Wissenschaftler haben einen Pilz im Meer entdeckt, der Plastikmüll abbauen kann. Er könnte einen Beitrag zur Lösung eines grossen Problems leisten: Parengyodontium album, wie der Organismus genannt wird, frisst sich durch den grossen Müllstrudel im Nordpazifik.
Das Forscherteam aus mehreren europäischen Ländern stiess 2019 bei der Untersuchung von Müllproben auf den Organismus und erforschte ihn daraufhin im Labor. Nun wurde eine Studie des Royal Netherlands Institute for Sea Research in der Zeitschrift «Science of the Total Environment» mit Forschungsergebnissen veröffentlicht. Darin wird der Meerespilz als eine von bisher nur vier bekannten Arten, die Kunststoffe zersetzen können, beschrieben.
P. album hat demnach sich auf Polyethylen spezialisiert, ein Kunststoff, der in besonders in umweltschädigenden Konsumwaren wie Wasserflaschen und Tüten verwendet wird. Die Forscher stellten jedoch fest, dass das Plastik den UV-Strahlen des Sonnenlichts ausgesetzt sein muss, damit der Pilz es abbauen und als Energiequelle nutzen kann
«Im Labor baut P. album nur Polyethylen ab, das zumindest für eine kurze Zeit dem UV-Licht ausgesetzt war. Das bedeutet, dass der Pilz im Meer nur Plastik abbauen kann, das zunächst in der Nähe der Oberfläche schwimmt», schrieb Annika Vaksmaa vom Royal Netherlands Institute for Sea Research in einer Mitteilung. «Es war bereits bekannt, dass UV-Licht Plastik selbst mechanisch abbaut, aber unsere Ergebnisse zeigen, dass es auch den biologischen Plastikabbau durch Meerespilze erleichtert.»
Die Entdeckung ist ein Lichtblick für die Wissenschaft, stellt aber kein sofortiges Allheilmittel im Kampf gegen die Plastikverschmutzung der Weltmeere dar. Im Labor konnte der Pilz nur 0,05 Prozent eines UV-behandelten Plastikstücks pro Tag zersetzen – ein langsamer Prozess.
Ein weiterer möglicher Nachteil sei es, dass er während des Prozesses offenbar nicht viel von dem im Kunststoff (Polyethylen) enthaltenen Kohlenstoff verzehrt, sondern den grössten Teil davon in Kohlendioxid umwandelt und das Treibhausgas wieder ausstösst.
Die Forscher zeigten sich dennoch optimistisch. Der Ausstoss des schädlichen Kohlendioxids sei gering und entspreche ungefähr der Menge, die der Mensch auch beim Atmen freisetzt. Zudem vermuten sie, dass es weitere noch unentdeckte Organismen mit den gleichen Fähigkeiten wie dem Plastikfresser geben könnte.
Der Mensch produziert jedes Jahr mehr als 400 Milliarden Kilogramm Plastik, die Menge soll sich bis zum Jahr 2060 mindestens verdreifachen. Ein Grossteil des Plastikmülls landet im Meer.
Ocean Cleanup plans to clean up all 100,000,000 kg of plastic from the North Pacific Garbage Patch.pic.twitter.com/PuyxgJJpsQ
— Amazing Nature (@AmazingNature00) April 12, 2023
Die Organisation «Ocean Cleanup» meldete im April, dass sie seit ihrer ersten Aktion im Jahr 2019 bisher 10 Millionen Kilogramm Meeresmüll aus dem Müllstrudel im Pazifik und aus den wichtigsten verschmutzten Flüssen der Welt entfernt hat.
Ein bedeutendes Problem ist auch das Mikroplastik, das kaum zu erkennen ist und sich dennoch fast überall findet. Mittlerweile ist es auch im menschlichen Körper nachgewiesen. Welche Auswirkungen die winzigen Teilchen haben, ist noch ungewiss.
Verwendete Quellen:
Das verstehe ich nicht, das ist beim Menschen ja nicht anders. Alles was ich esse, kommt an Schluss auch als CO2 an. Und wenn ich sterbe und mein Körper sich zersetzt, hats am Ende auch nur noch CO2.
Oder bin ich komplett verwirrt?