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Ukraine-Ticker: Französische und britische Truppen sollen nach Ukraine

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Französisch-britische Truppen sollen in wenigen Tagen in die Ukraine

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
27.03.2025, 15:35
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident, Wladimir Putin, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Dabei steht meist die Energieinfrastruktur im Fokus der Angriffe. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine drang einerseits in die russische Region Kursk vor, wo sie derzeit stark unter Druck steht, andererseits attackiert sie mit Drohnen regelmässig die Energieinfrastruktur auf russischem Gebiet.
  • Jüngst steht nach einem Telefonat zwischen dem Russland entgegenkommenden US-Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin eine 30-tägige Pause für Angriffe auf die Energieinfrastruktur zur Diskussion.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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17:47
Baerbock: Ohne Frieden Russlandsanktionen nicht aufheben
Die geschäftsführende Aussenministerin Annalena Baerbock ist strikt gegen die Aufhebung von Sanktionen gegen Russland ohne vorherige Friedensregelung für die Ukraine. «Wer die Ukraine zum Nachgeben drängt, verhandelt nicht Frieden, sondern die nächste Eskalation», sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem estnischen Kollegen Margus Tsahkna in Berlin, ohne die US-Regierung von Präsident Donald Trump zu nennen. Baerbock ergänzte: «Ein echter Frieden entsteht nicht durch Kapitulation.»

Ein Waffenstillstand in der vor drei Jahren von Russland angegriffenen Ukraine zu den Bedingungen von Präsident Wladimir Putin «wäre kein Ende des Krieges, sondern ein Auftakt zur nächsten Offensive», warnte Baerbock. Sie betonte: «Ohne Frieden wird es kein Ende der europäischen Sanktionen geben.» Die Antwort auf Putins Krieg sei «Frieden durch Stärke, Frieden durch europäische Geschlossenheit und Entschlossenheit». Die Vorschläge der EU-Kommission für eine europäische Verteidigungsindustrie seien hier ein wichtiges Signal. «Die europäische Verteidigungsunion ist keine Frage des Ob, sondern des Wann.»
FILE - Germany's Foreign Minister Annalena Baerbock speaks during a press conference in Damascus, Syria, Thursday, March 20, 2025. (AP Photo/Omar Sanadiki, file)
Annalena Baerbock
Bild: keystone
Tsahkna warnte, es dürfe bei den Gesprächen der USA mit Russland über eine Friedenslösung in der Ukraine keine Deals oder Einigungen ohne Kiew geben. «Ohne die Ukraine kann nichts über die Ukraine entschieden werden», betonte er. Russland müsse weiterhin mit Sanktionen belegt werden, bis Moskau sein aggressives Verhalten aufgebe.

Eine Vereinbarung für einen sicheren Handelsschiffsverkehr im Schwarzen Meer war von den USA kürzlich als positives Ergebnis von getrennten Gesprächen mit Vertretern Russlands und der Ukraine in Saudi-Arabien verkauft worden. Moskau verlangt jedoch, dass vorher westliche Sanktionen zurückgenommen werden, darunter solche, die von der EU verhängt worden waren.

Tsahkna zeichnete Baerbock bei dem Besuch für ihren Beitrag zur Bewahrung europäischer Werte, zur Unterstützung der Ukraine und zur Stärkung der regionalen Sicherheit mit dem estnischen Verdienstkreuz Erster Klasse aus. (sda/dpa)
17:01
Selenskyj: Putin «wird bald sterben»
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat weitere Spekulationen um den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten Wladimir Putin befeuert. «Es hängt auch von seinem Alter ab. Er wird bald sterben. Das ist ein Fakt», sagte Selenskyj am Mittwoch in einem Interview mit Eurovision News. Konkretere Angaben zu Putins Gesundheitszustand machte Selenskyj dabei nicht.

