Der Amerikaner starb am 22. November in seinem Zuhause, wie seine Familie am Montag auf Gordons offizieller Website mitteilte. «Noah feierte gerade erst mit grosser Freude seinen 95. Geburtstag», so die Angehörigen.
Er sei dankbar für das lange und erfüllte Leben gewesen, das er führen durfte, heisst es weiter. «Er hinterlässt eine grosse Lücke und sein Andenken wird ein Segen für seine liebevolle Familie sein, die ihn sehr schätzte.»
Gordon feierte vor allem mit seinem Weltbestseller «Der Medicus» (1986, Original-Titel: «The Physician») Erfolge. Die Geschichte spielt im 11. Jahrhundert und beschreibt die Abenteuer des englischen Waisen Robert Cole, der sich auf den Weg nach Persien begibt, um sich von einem berühmten Universalgelehrten zum Arzt ausbilden zu lassen.
«Der Medicus» wurde von dem deutschen Regisseur Philipp Stölzl verfilmt, die Hauptrolle in dem Film von 2013 spielte der Brite Tom Payne, auch der deutsche Schauspieler Elyas M'Barek übernahm eine Rolle.
Gordon verfasste den Roman als ersten Teil einer Trilogie. Die Folgeromane «Der Schamane» von 1992 und «Die Erben des Medicus» von 1995 waren ebenfalls grosse Erfolge.
Gordon wuchs im US-Ostküstenstaat Massachusetts auf. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs diente er in der US-Armee. Ein späteres Medizinstudium brach er nach nur einem Semester ab, um stattdessen Journalismus zu studieren. Gordon arbeitete unter anderem für die Zeitung «Boston Herald» und war Chefredakteur des Wissenschaftsmagazins «Science».
Seinen ersten Roman «Der Rabbi» veröffentlichte Gordon 1965. Das Werk basierte auf seinen Erfahrungen als in den USA aufgewachsener Jude. Seinen letzten Roman «The Winemaker» brachte Gordon 2012 heraus. Das Buch spielt im Katalonien des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
«Noahs Leben und Werk haben die Leben von Millionen von Menschen rund um den Globus berührt», erklärte seine Familie. «Sein Werk lebt weiter.»
(dsc/t-online)
fraunickname