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Anklage nennt Ghislaine Maxwell «raffinierte Sexualstraftäterin»

Anklage nennt Ghislaine Maxwell «raffinierte Sexualstraftäterin»

20.12.2021, 17:1521.12.2021, 03:21
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In this courtroom sketch, Ghislaine Maxwell, left, sits at the defense table with defense attorney Jeffrey Pagliuca while listening to testimony in her sex abuse trial, Thursday, Dec. 16, 2021, in New ...
Ghislaine Maxwell vor GerichtBild: keystone

Zum Abschluss des Prozesses gegen die Ex-Partnerin von Millionär Jeffrey Epstein wegen sexuellen Missbrauchs hat die Anklage ein harsches Bild von Ghislaine Maxwell gezeichnet. Sie sei «gefährlich» und eine «raffinierte Sexualstraftäterin», sagte Staatsanwältin Alison Moe am Montag in New York laut US-Medienberichten in ihrem Schlussplädoyer.

«Sie hat ihre Opfer manipuliert und sie auf sexuellen Missbrauch vorbereitet», zitierte die «New York Times» die Anklägerin. Maxwell sei «schick» und «lächelnd» aufgetreten und habe so die mutmasslichen Opfer, die oft aus problematischen Familienverhältnissen stammten, in eine Falle gelockt.

In dem Prozess gegen die langjährige Vertraute des 2019 gestorbenen Multimillionärs Epstein will die Staatsanwaltschaft die Jury davon überzeugen, dass Maxwell als Helferin eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum Missbrauch von Minderjährigen gespielt hat. Sie ist in sechs Punkten angeklagt, ihr drohen im Fall einer Verurteilung viele Jahre Haft. Maxwell hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Maxwell hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und während des Prozesses auf eine Aussage verzichtet.

Sie sei «eine unschuldige Frau, zu Unrecht Verbrechen bezichtigt, die sie nicht begangen hat», sagte Verteidigerin Laura Menninger laut «New York Times» am Montag in ihrem Schlussplädoyer. Die Anklage der Staatsanwaltschaft basiere auf fehlerhaften Erinnerungen von Zeuginnen, denen erst Jahre später in den Sinn gekommen sei, dass Maxwell bei deren Ausbeutung anwesend gewesen sei.

Die Verteidigung hatte den Fall von Beginn an als juristische Abrechnung mit ihrer Mandantin dargestellt, da die Staatsanwaltschaft Epstein selbst nicht mehr belangen konnte. Der 66-Jährige war während der Vorbereitung auf den Missbrauchsprozess gegen ihn im August 2019 bewusstlos in seiner Gefängniszelle gefunden und im Krankenhaus für tot erklärt worden. Ein Obduktionsbericht stellte Suizid fest.

Der ursprünglich auf sechs Wochen angesetzte Prozess gegen Maxwell könnte deutlich früher zu Ende gehen. Nach nur drei Wochen und zwölf Verhandlungstagen mit Zeugenaussagen begannen die Schlussplädoyers. Laut CNN haben die Geschwornen bis Mittwoch für ihre Beratungen Zeit, um noch vor der Weihnachtspause eine Entscheidung zu treffen. Möglich seien aber auch weitere Beratungen in der darauffolgenden Woche. (aeg/sda/dpa)

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