Putin ist 72 Jahre alt, um seinen Gesundheitszustand gibt es seit Jahren zahlreiche Gerüchte. Unter anderem wurde bereits vermutet, dass der russische Präsident an Krebs erkrankt sei. Allerdings wurden all diese Berichte stets vom Kreml dementiert. (t-online)
epa11992179 Ukrainian President Volodymyr Zelensky speaks during a press conference at France Television headquarters in Paris, France, 27 March 2025. Ukrainian President Volodymyr Zelensky gives a pr ...
Bild: keystone
15:20
Französische und britische Truppen sollen innert Tagen in die Ukraine
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine französische-britische Mission in der Ukraine angekündigt. Ziel sei es, «dass die französisch-britischen Einheiten in den kommenden Tagen in die Ukraine geschickt werden können, um dort eng mit den ukrainischen Partnern zusammenzuarbeiten», sagte Macron am Donnerstag in Paris. Er selbst und der britische Premierminister Keir Starmer wollten den Generalstabschefs beider Länder einen entsprechenden Auftrag erteilen, sagte er.

«Der Vorschlag wird von Grossbritannien und Frankreich unterstützt. Er wird von der Ukraine gewünscht und auch von mehreren EU-Mitgliedstaaten unterstützt, die ihre Bereitschaft bekundet haben, sich ihm anzuschliessen.» Der Vorschlag sei aber nicht einstimmig angenommen worden, so Macron.

Die Generalstabschefs aus Frankreich und Grossbritannien reisten in den nächsten Tagen in die Ukraine, um die militärischen Bedürfnisse zu prüfen, sagte Macron weiter. Die Ukraine habe eine sehr klare Vorstellung von den Bedürfnissen und den kritischen Gebieten, in denen sie diese europäischen Kräfte eingesetzt haben wollten. Im Austausch zwischen den Militärs würden Orte, die Anzahl der Kräfte und die Kapazitäten festlegt. «Also ist zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausgeschlossen und wir schauen uns die See-, Luft- und Landstreitkräfte an.» (t-online/afp)
11:08
Ukraine kämpft in russischer Oblast Belgorod
Ukrainische Truppen kämpfen erneut auf russischem Territorium, konkret in der Region Belgorod. Dies berichten das Institue for the Study of War (ISW) und der britische «Telegraph».

Vor rund zwei Wochen durchbrachen die Ukrainer Verteidigungslinien aus Minenfeldern und Drachenzähnen. Heftige Kämpfe sollen in den Dörfern Demidowka, Prilesije und Popowka stattfinden. Die Ukraine führt Präzisionsluftangriffe auf Kommandozentralen, Brücken und Helikopter durch.

Die russische Region Belgorod grenzt an die ukrainische Region Sumy.

(rbu)
06:48
Trotz Krieg importiert EU laut Bericht mehr Gas aus Russland
Trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die EU im vergangenen Jahr einem Bericht zufolge mehr Gas aus Russland importiert. Das Plus lag im Vergleich zu 2023 bei 18 Prozent, wie die Denkfabrik Ember errechnete.

Berücksichtigt wurden sowohl Gas, das durch Pipelines in die Europäische Union (EU) gelangte, als auch Flüssigerdgas (LNG). Besonders Italien, Tschechien und Frankreich haben Ember zufolge vermehrt Gas aus Russland bezogen.

Auch 2025 nähmen die Importe weiter zu, teilte der Thinktank weiter mit. Das sei allerdings nicht nötig. Denn die Nachfrage in der EU sei überhaupt nicht gewachsen. Zudem stiegen die Gaspreise 2024 um fast 60 Prozent an, hiess es weiter im Dokument.

