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Trump über Anzahl Gespräche mit Putin: «Das sage ich besser nicht»

FILE - U.S. President Donald Trump meets with Russian President Vladimir Putin at the G-20 Summit in Hamburg, Germany, on July 7, 2017. (AP Photo/Evan Vucci, File)
Donald Trump,Vladimir Putin
Pflegen laut Trump eine «gute Beziehung»: der US-Präsident und Wladimir Putin. (Archivbild)Bild: keystone

Trump über Anzahl Gespräche mit Putin: «Das sage ich besser nicht»

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview von einem angeblichen Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg berichtet.
09.02.2025, 06:3909.02.2025, 10:14
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Allerdings liess er nach Angaben der «New York Post» offen, wann das Telefonat stattgefunden haben soll. Das Interview wurde demnach in der Nacht zu Samstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One geführt, Auszüge daraus veröffentlichte das Boulevardblatt aber erst jetzt und ohne den genauen Wortlaut. Auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Präsidenten gesprochen habe, antwortete Trump demnach:

«Das sage ich besser nicht.»

Der Kreml bestätigte das Gespräch nicht. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, er wisse nichts von einem Telefonat. Er sei jedoch womöglich nicht in alle Kommunikationskanäle eingeweiht, schränkte er ein. «Darum kann ich im vorliegenden Fall weder bestätigen noch dementieren.»

Trump hatte zuletzt auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit dem Amtsantritt am 20. Januar bereits mit Putin telefoniert habe. Üblicherweise informiert das Weisse Haus nach einem Gespräch des US-Präsidenten mit einem anderen Staats- oder Regierungschef zeitnah öffentlich über den Austausch - wenn auch nur knapp. Eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur an den Nationalen Sicherheitsrat der USA blieb zunächst unbeantwortet.

Wenige Tage nach Trumps Wahlsieg im November hatte die «Washington Post» unter Berufung auf informierte Personen über ein Telefonat des 78-Jährigen mit Putin berichtet. Der Kreml dementierte damals jedoch, dass ein Gespräch stattgefunden habe. Am Freitag sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow, man werde darüber informieren, sobald es substanzielle Informationen über einen Austausch zwischen Trump und dem russischen Präsidenten gebe.

«Lasst uns diese Treffen in Gang bringen»

Laut der «New York Post» befand sich während des Interviews auch der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz an Bord der Maschine. An ihn gewandt, soll Trump – möglicherweise in Anspielung auf Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – gesagt haben:

«Lasst uns diese Treffen in Gang bringen. Sie wollen sich treffen. Jeden Tag sterben Menschen. Junge, gut aussehende Soldaten werden getötet. Junge Männer, wie meine Söhne. Auf beiden Seiten. Überall auf dem Schlachtfeld.»

Wie schon mehrfach zuvor betonte Trump dem Bericht zufolge, er pflege eine «gute Beziehung» zum Kremlchef. Zudem machte er seinen Amtsvorgänger Joe Biden erneut mitverantwortlich für den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und behauptete, so weit wäre es mit ihm im Amt nicht gekommen. Trump versicherte auch, er habe einen Plan, um den Krieg zu beenden.

Biden hatte das letzte Mal im Februar 2022 mit Putin telefoniert, wenige Tage bevor der Kremlchef den Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Trump behauptete im Wahlkampf immer wieder, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden – ohne dabei jedoch zu konkretisieren, wie er sich das vorstellt.

In der Ukraine wird befürchtet, dass die USA unter Trump ihre Unterstützung für das angegriffene Land drastisch zurückfahren und eine Friedenslösung erzwingen könnte, aus der Russland faktisch als Sieger hervorgeht. (sda/dpa)

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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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The Guitar Player
09.02.2025 07:35registriert Oktober 2023
Nicht einmal im Geringsten wäre mir vor 10 Jahren in den Sinn gekommen, dass im Jahr 2025 faktisch zwei Diktatoren über unsere Zukunft in Europa entscheiden könnten. Der eine sogar mit einem Sessel in Washington. Die Dinge können sich sehr schnell ändern, wenn wir Bürgerinnen und Bürger eines westlich-demokratischen Staates die schlimmsten Populisten, Schwätzer, Lügner und Demagogen wählen. Wir sind jetzt alle gewarnt.
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Callao
09.02.2025 07:42registriert April 2020
Kein Drehbuchautor hätte sich in seiner kühnsten Fantasie auch nur ansatzweise ausdenken können, was derzeit in und um die USA abläuft.
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Quaerentius
09.02.2025 08:37registriert Mai 2022
Leider hat auch die 🍊 mittlerweile auch spitz gekriegt, dass es im Donbass grosse Bodenschätze gibt. Man kann sich nun simpel ausrechnen, wie diese Verhandlungen aus Sicht der USA laufen werden: derjenig, der die Bodenschätze günstiger an die USA liefert, bekommt den Donbass. Dass er mit Selenskyj darüber verhandelt, wurde publik, ich wette ähnliche Gespräche führt er auch mit seinem Kumpel im Kreml!
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