karlskrona.Bild: www.imago-images.de

Beschädigtes Unterseekabel – Schweden beschlagnahmt verdächtiges Schiff

Wieder wird ein Unterseekabel in der Ostsee beschädigt, diesmal eines zwischen Schweden und Lettland. Wieder Sabotage? Schweden setzt ein verdächtiges Schiff fest.
27.01.2025, 05:13
Frederike Holewik / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Die schwedische Staatsanwaltschaft leitet nach der Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee eine Voruntersuchung wegen mutmasslich «schwerer Sabotage» ein. Ein Schiff, das im Verdacht steht, die Sabotage begangen zu haben, wurde beschlagnahmt, wie die Behörde am Sonntagabend mitteilte. Das Datenkabel zwischen Schweden und Lettland war am frühen Morgen beschädigt worden.

Die Ursache ist noch unklar. Die Behörden Lettlands hatten mitgeteilt, der Schaden sei ersten Anhaltspunkten zufolge auf äussere Einwirkung zurückzuführen.

Auf der Plattform X identifizierten mehrere Nutzer das Schiff mithilfe von Trackingseiten. Demnach handelt es sich bei dem beschlagnahmten Schiff wohl um den Frachter Vezhen, der unter der Flagge von Malta unterwegs war. Die schwedische Staatsanwaltschaft hielt sich hierzu zunächst bedeckt.

Lettische Marine kontrolliert Schiff auf dem Weg nach Russland

Die lettische Marine hatte vor der Mitteilung aus Schweden ein Patrouillenschiff zu einem Schiff entsandt, das sich in Nähe der Schadenstelle aufhielt. Dabei seien keine verdächtigen Aktivitäten oder Schäden am Anker festgestellt worden, sagte Marine-Chef Maris Polencs. Das kontrollierte Schiff sei auf dem Weg nach Russland und wartet auf die nächste Freigabe zur Weiterfahrt. Im Bereich der Schäden seien zwei weitere Schiffe identifiziert worden, teilten die lettischen Streitkräfte mit.

Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas kündigte auf X an, am Montag bei einem Treffen mit den Aussenministern der Europäischen Union darüber sprechen zu wollen, wie man angesichts der russischen Kampagne hybriden Bedrohungen besser vorbeugen und darauf reagieren könne.

Die Ursache für den Kabelschaden ist noch unklar. Der Schaden liegt in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Schwedens, wie während einer Pressekonferenz in Lettland mitgeteilt wurde. Das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum berichtete, das Kabel sei «erheblich» beschädigt. Der Schaden habe keine Auswirkungen auf die Datenübertragung lettischer Endnutzer.

Mehrere Sabotagefälle

In den vergangenen Wochen hatten mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein. Russland führt seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Beteiligt an der Untersuchung des Vorfalls waren am Sonntag auch Schiffe und Flugzeuge der Nato. Die lettische Marine hatte am Nachmittag mitgeteilt, bei einer Kontrolle eines Schiffes in der Nähe der Schadensstelle seien keine verdächtigen Aktivitäten an Bord oder Schäden am Anker festgestellt worden. Zwei weitere Schiffe wurden im ungefähren Bereich der Schäden identifiziert, hiess es in einer Mitteilung der lettischen Streitkräfte.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
  • Pressemitteilung der schwedischen Staatsanwaltschaft
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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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So oder so
27.01.2025 06:25registriert Januar 2020
Die Ostsee Blockieren für die Russische Schattenflotte sonst geht das weiter bis kein Kabel oder Leitung mehr ganz ist.

Russland führt Krieg gegen Europa und Europa will davon nichts Wissen.
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Randy Orton
27.01.2025 06:59registriert April 2016
Russland führt schon lange nicht nur mehr gegen die Ukraine, sondern gegen ganz Europa Krieg. Bombenanschläge in Paketen auf mehrere Flugzeuge, Trollfarmen die Online für Putins Zwecke Stimmung machen, Brandanschläge auf Industrie wie zB in Deutschland, Mordanschläge in aller Öffentlichkeit in mehreren Europäischen Ländern, versuchte Aufhetzung der Bevölkerung wie zB in Frankreich mit antisemitischen Schmierereien.
Die NATO und die EU müssen Putin ein für alle mal klarmachen, wo die Grenzen sind und sonst halt militärisch reagieren.
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