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Mehr als 100 Festnahmen in der Türkei – auch Politiker betroffen

Mehr als 100 Festnahmen in der Türkei – auch Politiker betroffen

25.04.2023, 11:5625.04.2023, 18:15
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Turkey's President Recep Tayyip Erdogan speaks after he signed a decision confirming the election date, in Ankara, Turkey, Friday, March 10, 2023. Erdogan, who is seeking to extend his two decade ...
Umfragen zufolge hat Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu von der CHP gute Chancen, Präsident Recep Tayyip Erdogan nach 20 Jahren an der Macht abzulösenBild: keystone

In der Türkei sind knapp drei Wochen vor der Präsidentschafts- und Parlamentswahl 110 Menschen wegen angeblicher Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) festgenommen worden.

Darunter befänden sich auch hochrangige Funktionäre der prokurdischen Oppositionspartei HDP, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Ein HDP-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, der stellvertretende Vorsitzende Özlem Gündüz und andere Parteimitglieder seien festgenommen worden.

Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass prokurdische Wähler bei dem Urnengang am 14. Mai eine entscheidende Rolle spielen könnten.

Konkret habe es in 21 Provinzen Razzien der Polizei gegeben, berichtete Anadolu weiter. Die Staatsanwaltschaft in der südöstlichen Stadt Diyarbakır wirft den Verdächtigen demnach unter anderem vor, die PKK finanziell unterstützt und Terrorpropaganda betrieben zu haben. Unter den Festgenommenen seien auch Journalisten und Anwälte, teilte die Anwaltskammer von Diyarbakır auf Twitter mit.

Bei den Wahlen am 14. Mai wird ein knapper Ausgang erwartet. Umfragen zufolge hat Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu von der CHP gute Chancen, Präsident Recep Tayyip Erdogan nach 20 Jahren an der Macht abzulösen.

Der Präsident hat seit der Einführung eines Präsidialsystems 2018 weitreichende Befugnisse, das Parlament ist dagegen geschwächt. Die HDP ist die zweitgrösste Oppositionspartei im Parlament. Erdogan beschuldigt die HDP, ein verlängerter Arm der PKK zu sein, die in der Türkei, der EU und den USA verboten ist. Die HDP weist diese Anschuldigung zurück. (oee/sda/dpa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maruhu
25.04.2023 14:47registriert Januar 2021
Wie erwartet...Mr. Erdogan organisiert seine Wiederwahl. Ein Schelm der was böses denkt(...)
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HeidiW
25.04.2023 16:21registriert Juni 2018
Eigentlich wünsche ich niemanden etwas böses. Bei Erdogan, Trump, Putin, Xi, Orban und anderen machtgeilen Unmenschen, mache ich gerne eine Ausnahme.
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Kleinaberdoktor
25.04.2023 13:46registriert Mai 2020
Ja genau, vor den Wahlen die Gegner hinter einem Vorwand einfach mal einbuchten.
Der grösste Verbrecher kommt aber immer ungeschoren davon und wird die Wahlen sicher wieder gewinnen🤮

Der wird so lange auf seinem Thron sitzen bleiben bis er tot runterfällt………
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