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US-Bauarbeiter sagen Trump mit Werbespot den Kampf an

US-Bauarbeiter dissen Trump mit Werbespot

01.10.2023, 13:1301.10.2023, 15:13
Rebecca Sawicki / watson.de
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Der frühere US-Präsident Donald Trump will im Herbst 2024 erneut zur Wahl antreten – und, wenn es nach ihm geht, wieder ins Weisse Haus einziehen. In seinen Reden und auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social stellt er sich immer wieder als Kämpfer für jene dar, die hinten runtergefallen sind. Sein Wahlspruch «Make America great again» hat eine ganze Bewegung ausgelöst: die Magas.

Die Idee dahinter: Die USA sollen ihre Vormachtstellung zurückbekommen und weiter ausbauen, koste es was es wolle. Migrant:innen will man nicht im Land haben, und in Nato oder die Ukraine kein Geld reinpumpen. America first, der Rest der Welt second.

Trump hat aktuell zwar zahlreiche Prozesse am Bein, aber auch die will er für seine Anhänger:innen bestreiten. Wie er nicht müde wird zu betonen, handelt es sich bei den Anklagen um eine politische Hexenjagd. Zumindest in seiner eigenen Wahrheit.

Um seine Nähe zur Arbeiterschaft zu demonstrieren, hat Trump gerade erst die streikenden Autobauer:innen in Detroit besucht. Dabei hat er die Bühne vor allem dafür genutzt, um gegen die Elektromobilitäts-Industrie zu hetzen – und gegen Präsident Joe Biden, der die Streikposten ebenfalls besuchte.

Auf Truth Social schrieb Trump dazu:

«Wenn die UAW-'Führung' [Anm. d. Red: Gewerkschaftsführung der Autobauer] mich nicht UNTERSTÜTZT, und wenn ich die Wahl nicht gewinne, sind die Autobauer 'Toast', und unsere grossartigen Trucker werden folgen.»

Gewerkschaften enttäuscht von Trump

Die Initiative Rebuild USA, die sich für die Modernisierung der USA einsetzt – also für Bauvorhaben, hat Trumps Wüterei nun einen Riegel vorgeschoben. Mit einem Werbeclip gehen sie gemeinsam mit den Vereinigten nordamerikanischen Baugewerkschaften gegen den früheren Präsidenten vor.

Darin zu sehen sind Bauarbeiter:innen und immer wieder Sequenzen von Donald Trump. Eine männliche Stimme erklärt: «Die hart arbeitenden Männer und Frauen der Baubranche haben diesem Mann [Anm. d. Red.: Donald Trump] eine Chance gegeben, weil er uns gesagt hat, er will sich für Arbeiter:innen einsetzen.» Wann immer aber die Gewerkschaften sich dem Verhandlungstisch genährt hätten, sei Trump nicht bereit gewesen, auf einen Deal einzugehen.

«Es war peinlich», sagt die Stimme in dem Video. Also seien die Arbeiter:innen weitergezogen. Und dann: «Und jetzt will er seinen Job zurück? Lasst uns ehrlich sein: Hätte er wirklich Interesse an der Baubranche oder daran, Produktion zurückzubringen, hatte er bereits vier Jahre dafür Zeit.»

Was Trump stattdessen getan hätte? Seine Millionärskumpels mit Steuervorteilen belohnt, obwohl die ihre Arbeiter:innen nicht einmal fair bezahlten, heisst es in dem Video. 2018 hatte Trump eine Steuererleichterung für Reiche umgesetzt. Der Sprecher kommt zu dem Schluss: Trump ist ein Performer. Aber: Die Baubranche sei sehr viel wichtiger für das Land als Trump.

«Er trägt Selbstbräuner, wir bauen Amerika», sagt der Sprecher. Und entschuldigt sich bei Trump: «Sorry, dieser Truck fährt mit Diesel, nicht mit Schlangenöl.»

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Smack-Fu
01.10.2023 13:42registriert August 2021
«Sorry, dieser Truck fährt mit Diesel, nicht mit Schlangenöl.»

Grossartig 😂😂

Das Beste dabei ist natürlich, dass Blue Collar Amerika anfängt, Stimmung gegen Trump zu machen.
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Maurmer
01.10.2023 14:28registriert Juni 2021
Langsam kommt manch einer zur Einsicht, dass rechte Parteien nichts für den ärmeren Teil der Bevölkerung tun. Besser spät als nie…

Wann wohl die SVP Wähler, die nicht auf einem Bauernhof leben merken werden, dass diese Partei nichts für sie tut?
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stronghelga
01.10.2023 13:40registriert März 2021
Auf einfache Art und Weise dargestellt, was Trump ist und was er nicht ist. Fazit: wählbar ist Trump nicht, zumindest nicht für die Kumpels vom Bau.
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