
Die Warnung erfolgte vor einer Nahost-Reise von US-Präsident Joe Biden.Bild: keystone
Vor zwei Jahren tötete das US-Militär auf Trumps Befehl einen hochrangigen iranischen General. Nun schätzen die US-Geheimdienste die Gefahr einer Racheaktion als hoch ein.
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Nach Einschätzung der US-Geheimdienste könnte der Iran einen Anschlag auf ein aktuelles oder früheres Regierungsmitglied der USA planen. Das geht aus einem Bericht des National Counterterrorism Center (NCTC) hervor, über den zuerst «Yahoo News» berichtete.
Das Papier ist demnach im Vorfeld der Nahost-Reise von US-Präsident Joe Biden erstellt worden und basiert auf einer Analyse öffentlicher Aussagen und Handlungen der vergangenen Monate.
Namentlich wird unter anderem Ex-Präsident Donald Trump als potenzielles Ziel genannt. In dem Bericht heisst es:
«Seit Januar 2021 hat Teheran öffentlich die Absicht geäussert, tödliche Operationen innerhalb der Vereinigten Staaten auszuführen und hat dabei den früheren Präsidenten Donald Trump, den früheren Aussenminister Michael Pompeo und den früheren Befehlshaber der Streitkräfte, General Kenneth McKenzie, als vorrangige Ziele für Vergeltungsmassnahmen genannt.»
Rache für US-Drohnenangriff
Hintergrund ist ein Drohnenangriff der USA im Irak Anfang Januar 2020: Damals ordnete die Trump-Regierung die Tötung des hochrangigen iranischen Generals Qassem Soleimani an. Der Kommandeur der al-Quds-Brigaden wurde für die Planung zahlreicher Terroranschläge im Ausland verantwortlich gemacht und galt als einer der führenden Köpfe der iranischen Militärstrategie.
Der Iran kündigte unmittelbar nach dem Drohnenangriff Vergeltung an – und wiederholte diese Absicht auch in den vergangenen Monaten öffentlich. Im NCTC-Bericht heisst es: «Das iranische Regime führt eine mehrgleisige Kampagne, bestehend aus der Androhung tödlicher Massnahmen, internationalen juristischen Manövern und der Ausstellung von Haftbefehlen und Sanktionen gegen ausgewählte US-Beamte.»
Die namentlich erwähnten Politiker wollten den Bericht laut «Yahoo News» nicht kommentieren. Brisant ist er auch deshalb, weil unter anderem die USA derzeit mit dem Iran über ein neues Atomabkommen verhandeln. Es soll verhindern, dass das iranische Regime Atomwaffen herstellen kann. Im Gegenzug für Kontrollmöglichkeiten könnten Sanktionen gelockert werden. Trump hatte das vorherige Abkommen als Teil seines strikten Kurses gegenüber dem Iran aufgekündigt.
Iranische Atombombe diplomatisch verhindern
Die USA und die arabischen Staaten des Golf-Kooperationsrats wollen eine atomare Bewaffnung des Irans auf diplomatischem Wege verhindern. Die Golfregion müsse frei von allen Massenvernichtungswaffen bleiben, hiess es in der Nacht zum Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung nach einem Gipfel des Rats mit US-Präsident Joe Biden in Dschidda. Die Staats- und Regierungschefs hätten «die zentrale Bedeutung diplomatischer Bemühungen» betont, um den Iran an der Entwicklung einer Atomwaffe zu hindern.
Unter anderem Saudi-Arabien empfindet den Erzfeind Iran als grosse Bedrohung in der Region. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman rief Teheran beim Gipfel in Dschidda dazu auf, sich «Prinzipien internationaler Rechtmässigkeit» zu verpflichten und sich nicht in «interne Angelegenheiten anderer Staaten» einzumischen. «Wir laden den Iran als Nachbarstaat dazu ein, mit den Ländern der Region zusammenzuarbeiten und Teil dieser Vision zu sein.» Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).
Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen, das 2015 in Wien unterzeichnet worden war. Die Verhandlungen zur Wiederbelebung zwischen dem Iran und den anderen Partnern des Abkommens – China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Russland und USA – kommen seit Monaten nicht voran.
(Quelle: Nachrichtenagentur Keystone-SDA)
Quellen
(dsc/t-online)
US-Militärschlag gegen Iran-General
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Bei einem US-Drohnenangriff beim Flughafen Bagdad wurde am 3. Januar der iranische Top-General Soleimani getötet.
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