Dabei hatte die EU nach dem völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zahlreiche Sanktionen gegen russische Energieträger wie Kohle und Öl verhängt. Bis 2027 will die Staatengemeinschaft kein Gas mehr aus Russland importieren, rechtlich bindend ist dieses Vorhaben jedoch nicht. (sda/dpa)
epa11825585 A power plant emits smoke in Chisinau, Moldova, 15 January 2025. During gas supply disruptions, Moldova uses heavy fuel oil (HFO) to produce heat. Russian energy giant Gazprom halted natur ...
Bild: keystone
06:12
Selenskyj: USA bleiben wichtiger Partner Kiews
Trotz einiger Dissonanzen zwischen Washington und Kiew sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die USA weiterhin als wichtigen Partner seines Landes. «Wenn Amerika stark bleibt und nicht nachgibt, werden wir unsere Position auch halten», sagte er zum Stand der aktuellen Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg in Paris in einem Interview verschiedener europäischer Medien, darunter der ARD. «Es ist wichtig, dass auch unsere Partner stark bleiben.»

Allerdings kritisierte Selenskyj die US-Politik mit Blick auf die Vermittlungsbemühungen. Die USA seien stark von der russischen Propaganda beeinflusst. Unter anderem würden in Washington russische Narrative wiederholt. «Das wird uns dem Frieden nicht näher bringen, es wird den Druck der USA auf Russland sogar schwächen», sagte Selenskyj in der ARD-Übersetzung. Kremlchef Wladimir Putin habe Angst vor einem Zusammenschluss der USA mit Europa und versuche daher mit allen Mitteln, Europa und die USA zu spalten.

Gleichzeitig warf der ukrainische Präsident Moskau vor, kein Interesse an einer Waffenruhe zu haben. Er hoffe daher, dass US-Präsident Donald Trump die Sanktionen gegen Russland verschärfe. «Alles, was uns der Waffenruhe näher bringt, bringt uns auch näher an den Frieden.» (sda/dpa)
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy speaks during a briefing in Kyiv, Ukraine, Tuesday, March 25, 2025. (AP Photo/Efrem Lukatsky)
Russia Ukraine War
Bild: keystone
05:34
Südkorea: Nordkorea sendet weitere Truppen nach Russland
Nordkorea hat nach Angaben der südkoreanischen Militärführung mindestens 3.000 zusätzliche Soldaten zur Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg entsandt. «Es scheint, als ob im Januar und Februar mindestens 3.000 weitere Soldaten entsandt wurden», zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap den südkoreanischen Generalstab.

Zuvor hatte Nordkorea im vergangenen Herbst bereits rund 11.000 nordkoreanische Soldaten in die russische Region rund um Kursk entsandt. Der südkoreanische Geheimdienst vermutete erstmals im Februar eine zweite Mobilisierungswelle nordkoreanischer Truppen nach Russland. Damals hiess es jedoch, dass der genaue Umfang der Entsendung noch ermittelt werde.

Ein möglicher Grund für Nordkoreas zusätzliche Truppenentsendung könnte sein, die laut Einschätzung von Experten hohen Verluste auszugleichen. Der südkoreanische Generalstab geht etwa davon aus, dass die nordkoreanische Armee im Ukraine-Krieg bereits 4.000 Verluste erlitten hat. Unklar ist jedoch, ob die Zahl neben Toten auch verwundete Soldaten einschliesst.

Zusätzlich zur Entsendung von Truppen liefert Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs auch weiterhin Munition und Waffen im grossen Stil nach Russland, darunter Kurzstreckenraketen, Panzerhaubitzen und Raketenwerfer. (sda/dpa)
02:35
Viele Verletzte in Charkiw nach russischem Beschuss
In der ostukrainischen Region Charkiw sind offiziellen Angaben nach mindestens 15 Menschen durch schweren russischen Drohnenbeschuss zu Schaden gekommen. In der Stadt Charkiw gebe es acht Verletzte, in der Ortschaft Solotschiw weitere sieben, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Die Zahl der Verletzten könnte weiter steigen. Unter den Opfern sind auch mindestens zwei Minderjährige.

Getroffen wurden demnach mehrere Hochhäuser. Ein Objekt der zivilen Infrastruktur sei ebenfalls beschädigt worden, heisst es.

Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj äusserte sich zu dem Beschuss. Auf dem von ihm veröffentlichten Video ist eine Explosion neben einem Fussballfeld zu sehen, auf dem Kinder spielen. Jeden Tag beschiesse Russland ganz gewöhnliche Städte, vor allem mit Drohnen des iranischen Bautyps Shahed, schrieb Selenskyj dazu. Seit einem halben Monat liege der Vorschlag der USA zu einer bedingungslosen Waffenruhe auf dem Tisch. Aber es sei Druck nötig, um die Diplomatie voranzutreiben und das Leben von Zivilisten zu schützen, schrieb Selenskyj.

Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Krieg gegen die Ukraine. Zuletzt haben die USA versucht, bei Verhandlungen in Saudi-Arabien eine 30-tägige Waffenruhe zu vermitteln. Während Kiew dem Vorschlag zustimmte, hat Kremlchef Wladimir Putin Vorbedingungen für eine solche Feuerpause gestellt. (sda/dpa)
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy arrives to give a press conference with French President Emmanuel Macron following a bilateral meeting at the Elysee Palace in Paris, Wednesday, March 26, 2025. ...
Bild: keystone
22:24
Europäische Truppen sollen laut Macron Russland abschrecken
Bei der möglichen Entsendung europäischer Streitkräfte in die Ukraine wird es aus Sicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron um das Absichern wichtiger Städte und strategischer Stützpunkte gehen. Das Ziel dieser Truppen wäre es nicht, an der Frontlinie zu stehen und gegen die russischen Streitkräfte eingesetzt zu werden, wie Macron am Vorabend eines Gipfeltreffens zur Unterstützung der Ukraine in Paris erklärte.

Vielmehr sollten mögliche europäische Truppen durch ihre Präsenz die Russen von einem erneuten Angriff abhalten und es Kiew ermöglichen, Positionen in einer möglichen Friedenszone auf ukrainischem Territorium zu halten. Im Fall einer erneuten allgemeinen Aggression gegen die Ukraine seien die Truppen in der Lage, darauf zu reagieren, sagte Macron nach Beratungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
epa11990253 French President Emmanuel Macron (R) and Ukrainian President Volodymyr Zelensky (L) leave a press conference following a bilateral meeting at the Elysee Palace in Paris, France, 26 March 2 ...
Bild: keystone
Spitzenvertreter aus 31 Ländern werden am Donnerstag zu Beratungen der sogenannten «Koalition der Willigen» in Paris erwartet. Dabei geht es um Sicherheitsgarantien für eine Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland. An einem Konzept dazu arbeiten die Unterstützerländer bereits seit längerem unter der Leitung von Frankreich und Grossbritannien. Unabhängig davon könnte später zur Überwachung eines möglichen Friedensdeals über die Vereinten Nationen eine Friedenstruppe in die Ukraine entsandt werden, sagte Macron.

Macron kündigte zudem die Lieferung weiterer militärischer Ausrüstung durch Frankreich an die Ukraine im Wert von zwei Milliarden Euro an. Dabei gehe es um verschiedene Raketen und Panzer, Drohnen sowie Munition.

Selenskyj bedankte sich für die neue Rüstungshilfe aus Paris, die er als starkes Paket bezeichnete. Er habe Macron zudem über die Verhandlungen zu einer Waffenruhe informiert. Während bei dem vereinbarten Verzicht auf Schläge gegen Energieobjekte eher technische Fragen wie die Überwachung noch offen seien, sei eine Einigung zu einer Feuerpause im Schwarzen Meer seiner Einschätzung nach schwieriger.

Russland versuche dort zusätzliche Forderungen durchzusetzen, sagte Selenskyj, der Moskau einmal mehr vorwarf, den Krieg fortsetzen zu wollen und die Verhandlungen in die Länge zu ziehen. Es sei daher zusätzlicher Druck auf Moskau nötig, sagte er vor dem Hintergrund von Überlegungen der US-Regierung, die Sanktionen gegenüber Russland zu lockern. (sda/dpa)
17:06
Italien will keine Soldaten für Ukraine stellen
Italien will für eine mögliche Friedenstruppe unter dem Dach der Vereinten Nationen in der Ukraine keine Soldaten stellen. Dies teilte das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach einem Spitzentreffen der rechten Dreier-Koalition in Rom mit.

