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Tupperware vor dem Aus: Kult-Konzern soll diese Woche Konkurs anmelden

Tupperware vor der Pleite: Kult-Konzern soll diese Woche Konkurs anmelden

Fast jeder hat wohl eine Tupperdose im Haushalt. Der Hersteller der Frischhalteprodukte gehört zu den weltweiten Traditionsmarken. Doch steht die Pleite kurz bevor.
17.09.2024, 06:0617.09.2024, 06:22
Christoph Cöln / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Wer kennt sie nicht? Die bunten Frischhaltedosen des US-Herstellers Tupperware dürfen in kaum einem Haushalt fehlen. Ihren Siegeszug nahmen die Plastikschüsseln schon in den Fünfzigerjahren, als umtriebige Hausfrauen bei sogenannten «Tupperware-Partys» damit begannen, die Ware an Freundinnen und Bekannte zu vermarkten. Mit den luftdichten Dosen, so das Hersteller-Versprechen, blieben die Lebensmittel lange frisch.

This Friday, Aug. 5, 2011 photo shows some of Kevin Farrell's colorful Tupperware products at a Tupperware party in Bellflower, Calif. Tupperware, it seems, is enjoying a renaissance 65 years aft ...
Den Kult-Plastikschüsseln droht das endgültige Aus.Bild: FR141367 AP

Nun scheint die Luft endgültig raus zu sein aus der Tupperware. Denn das Unternehmen steht kurz vor der Pleite. Noch in dieser Woche könnte Tupperware Gläubigerschutz beantragen, wie die Agentur «Bloomberg »am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Die Vorbereitungen für den Insolvenzantrag folgten langwierigen Verhandlungen zwischen Tupperware und seinen Kreditgebern über den Umgang mit Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar, hiess es in dem Bericht. Tupperware reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.

Aktienkurs bricht nach Bekanntwerden um 57 Prozent ein

Das 1946 von dem Geschäftsmann Earl Silas Tupper gegründete Unternehmen kämpft seit geraumer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten. Trotz eines kurzen Aufschwungs während der Corona-Pandemie gingen die Umsätze in den letzten Quartalen zurück. Bereits im März hatte das Unternehmen vor Liquiditätsproblemen gewarnt und Zweifel am Fortbestand geäussert.

2023 hatte Tupperware noch versucht, das Ruder herumzureissen, indem es den Vorstand umbaute. Neue CEO wurde Laurie Ann Goldman, die den glücklosen und erst 2020 berufenen Miguel Fernandez an der Spitze ablöste. Doch die Probleme der Firma wurden immer grösser.

Die Aktie des Unternehmens brach nach Bekanntwerden der Nachricht im nachbörslichen Handel um 15,8 Prozent ein, nachdem sie im regulären Handel bereits um 57 Prozent gefallen war. Insgesamt fiel der Kurs im vergangenen Jahr um 74,5 Prozent.

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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PrimeTimeWhine
17.09.2024 06:34registriert Dezember 2021
Ich wusste gar nicht, dass es Tupperware überhaupt noch neu gab. Ich habe zu Hause immer noch Behälter, die ich von meiner Mama gekl... ich meine geerbt habe als ich ausgezogen bin.
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Ueli_DeSchwert
17.09.2024 07:38registriert September 2018
Es gibt in Europa keinen offiziellen Onlineshop. Ladengeschäfte nur teilweise (z.B. in Brügge). Wenn ich ein richtiges Tupperware kaufen wollte, musste ich so viele Hürden überwinden - kein Wunder haben die Probleme...
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Merida
17.09.2024 07:04registriert November 2014
Schade! Tupperbehälter waren so gut wie unzerstörbar, da braucht man selten neue. Gut für die Umwelt und die Konsumenten, schlecht für das Unternehmen.
(Könnte auch der Grund sein, weshalb viele Firmen billig produzieren und eventuell auch "Bruchstellen" einbauen, damit man kurz nach Garantieende neues kaufen muss.)
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