Süss, aber noch ziemlich verängstigt: Kater Smurf.
Bild: FACEBOOK/NINE LIVES FOUNDATION
Erst etwa acht Wochen alt ist Smurf, der kleine Kater. Und schon hat er Unfassbares erlebt: Das junge Tier wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit als lebendiger Köder verwendet, um Kampfhunde zu trainieren.
Das verängstigte Kätzchen wurde diese Woche vor einem Tierheim in San Jose in Kalifornien ausgesetzt, wie lokale Medien berichten. Den Tierschützern fiel sofort die merkwürdige dunkelviolette Färbung des Fells auf – offenbar hatte jemand das Tier mit unverdünntem Textilfärbemittel eingefärbt. Doch unter dem Fell war die Haut des Katers mit tiefen Bisswunden und Schürfungen übersät.
Fürs Leben gezeichnet: Die Textilfarbe zog tief in die Haut ein.
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Unter dem Fell kamen schlimme Wunden zum Vorschein.
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Monica Rudiger, Tierärztin
Smurf, wie die Leute im Tierheim den Kater aufgrund seiner Färbung nannten, wurde trotz seines erbärmlichen Zustands nicht eingeschläfert, sondern in ein Heim der auf Katzen spezialisierten Tierschutzorganisation Nine Lives Foundation gebracht. Die Tierärztin Monica Rudiger, die das Heim führt, sagte dem Tiermagazin «The Dodo»: «Ich weiss nicht, was mit ihm geschehen ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er als Kau-Spielzeug gebraucht wurde.»
Nicht weniger als 20 tiefe, rote Bisswunden zählte die Tierärztin. «Er wurde offensichtlich von dem Hund – oder was immer es auch für ein Tier war – nicht getötet, aber er wurde ziemlich schwer verletzt», sagte sie.
Das Tier könne natürlich nicht erzählen, was ihm passiert sei, sagte Rudiger, «aber ich habe sowas schon früher gesehen. Ich habe Kätzchen gesehen, die als Köder und Kau-Spielzeug für andere Tiere missbraucht wurden.» Warum jemand den Kater violett einfärbte, könne sie nur erahnen.
Wer weiss, was Smurf alles durchmachen musste?
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Dass Katzen als Trainingsköder für Hunde verwendet würden, sei gar nicht so selten, sagte die Tierärztin weiter. «In unserer Gegend werden Katzen jeden Tag als Köder für Pitbulls gebraucht. Es ist schlicht entsetzlich. Darum bieten wir keine Katzen gratis über das Internet an – die machen mit denen, was immer sie wollen.»
Smurf hat bereits zwei neue Freunde gefunden.
Video: FACEBOOK/NINE LIVES FOUNDATION
Was immer auch Smurf widerfahren ist, jemand sah schliesslich einen Sinn darin, das Kätzchen vor dem Tierheim auszusetzen. Das hat Smurf das Leben gerettet – der kleine Kater wird zwar die violette Färbung, die tief in seine Haut eingezogen ist, nie wieder loswerden, aber gesundheitlich geht es bergauf mit ihm. Und bereits haben sich Dutzende von Leuten gemeldet, die den violetten Kater adoptieren möchten. (dhr)
Noch ist Smurf nicht erholt genug, um zur Adoption freigegeben zu werden.
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