Alle seien sich einig darin, «dass keine nationale Beteiligung an einer möglichen militärischen Truppe vor Ort vorgesehen ist». Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert schon mehr als drei Jahre.

Meloni hatte die Runde vor dem Gipfeltreffen von Ukraine-Unterstützerstaaten am Donnerstag in Paris einberufen. Sie sprach sich dafür aus, gemeinsam mit den europäischen Partnern und den USA «solide und wirksame Sicherheitsgarantien» für die Ukraine zu schaffen. Aussenminister Antonio Tajani sagte nach dem Treffen: «Es bleibt die Option eines Artikel 5b der Nato, um europäische Sicherheit zu gewährleisten und die Ukraine zu schützen.»
epa11972360 Italian Prime Minister Giorgia Meloni (L) sits with Italian Foreign Minister Antonio Tajani (R) as she reports at the Senate on the upcoming European Council meeting, in Rome, Italy, 18 Ma ...
Bild: keystone
Artikel 5 ist der sogenannte Beistandsartikel der westlichen Militärallianz für einen «Bündnisfall». Darin ist geregelt, dass ein Angriff auf einen der Staaten als Angriff auf alle Nato-Mitglieder gewertet wird. An dem Treffen unter Leitung Melonis nahmen auch Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini und Verteidigungsminister Guido Crosetto teil. Salvini verfolgt im Unterschied zu den anderen Koalitionspartnern einen eher russlandfreundlichen Kurs.

Italien wird seit zweieinhalb Jahren von einer Koalition aus rechten und konservativen Parteien regiert. Meloni hat sich in dieser Zeit als zuverlässige Unterstützerin von Europas Ukraine-Politik erwiesen. In den vergangenen Wochen gab es aus Rom allerdings unterschiedliche Signale zum Umgang mit der US-Regierung unter Präsident Donald Trump.

Bereits vor dem Treffen hatte Tajani «Schmarotzer»-Vorwürfe der US-Regierung gegen die Europäer zurückgewiesen.
Das Wort wolle er sich nicht gefallen lassen, sagte der Vorsitzende der Partei Forza Italia. Italien schütze seine Handelsschiffe im Roten Meer mit eigenen Kriegsschiffen. Die italienische Marine habe auch schon mehrere Drohnen der Huthi-Miliz abgeschossen. (sda/dpa)
17:05
Absage an Moskau: EU setzt weiter auf Sanktionen
Die EU reagiert zurückhaltend auf die Ergebnisse der von den USA initiierten Ukraine-Gespräche in Saudi-Arabien und erteilt Forderungen nach einem Ende ihrer Sanktionspolitik eine Absage.

Man nehme die Vorschläge zur Gewährleistung einer sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer sowie zur Beendigung der Angriffe auf Energieanlagen in der Ukraine und in Russland in Kenntnis, sagte eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas in Brüssel.

Russland müsse nun echten politischen Willen zeigen, um seinen illegalen und unprovozierten Angriffskrieg zu beenden. Die EU sei bereit, die nächsten Schritte gemeinsam mit der Ukraine, den USA und anderen Partnern zu unterstützen.

Zugleich wurde in Brüssel deutlich gemacht, dass die EU derzeit kein Eingehen auf die neuen russischen Forderungen nach einer Aufhebung von Sanktionen plant.

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus der Europäischen Kommission und von Diplomaten erfuhr, sind die von Moskau formulierten Bedingungen für die Umsetzung einer Vereinbarung für einen sicheren Handelsschiffsverkehr im Schwarzen Meer höchstwahrscheinlich auch nicht mit der US-Regierung von Präsident Donald Trump abgesprochen worden. Demnach könnten sie vor allem dazu dienen, Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine auszubremsen.

