Die russische Luftwaffe hat zwei Tage nach dem überraschend verkündeten Teilabzug aus Syrien weitere Flugzeuge in die Heimat zurückbeordert. Irans Aussenminister Dschawad Sarif wertete den Teilabzug russischer Truppen als positives Zeichen.
Der Rückzug deute daraufhin, dass die Waffenruhe zwischen den Truppen der syrischen Regierung und den Rebellen halten könnte, sagte Sarif am Mittwoch bei einem Besuch in Australien dem iranischen Sender Press TV.
Etwa fünf Monate nach dem Beginn der Luftangriffe in Syrien hatte Präsident Wladimir Putin am Montag den Abzug des Hauptkontingents befohlen. Damit wurden Hoffnungen auf eine politische Lösung des seit fünf Jahren andauernden Bürgerkriegs geweckt.
Russland, das militärisch in Syrien präsent bleibt, fliegt seit September 2015 Luftangriffe in Syrien und hat damit das wankende Regime von Machthaber Baschar al-Assad gestärkt. Russland ist der wichtigste Verbündete der Regierung in Damaskus. Auch der Iran unterstützt Assad.
Am Mittwoch zog Russland den zweiten Tag in Folge Kampfflugzeuge aus Syrien ab. Darunter waren eine Gruppe Kampfjets vom Typ Su-25 sowie eine Transportmaschine, die vom Stützpunkt Hmejmim aus starteten, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte.
Eine erste Gruppe von Jets war am Dienstag zurückgeflogen. Die Piloten wurden im russischen Woronesch von einer jubelnden Menschenmenge begrüsst.
Der Rückzug fiel mit dem fünften Jahrestag des Beginns des Bürgerkriegs sowie mit dem Beginn einer neuen Runde indirekter Gespräche zwischen der syrischen Staatsführung und der Opposition unter UNO-Vermittlung in Genf zusammen. In der kommenden Woche will US-Aussenminister John Kerry zu Gesprächen mit Putin und dessen Aussenminister Sergej Lawrow nach Moskau reisen.
(sda/reu/afp/dpa)