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Schafherde frisst mehr als 100 Kilogramm Cannabis

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(Symbolbild): Eine Schafherde soll in Griechenland mehr als 100 Kilogramm Cannabis gefressen haben.Bild: www.imago-images.de

Schafherde frisst mehr als 100 Kilogramm Cannabis

Weil sie wohl an Hunger litten, frassen Schafe in Griechenland mehr als 100 Kilogramm Cannabis. Der Fall zeigt ein Dilemma der griechischen Landwirtschaft.
26.09.2023, 07:2726.09.2023, 15:22
Simon Cleven / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Damit hat der Schäfer nicht gerechnet: Eine Schafherde in Griechenland ist in ein Gewächshaus eingedrungen und hat dort mehr als 100 Kilogramm Cannabis gefressen. Das berichtet das griechische Nachrichtenportal «TheNewspaper.gr».

Laut dem Bericht hat sich der Fall bei Almyros in der Region Thessalien zugetragen. Der Schäfer der Herde habe demnach «seltsames Verhalten» bei den Tieren bemerkt. Demnach hätten die Tiere ihre Köpfe unnatürlich verdreht. Daraufhin habe er sich auf die Suche nach der Ursache begeben. Dabei habe er herausgefunden, dass die Herde auf Nahrungssuche in ein Gewächshaus «eingedrungen» sei, in dem medizinisches Cannabis angebaut wird.

Der Besitzer der Anlage berichtete ungläubig von dem Fall: «Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll», sagte er dem Nachrichtenportal. «Wir hatten die Hitzewelle und dabei eine Menge der Produktion verloren. Wir hatten die Überschwemmungen und verloren fast alles. Und nun das. Nach all dem kam eine Schafherde in die Anlage, von der ich nicht weiss, wie sie es geschafft hat, und fing an zu fressen, was übrig war. Ich weiss nicht, was ich sagen soll, ehrlich gesagt.»

Griechenlands Extremwetter beutelt die Landwirtschaft

Der Fall veranschaulicht die Probleme, mit denen Griechenland infolge des Extremwetters in diesem Sommer zu kämpfen hat. Das Land wurde in den vergangenen Monaten von mehreren Hitzewellen mit Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius und anhaltender Trockenheit gebeutelt. In mehreren Landesteilen gab es zudem Waldbrände.

Anfang September fielen dann beispiellose Niederschlagsmengen, insbesondere in Mittelgriechenland. Binnen zwei bis drei Tagen gab es mancherorts so viel Niederschlag wie im deutschen Jahresdurchschnitt. Allein in Thessalien sind 17 Menschen gestorben.

Das Extremwetter traf in besonderem Masse die griechische Landwirtschaft. Die Region Thessalien gilt als Brotkorb Griechenlands. Laut Angaben des Nachrichtenportals «Greek Reporter» sollen dort und in anderen Regionen im Zentrum des Landes Hunderttausende Tiere infolge der Überschwemmungen gestorben sein. Zudem wurden Ernten und Weidewiesen zerstört.

Letzteres bedroht die Viehwirtschaft nachhaltig. «Wenn es keine unmittelbare Hilfe beim Viehfutter gibt, werden die Tiere, die die Katastrophe überlebt haben, verhungern», warnte der Bürgermeister der Gemeinde Tyrnavos, Yianis Kokouras. Der Hunger trieb wohl auch die Schafe von Almyros dazu, in die Cannabisplantage einzudringen.

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60 Kommentare
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TheHorner
26.09.2023 09:08registriert Oktober 2018
Ich frag mich gerade, ob die armen Tiere danach nicht mehr Hunger hatten als zuvor.
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@Jeff
26.09.2023 09:11registriert Juli 2023
Im ersten Moment tönt die Geschichte lustig, im zweiten sehr traurig, wenn man Aussagen wie "Wenn es keine unmittelbare Hilfe beim Viehfutter gibt, werden die Tiere, die die Katastrophe überlebt haben, verhungern" liest.

Der Katastrophensommer mit Dürre, Bränden, Überschwemmungen, Touristenhorden geht in Griechenland weiter mit verhungerten Tieren. 😥
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insert_brain_here
26.09.2023 08:25registriert Oktober 2019
Da dringt eine Schafherde in ein Gewächshaus für medizinisches Cannabis ein und weder deren Betreiber noch der Schäfer bekommt das direkt mit? Scheint ja beides super überwacht zu sein.
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Ein kleiner brauner Käfer wird wohl auch weiterhin nach Adolf Hitler benannt bleiben. Eine Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Umbenennung aus ethischen Gründen nicht in ihrer Kompetenz liegt.

Bisher gab es laut dem zuständigen Gremium keine Anträge, wissenschaftliche Namen von Tierarten aus ethischen Gründen zu ändern – auch bei Anophthalmus hitleri nicht.

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