In EU-Kreisen wurde betont, dass es bei allen möglichen Schritten vor allem darauf ankomme, dass diese im Sinne und zum Wohle der Ukraine seien. Eine Lockerung von bestimmten Sanktionen wäre also denkbar, wenn sie zu einer für Kiew akzeptablen Friedenslösung beiträgt.

Nach Angaben aus dem Auswärtigen Dienst der EU wird weiter an einem 17. Paket mit Strafmassnahmen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gearbeitet. «Der Hauptfokus der EU bleibt darauf gerichtet, den Druck auf Russland zu maximieren, indem alle verfügbaren Instrumente – einschliesslich Sanktionen – eingesetzt werden, um Russlands Fähigkeit zur Kriegsführung gegen die Ukraine zu verringern», sagte die Sprecherin.

Die Vereinbarung für einen sicheren Handelsschiffsverkehr im Schwarzen Meer war von den USA am Dienstag als positives Ergebnis von getrennten Gesprächen mit Vertretern Russlands und der Ukraine in Saudi-Arabien verkauft worden.

Moskau verlangt jedoch, vorher der russischen staatlichen Landwirtschaftsbank und anderen Geldhäusern wieder Zugang zum internationalen Finanzdatensystem Swift zu geben, der ihnen im Zuge westlicher Sanktionen genommen worden war. Dies könnte nur die EU tun, da das System seinen Standort in Belgien hat.

Ausserdem fordert Russland das Ende des Embargos auf den Import von Landwirtschaftstechnik und anderen Waren, die für die Herstellung von Lebensmitteln und Dünger notwendig sind. Auch diverse andere Handelsbeschränkungen und Sanktionen will der Kreml fallen sehen.

Die EU ist nach Angaben aus Brüssel derzeit unter anderem über die G7-Gruppe der grossen demokratischen Industrienationen an Ukraine-Gesprächen mit den USA beteiligt. Eine direkte Einbeziehung in Verhandlungen mit Moskau gibt es allerdings weiter nicht. (sda/dpa)
15:39
Kreml lobt enge Abstimmung mit den USA
Der Kreml lobt die enger werdende Abstimmung mit den USA bei Gesprächen über eine Deeskalation im Ukraine-Krieg.

Dank dieser «intensiven Kontakte» habe man sich rasch geeinigt, welche Energieanlagen gegenseitig nicht mehr beschossen werden sollen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.

Auch wenn die Ukraine – wie er es darstellte – nicht willens zu Absprachen sei, sei es doch wichtig, diese Teilwaffenruhe einzuhalten. «Das ist ein guter Fortschritt dank der konstruktiven Beziehungen, die sich bei unseren Kontakten mit der amerikanischen Seite ergeben haben, und wir sollten diesen Weg fortsetzen», sagte Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Unklar ist aber, ob diese auf 30 Tage begrenzte Teilwaffenruhe wirklich hält. Moskau gibt an, schon seit dem 18. März keine ukrainischen Energieanlagen mehr zu beschiessen. Kiew will aber seitdem mindestens acht solcher Angriffe gezählt haben.
Die ukrainische Seite leidet auch unter verstärkten russischen Drohnenattacken auf Wohnhäuser und andere zivile Objekte.

Für die Ukraine waren Drohnenangriffe auf Militärobjekte und Energieanlagen im russischen Rückraum zuletzt ihre wirksamste Waffe. Sie ist aber zu dieser Feuerpause bereit, wenn es einen von allen drei Seiten bestätigten Beginn gibt.

Ähnlich unklar ist, wann eine Vereinbarung für sichere zivile Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer gelten kann. Die USA hatten dies bei parallelen Gesprächen mit Vertretern Russlands und der Ukraine in Saudi-Arabien ausgehandelt. Moskau macht indes die Aufhebung von Finanzsanktionen zur Vorbedingung. Die USA haben Russland Hilfe bei günstigeren Schiffsversicherungen zugesagt.

US-Präsident Donald Trump, der ein rasches Kriegsende durchsetzen will, schloss nicht aus, dass Kremlchef Wladimir Putin auf Zeit spiele. (sda/dpa)
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