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Ex-FBI-Vizedirektor zwei Tage vor der Pensionierung gefeuert

Ex-FBI-Vizedirektor zwei Tage vor der Pensionierung gefeuert

17.03.2018, 07:0117.03.2018, 08:31
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Lange stand er in der Schusslinie Donald Trumps, nun bekommt er die volle Härte des US-Präsidenten zu spüren: Der frühere Vizedirektor des FBI, Andrew McCabe, ist in der Nacht zum Samstag gefeuert worden. Bis zu seiner Pensionierung waren es nur noch zwei Tage.

Einem Bericht der «New York Times» zufolge erfuhr McCabe in der Nacht zum Samstag aus einer Pressemitteilung des Justizministeriums von seiner Entlassung.

Trump feierte die Entlassung. «Andrew McCabe GEFEUERT, ein grossartiger Tag für die hart arbeitenden Männer und Frauen des FBI – Ein grossartiger Tag für die Demokratie», twitterte Trump

«Der scheinheilige James Comey war sein Boss und liess McCabe wie einen Chorknaben aussehene. Er wusste alles über die Lügen und Korruption auf höchster Ebene beim FBI.»

Der Vorwurf lautet, McCabe habe einem Reporter interne Informationen verraten und später bei Befragungen darüber falsche Angaben gemacht, mehrfach auch unter Eid. So zitieren amerikanische Medien US-Justizminister Jeff Sessions, der McCabe entliess. Der Druck Trumps auf Sessions soll zuletzt erheblich gewesen sein.

epa06609047 (FILE) - Acting FBI Director Andrew McCabe, waits to speak at a press conference to announce the results from the Justice Department's annual national health care fraud takedown at th ...
McCabe war Anfang 2018 als Vizedirektor des FBI zurückgetreten, seither war er einfacher Agent der Bundespolizei.Bild: EPA

McCabe, der noch am Vortag im Justizministerium in eigener Sache vorgesprochen hatte, widersprach den Vorwürfen in einer Erklärung vehement: Niemals habe er den Ermittlern etwas Falsches berichtet. McCabe erhob schwere Vorwürfe gegen die Regierung Trump. Dieser wolle nur seine Reputation und die des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller beschädigen.

McCabe war Anfang 2018 als Vizedirektor des FBI zurückgetreten, seither war er einfacher Agent der Bundespolizei. An diesem Sonntag, seinem 50. Geburtstag, sollte er in Rente gehen – im 21. Jahr beim FBI. Durch die vorzeitige Entlassung kommt er nun nicht in den vollständigen Genuss aller Rentenansprüche.

Im Rampenlicht wegen Clinton-Emails

Der frühere FBI-Direktor stand unter anderem im Rampenlicht während der Untersuchungen rund um die E-Mail-Affäre von Ex-Aussenministerin Hillary Clinton sowie den Ermittlungen Muellers um die Einmischung Russlands in den Präsidentschaftswahlkampf 2016.

McCabe gehörte zu den ersten in den Reihen des FBI, die mögliche Verbindungen Trumps zu einer russischen Beeinflussung der Präsidentenwahl 2016 untersuchten.

Der 49-Jährige war seit Anfang 2016 stellvertretender Direktor der Bundespolizei und diente unter James McComey, den Trump im vergangenen Mai gefeuert hatte. Hintergrund waren die FBI-Ermittlungen über eine mögliche Zusammenarbeit des Trump-Wahlkampflagers mit Russland zur Beeinflussung der Wahl 2016.

Stark in Russland-Untersuchung involviert

Nach Comeys Entlassung stand McCabe loyal zu seinem Ex-Chef, was Trumps erheblichen Unwillen erregte. McCabe war in die Russland-Untersuchungen stark einbezogen gewesen.

McCabe hatte aber auch die Aufsicht über die Ermittlungen in der E-Mail-Affäre um Trumps Gegnerin im Präsidentschaftswahlkampf, Hillary Clinton. Die Untersuchungen führten zu keiner Strafverfolgung. Trump war darüber völlig fassungslos gewesen.

Es wird vermutet, dass diese Nichtanklage Clintons einer der wesentlichen Gründe für McCabes Entlassung so kurz vor der Pensionierung war: US-Medien schrieben, dass er zu einem späten Sündenbock dafür gemacht werden sollte, dass Clinton nicht juristisch belangt wurde.

Attacken über Monate

Trump und eine Reihe von Republikanern hatten McCabe über Monate immer wieder attackiert. Sie lasteten ihm Voreingenommenheit an. Im Wahlkampf 2016 war McCabe ein erklärter Lieblingsgegner von Trump, der ihn immer wieder aufs Schärfste kritisierte.

Trump hatte sich auch öffentlich immer wiederholt daran gestossen, dass sich McCabes Frau für die Demokraten um einen Sitz im Senat des Bundesstaates Virginia beworben hatte und im Wahlkampf von der politischen Organisation eines Clinton-Freundes finanziell unterstützt worden war.

(dsc/sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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pierolefou
17.03.2018 13:22registriert August 2014
Wenn der Präsident einen FBI Angestellten 2 Tage vor
seiner Pensionierung feuert und twittert: Ein grossartiger
Tag für die Demokratie, dann frag ich mich, was für eine
Demokratie das sein soll! Shame on you, Mr. President.
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zombie woof
17.03.2018 09:12registriert März 2015
Es wird immer schwieriger, Trump in Worte zu fassen
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raphe qwe
17.03.2018 12:39registriert Juni 2017
Verdammt, dass ist einfach nur gemein. Der Mann hatte doch schon aufgegeben als er zurücktrat. Im das Rentegeld zu klauen ist einfach unter aller Sau.
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